Brand reduziert Olympia-Kader

SID

Leipzig - Der Olympia-Kader von Handball-Weltmeister Deutschland nimmt schärfere Konturen an. 17 Tage vor Beginn der zweimonatigen Vorbereitung auf den Saison-Höhepunkt hat Bundestrainer Heiner Brand seinen vorläufigen Kader auf 23 Spieler reduziert.

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Neben dem bisherigen Kapitän und Spielmacher Markus Baur gehören dem provisorischen Aufgebot auch nicht mehr die Routiniers Christian Schwarzer (Rhein-Neckar Löwen) und Frank von Behren (Minden) an, die bereits bei den Olympischen Spielen 2000 in Syndey Fünfter waren.

Während Schwarzer ohnehin nur auf Abruf bereitstand, führte Brand mit von Behren ein langes Gespräch über die Nichtnominierung. "Er fühlt sich im Augenblick körperlich ausgelaugt", berichtete der Bundestrainer.]

Köhrmann nit Chancen

Neu im vorläufigen Aufgebot ist der 31-jährige Rückraumspieler Oliver Köhrmann vom Wilhelmshavener HV, der den Lemgoer Baur nach dessen Verzicht auf der Spielmacher-Position ersetzen soll.

"Diese Maßnahme wurde nötig, weil Markus Baur wegen seiner Trainertätigkeit beim TBV Lemgo auf die Spiele verzichten muss", erläuterte Brand, "Köhrmann ist ein Spieler, der über die nötige Erfahrung verfügt, die bei einem so großen Turnier wichtig sein kann."

Aus dem zuletzt noch 30 Spieler umfassenden Kader strich der Bundestrainer neben Baur, Schwarzer und von Behren auch Torhüter Silvio Heinevetter (Magdeburg) sowie Christian Schöne (Göppingen) und Oleg Velyky (Hamburg). Zudem werden bis zum Beginn des ersten Lehrgangs am 9. Juni in Köln noch zwei der drei Kreisläufer Sebastian Preiß (Lemgo), Jens Tiedtke (Großwallstadt) und Christoph Theuerkauf (Magdeburg) ausscheiden.

Eine Hintertür bleibt dennoch für Velyky offen, der wegen eines Kreuzbandrisses und einer Hautkrebserkrankung seit Januar kein Spiel mehr bestritten hat.

"Für ihn bleibt, wenn er wieder fit ist, immer ein Platz bei uns frei", sagte Brand.

Nur 14 Spieler können nominiert werden 

Für die Olympischen Spiele können nur 14 Spieler nominiert werden. Brand will nun sukzessive sein Aufgebot verkleinern.

"Mit dem großen Kader erreichen wir unser Ziel, auf einigen Positionen einen echten Konkurrenzkampf zu entfachen. Ich bin gespannt, wer sich bis zur Nennung des Kaders Ende Juli durchzusetzen vermag", erklärte er.

Die Mission Medaille bei den Sommerspielen in Peking beginnt für die deutschen Handballer am 9. Juni mit einem Konditionslehrgang bis zum 20. Juni.

Anschließend folgt vom 24. Juni an ein Trainingslager in der Sportschule Kaiserau, das mit zwei Länderspielen am 5. und 6. Juli in Hamm und Hannover gegen Afrikameister Ägypten abgeschlossen wird. Bis zum Abflug am 31. Juli nach China via Hongkong folgen dann noch Trainingslager in Südtirol und Halle/Westfalen sowie je zwei Länderspiele gegen Schweden am 19. und 20. Juli in Mannheim und Stuttgart und gegen Russland in Köln und Halle/Westfalen am 26. und 27. Juli.

Das vorläufige Aufgebot:

Tor: Henning Fritz (Rhein-Neckar Löwen, 229 Länderspiele/0 Tore), Johannes Bitter (HSV Hamburg/89/2), Carsten Lichtlein (TBV Lemgo/92/1)

Feld: Pascal Hens (HSV Hamburg/148/439), Oliver Roggisch (Rhein- Neckar Löwen/86/23), Dominik Klein (THW Kiel/65/130), Holger Glandorf (HSG Nordhorn/82/266), Christian Zeitz (THW Kiel/155/444), Uwe Gensheimer (Rhein-Neckar Löwen/16/44), Torsten Jansen (HSV Hamburg/139/379), Andrej Klimovets (Rhein-Neckar Löwen/61/151), Michael Kraus (TBV Lemgo/59/142), Florian Kehrmann (TBV Lemgo/212/785), Christian Sprenger (SC Magdeburg/36/68), Lars Kaufmann (TBV Lemgo/46/71), Martin Strobel (HBW Balingen- Weilstetten/11/25), Sven-Sören Christophersen (Wilhelmshavener HV/9/18), Michael Haaß (TSV GWD Minden/19/20), Timo Salzer (HSG Wetzlar/5/8), Stefan Schröder (HSV Hamburg/26/49), Michael Müller (TV Großwallstadt/3/2), Oliver Köhrmann (Wilhelmshavener HV/6/4) - Sebastian Preiß (TBV Lemgo/95/224), Jens Tiedtke (TV Großwallstadt/48/72), Christoph Theuerkauf (SC Magdeburg/10/20)