Flensburg vergibt letzte Chance in Zagreb

SID
Handball, Champions League, Flensburg
© Getty

Hamburg - Die Bundesligisten THW Kiel und SG Flensburg-Handewitt haben ihre dritten Gruppenspiele in der Champions-League verloren.

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Während die Kieler beim 24:28 (11:14) bei Ademar Leon die erste Niederlage in der europäischen Königsklasse kassierten und sich nunmehr mit den punktgleichen Spaniern (je 4:2) die Führung in Gruppe 1 teilen, haben die Flensburger wohl bereits letzte Chance auf das Erreichen des Halbfinales vergeben.

Nur der Gruppenerste qualifiziert sich für das Halbfinale. Mit einem Sieg hätten die Kieler, die zuvor acht Spiele in Serie gewannen, für eine Vorentscheidung sorgen können.

Nach dem Sieg im Nordderby gegen Flensburg in der Bundesliga vor wenigen Tagen wollte Tabellenführer THW eigentlich auch in der Champions League für klare Fronten sorgen.

Zahlreiche unplatzierte Würfe 

Doch Leon, der zweimalige Europacupsieger der Pokalsieger und Tabellendritte der Liga Asobal, war dem deutschen Rekordmeister wie vor acht Jahren überlegen. Damals gewannen die Spanier ihr Heimspiel mit 29:25.

Im Palacio de los Deportes rannten die Kieler fast permanent einem Rückstand hinterher. Vor allem im Angriff offenbarten die Norddeutschen Defizite. Zahlreiche unplatzierte Würfe wie auch starke Paraden des Leoner Torhüters Danijel Saric brachten den THW um ein besseres Resultat.

Die Gäste mussten vor 4500 temperamentvollen Zuschauern zumeist ohne Weltklassetorhüter Thierry Omeyer auskommen, der an einer Knieverletzung laborierte. Ihn vertrat der Schwede Mattias Andersson.

Rot für Karabatic 

Omeyer kam jedoch zu einigen Siebenmetern zwischen die Pfosten und parierte auch einen. Als Torjäger Nikola Karabatic nach drei Zeitstrafen die Rote Karte sah (48.), war die Aufholjagd des THW beendet.

Vorjahresfinalist Flensburg hat nach der 25:29 (15:12)-Niederlage gegen den kroatischen Meister HC Osiguranje Zagreb nur noch theoretische Chancen auf den ersten Platz in der Hauptrundengruppe 3 und den damit verbundenen Einzug ins Halbfinale.

Zagreb (4 Punkte) kam durch den Sieg im Dom Sportova vor rund 7000 Zuschauern bis auf einen Punkt an Spitzenreiter HSV Hamburg (5 Punkte) heran. Flensburg bleibt mit einem Punkt Tabellen-Vierter. Bester Werfer für die Norddeutschen war Blazenko Lackovic in seinem 150. Spiel für die SG mit sieben Treffern. Für Zagreb traf Kiril Lazarov neunmal.

Engagiert, aber erfolglos 

Während die SG verletzungsbedingt auf Johnny Jensen verzichten musste, ging Zagreb in Bestbesetzung in das Spiel. Vier Tage nach der 28:30-Niederlage in der Bundesliga gegen den THW Kiel zeigte Flensburg in der Königsklasse eine engagierte Leistung.

Das Team von Trainer Kent-Harry Andersson kam gut in die Begegnung und erarbeitete sich nach zehn Minuten einen 7:3-Vorsprung. Vor allem Torhüter Dan Beutler entschärfte zu Beginn viele Würfe der Hausherren, zudem war Marcin Lijewski ein sicherer Schütze. Zwischenzeitlich führte die SG mit fünf Toren.

Zagreb dagegen wirkte zunächst einfallslos und kam erst nach 20 Minuten durch Unkonzentriertheiten der Flensburger im Angriff wieder heran. Nach dem Seitenwechsel wurde die Partie hektischer. Eine Viertelstunde vor der Schlusssirene erhöhte Zagreb den Druck und kam zum Ausgleich (23:23). Nach 52 Minuten gelang den Gastgebern erstmals die Führung, die das Team bis zum Ende nicht mehr abgab.