Schalke 04 versinkt im Chaos: Polizei schützt Mannschaft vorsorglich mit Großaufgebot

SID
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Die Krise auf Schalke nimmt bedrohliche Züge an. Ein Nachfolger für den entlassenen Trainer Thomas Reis ist noch nicht in Sicht.

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Auf Schalke geht die Angst um. Die Angst vor dem sportlichen Absturz. Die Angst vor der Wut der eigenen Fans. Die explosive Lage beim Zweitligisten ist nicht nur für den angezählten Sportvorstand Peter Knäbel "höchst gefährlich".

Auch die Gelsenkirchener Polizei wollte nach dem bitteren 1:3 beim SC Paderborn auf Nummer sicher gehen und begleitete den Mannschaftsbus mit einem Großaufgebot zur Arena, wie die WAZ berichtete.

Dort blieben Krawalle am späten Freitagabend aus, doch die Erinnerung kocht hoch: In der Nacht des Bundesligaabstiegs 2021 waren die Spieler von königsblauen Anhängern um das Stadion gejagt worden. Der Tiefpunkt der jüngeren Geschichte des FC Schalke 04.

Keine zweieinhalb Jahre später nimmt die Krise beim früheren Champions-League-Stammgast erneut bedrohliche Züge an.

Schalke: Kreutzer und Büskens gegen Hertha auf der Bank

Knäbel malte gar ein Horrorszenario an die Wand. "Wir sind noch auf dem Relegationsplatz - noch! Nach unten gibt's nur noch zwei Plätze", sagte er in Paderborn.

"Himmeltraurig naiv" sei der Auftritt der Mannschaft nach der Entlassung von Trainer Thomas Reis gewesen: "Wir können uns die ganze Zeit erzählen, wie gut diese Mannschaft ist, wie viel Qualität die Spieler haben. Aber am Ende zählt: Was machen sie mit dem Trikot des Vereins, der sie bezahlt?"

Die beiden Interimstrainer Matthias Kreutzer und Mike Büskens nahm Knäbel ausdrücklich in Schutz, sie sollen beim Krisengipfel gegen den ebenfalls strauchelnden Mitabsteiger Hertha BSC am kommenden Sonntag (13.30 Uhr/Sky) eine weitere Chance bekommen. Erst danach soll ein neuer Coach kommen, der 16. in den vergangenen zehn Jahren.

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Schalke: Keine Angst vor "Sauhaufen"-Absage

Wenn denn angesichts der Leistungen überhaupt jemand Lust auf den Schleudersitz auf Schalke hat. "Das war keine Bewerbung von der Mannschaft für den neuen Trainer", stellte Knäbel zerknirscht fest: "Aber ich habe keine Angst, dass einer der Kandidaten, mit denen wir gesprochen haben, jetzt sagt: 'Uiuiui, so eine scheiß Leistung, zu dem Sauhaufen will ich gar nicht hin.'"

Mit wem auch immer: Die Wende muss her. Klares Saisonziel war eigentlich der direkte Wiederaufstieg in die Bundesliga. "Es ist wichtig, einen Trainer zu haben, der mit solchen Situationen umgehen, eine Mannschaft schnell stabilisieren und die Spieler mit dem entsprechenden Selbstvertrauen ausstatten kann", sagte Knäbel.

Gleichzeitig muss der Neue eine Verbindung zu den Fans aufbauen und vor allem den jungen Spielern die Angst nehmen. Große Aufgaben mit geringen Erfolgschancen.

Selbst Ex-Coach Peter Neururer stellt sich die Frage: "Welcher Trainer ist dazu bereit?" Dieser Job sei "wahrscheinlich nicht unbedingt die Weiterentwicklung oder der nächste Schritt in der Karriere", sagte Neururer bei Sky.

2. Liga: Tabelle nach den Samstagsspielen

PlatzTeamSp.ToreDiffPkt.
1.St. Pauli813:5816
2.Hamburger SV816:9716
3.Hannover 96819:81115
4.Holstein Kiel814:14015
5.Fortuna Düsseldorf814:6814
6.Kaiserslautern713:11213
7.Magdeburg717:13412
8.Hansa Rostock810:12-212
9.Paderborn811:14-311
10.Elversberg710:13-310
11.Hertha BSC816:1519
12.Nürnberg711:13-29
13.Greuther Fürth712:14-28
14.Karlsruher SC812:15-38
15.Wehen Wiesbaden86:10-48
16.Schalke 04813:18-57
17.Eintracht Braunschweig85:12-75
18.Osnabrück78:18-104
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