St. Paulis Aufstieg fast perfekt

SID
Riesen-Jubel in Fürth. Pauli ist durch einen 4:1-Sieg in Fürth praktisch aufgestiegen

Spiel gewonnen, Aufstieg nahezu perfekt: Der FC St. Pauli ist durch den 4:1-Auswärtserfolg bei Greuther Fürth fast aufgestiegen. Nach 0:1-Rückstand lieferte St. Pauli eine grandiose zweite Hälfte ab und kann jetzt gemeinsam mit 9000 mitgereisten Fans den Aufstieg feiern.

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Der FC St. Pauli hat gleich seinen ersten Matchball dank einer Leistungssteigerung in der zweiten Halbzeit nutzen können. Die Hamburger bezwangen die SpVgg Greuther Fürth mit 4:1 (0:1) und steigen mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit zum fünften Mal ins deutsche Fußball-Oberhaus auf.

Konkurrent FC Augsburg liegt weiterhin drei Punkte zurück und weist vor dem letzten Spieltag die deutlich schlechtere Tordifferenz auf.

9000 Fans aus Hamburg in Fürth

Vor 15.200 Zuschauern am ausverkauften Ronhof, darunter rund 9000 Fans aus Hamburg, erzielte Christopher Nöthe in der 37. Minute den Führungstreffer für die Platzherren.

Für den Ausgleich sorgte Deniz Naki, ebenfalls per Flachschuss, in der 51. Minute. Für die weiteren Tore der Hanseaten zeichneten sich Marius Ebbers in der 65., Charles Takyi in der 73. und Rouwen Hennings in der 88. Minute verantwortlich.

Hain muss verletzt raus

Zum Zeitpunkt der Fürther Führung war St. Paulis Stammtorhüter Mathias Hain bereits mit Verdacht auf Gehirnerschütterung auf dem Weg ins Krankenhaus. Der 37-Jährige hatte sich in der 14. Minute bei einem Zusammenprall mit Stephan Fürstner eine stark blutende Gesichtsverletzung zugezogen. Für den Routinier ging Ersatzkeeper Benedikt Pliquett zwischen die Pfosten.

Insbesondere vor dem Seitenwechsel taten sich die in Bestbesetzung angetretenen Gäste allerdings schwerer als erwartet. Nach fünf Spielen hintereinander ohne Niederlage traten die Franken selbstbewusst auf und dominierten in dieser Phase die Begegnung. Gäste-Trainer Stanislawski fand in der Halbzeit anscheinend die richtigen Worte: "Ich habe den Jungs in der Halbzeit, dass man Spiele verlieren kann. Das ist gar kein Problem. Aber es kommt auf die Art und Weise an, wie man verliert."

"Nie mehr zweite Liga"

Nach dem Ausgleichstreffer jedoch kamen die Norddeutschen besser ins Spiel und bekamen mehrfach Szenenapplaus ihres mitgereisten Anhangs.

Auch die Angriffsaktionen der Mannschaft von Trainer Holger Stanislawski wurden immer zwingender und letztlich auch mit Toren belohnt. "Nie mehr zweite Liga", skandierte der St. Pauli-Anhang schon eine Viertelstunde vor dem Schlusspfiff von Schiedsrichter Guido Winkmann aus Kerken.

Die Torschützen Takyi und Naki waren die stärksten Akteure bei den Hamburgern, die vor acht Jahren die erste Liga hatten verlassen müssen und zwischenzeitlich sogar in die Drittklassigkeit abgerutscht waren. Im Team von Coach Mike Büskens erreichte kein Akteur Normalform.

Holger Stanislawski brauchte nach dem Spiel noch ein wenig Zeit, um den fast perfekten Aufstieg zu realisieren. Dafür fand er für seine Mannschaft lobende Worte: "Die Jungs haben sich das verdient und ich bin wahnsinnig stolz auf sie."

Der 41-Jährige blickt voller Vorfreude auf das nächste Jahr: "Wir freuen uns auf die nächste Saison, wenn wir gegen einige der besten europäischen Mannschaften spielen dürfen. Und auch auf das Derby freuen wir uns natürlich. Das ist für eine Weltstadt wie Hamburg natürlich wichtig. Hamburg hat es verdient, zwei Mannschaften in der Bundesliga zu haben."

Greuther Fürth - FC St. Pauli: Daten und Fakten