Kopf-an-Kopf-Rennen geht weiter

SID
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Hamburg - Der Titelkampf in der Bundesliga bleibt spannend. Das Führungstrio SG Flensburg-Handewitt (52:8 Punkte), THW Kiel (51:7) und HSV Hamburg (49:11) gab sich in seinen Heimspielen keine Blöße.

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Die SG Flensburg-Handewitt ist in der Bundesliga nur Spitzenreiter auf Abruf. Um Meister werden zu können, müssen die Schleswig-Holsteiner auf einen Ausrutscher des ewigen Rivalen THW Kiel hoffen. Beide haben auch erwartungsgemäß gewonnen.

Dass die Flensburger (52:8 Punkte) vier Spieltage vor Ultimo in der Tabelle mit einem Punkt führen, verdanken sie dem Spielplan, denn der THW (51:7) hat eine Partie weniger ausgetragen. Am 16. April will der Meister die Schieflage mit einem Heimsieg über den Vorletzten TuSEM Essen begradigen.

"Wir haben es selbst nicht mehr in der Hand", bekannte Flensburgs Manager Fynn Holpert, um danach zu versichern: "Doch wenn Kiel einen Punkt lässt, werden wir zur Stelle sein."

In der Hoffnung auf Punktgleichheit am Saisonende bauen die Flensburger ihr Torverhältnis peu a peu aus. Derzeit sind sie mit 29 Treffern im Vergleich mit den Kielern im Plus. In der vergangenen Saison entschied die Tordifferenz das Titelrennen.

Leichtes Restprogramm für Kiel

Seinen Erfolg über Lemgo verbuchte Rekordmeister Kiel unter der Rubrik Arbeitssieg. "Wenn es selbst mit einer solchen Leistung zu zwei Punkten reicht, bin ich zuversichtlich, dass es mit der Meisterschaft doch klappen könnte", meinte der gewohnt kritische THW-Trainer Zvonimir Serdarusic.

Das Restprogramm in der Bundesliga spricht für seine Mannschaft: Gegen Essen, Wetzlar und Berlin sind Pflichtsiege eingeplant, komplizierter wird es gegen Nordhorn und Göppingen. Die SG muss dagegen bei nur einem Heimspiel (Minden) dreimal in schweren Auswärtspartien Farbe bekennen: in Großwallstadt, Magdeburg und bei den Rhein-Neckar Löwen.

Zoff zwischen Flensburg und Hamburg

Nicht nur der Titelkampf, auch die Fehde mit dem drittplatzierten HSV Hamburg nagt am Nervenkorsett der Flensburger. Weil der HSV den Schleswig-Holsteinern deren Weltklassespieler Marcin Lijewski und Blazenko Lackovic abspenstig gemacht hat, ist Holpert nicht gut auf die Hanseaten zu sprechen.

Störmanöver des HSV ließen die SG nicht zur Ruhe kommen, klagte Holpert und fauchte: "Die Hamburger sind doch in der gesamten Saison den Nachweis ihrer Klasse schuldig geblieben. Sie sind schlechter als der THW oder Flensburg."

Dennoch wird er sich mit dem HSV an einen Tisch setzen müssen, um die Ablösesumme für Lackovic auszuhandeln. Der Kroate hat zwar einen Vertrag bis 2009 in Flensburg, will aber unbedingt schon im Sommer nach Hamburg.

Kampf um CL-Plätze

Während der HSV den dritten Tabellenplatz mit einem 38:25 gegen TuS N-Lübbecke festigte, liefern sich die punktgleichen Rhein-Neckar Löwen (27:25 gegen SC Magdeburg) und HSG Nordhorn (28:24 bei HBW Balingen-Weilstetten) ein Wettrennen um den vierten Rang, der ebenfalls einen Startplatz in der Champions League verheißen kann.

Dagegen muss sich Schlusslicht Wilhelmshavener HV nach dem 27:27 gegen Wetzlar wohl mit dem bevorstehenden Abstieg in die 2. Liga anfreunden. Die ironische Reaktion von WHV-Trainer Klaus-Dieter Petersen auf Durchhalte-Parolen in den verbleibenden fünf Spielen: "Wir müssen nun noch drei Spiele gewinnen." In bislang 29 Partien hat sein Team lediglich vier Siege geschafft.