1860 will ein bisschen Motörhead sein

SID
Mehr Rock'n'Roll will 1860 wagen: Den Zweitligaauftakt haben die Löwen jedoch verpatzt
© getty

Weniger Selbstmitleid, mehr "Rock'n'Roll" - der Fußball-Zweitligist 1860 München will sich von seinem Image lösen und künftig wilder sein.

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"1860 darf ein bisschen mehr Motörhead werden", sagte der neue Präsident Gerhard Mayrhofer im Interview mit der "Süddeutschen Zeitung": "Die Marke darf gerne wilder werden. Mit wild sein meine ich: mehr Selbstbewusstsein zu haben, mehr Spaß zu haben. Die Marke gibt's her. Das Image war viel zu dröge." Er wolle keinen "Löwen-Blues", sagte Mayrhofer, "ich will Rock'n'Roll!" Bei der Entwicklung der "Marke 1860" soll eine Agentur helfen.

Der Kommunikationsexperte will aber vor allem die Zeiten des Chaos und der Führungskrisen bei 1860 beenden. "Vielleicht hat ein neuer Player, so wie ich, eine Chance, da rauszukommen. Weil ich einen anderen Background habe, weil ich schon relativ lange in Konzernen gearbeitet habe, wo es auch sehr darauf ankommt, wie man Dinge sagt", erklärte der ehemalige "O2"- und "Vodafone"-Vorstand.

Schluss mit Löwen-Blues

Das Personalkarussell könnte Mayrhofer demnächst heftig andrehen. "Ich glaube, wir werden in alle Gremien Bewegung reinbringen", sagte er. Geschäftsführer Robert Schäfer, dessen Ablösung der einflussreiche Investor Hasan Ismaik fordert, nahm Mayrhofer jedoch in Schutz. "Es wäre fatal, wenn man jemanden ausgebildet hat und sich von ihm trennt, wenn er gerade anfängt, gute Arbeit zu machen", sagte er.

Schon in der Rede vor seiner Wahl am 14. Juli hatte Mayrhofer eine neue Vereinskultur gefordert. "Wir sind lange genug ein Ausbildungscamp für Funktionäre gewesen. Vielleicht haben wir uns auch zu sehr in einen Löwen-Blues reingeredet. Damit muss jetzt Schluss sein. Wir müssen den Frust in Energie umwandeln, dann haben wir eine große Chance!", rief er den Mitgliedern zu. Er habe zuletzt viel gesehen, "aber nicht überall Professionalität".

1860 München im Überblick