Kompromiss: 1860-Investor setzt Eriksson durch

Von Torsten Boor
Sven-Göran Eriksson war unter anderem bereits Coach in England, Italien und Portugal
© Getty

In der Auseinandersetzung zwischen des TSV 1860 München um den Präsidenten Dieter Schneider und dem jordanischen Investor Hasan Ismaik ist eine Entscheidung gefallen: Beide Parteien einigten sich auf einen Konsens - der unter anderem Sven-Göran Eriksson als Doppelspitze zusammen mit Trainer Alexander Schmidt vorsieht.

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Gegen 02:45 Uhr in der Nacht von Montag auf Dienstag traten Dieter Schneider, Geschäftsführer Robert Schäfer sowie der Vorsitzende des Aufsichtsrats Otto Steiner an der Grünwalder Straße nach einem Verhandlungsmarathon vor die wartenden Journalisten und gaben das Ergebnis der Sitzung bekannt.

Zur Entscheidung stand dabei ein Kompromisspapier, das dem Aufsichtsrat und dem Vorstand des Vereins von Seiten Ismaiks zugestellt wurde.

Eriksson wird ein Löwe

Man habe sich auf einen modifizierten Kompromiss geeinigt, ließen die drei wissen. Alle Vereinbarungen seien schriftlich fixiert worden.

"Keine Seite fühle sich als Sieger oder Verlierer", äußerte sich Schneider und führte fort, dass man zukünftig mehr miteinander kommunizieren wolle.

Ebenfalls beschlossen wurde die Einbindung des ehemaligen englischen Nationaltrainers Sven-Göran Eriksson in den Verein. Welche Funktion der Schwede zukünftig übernehmen soll, wird in den kommenden Tagen verhandelt.

"Wir werden so in die Gespräche einsteigen, dass es das Beste für 1860 ist. Unser Trainer Alexander Schmidt macht gute Arbeit. Wir finden einen Weg, dass sich die beiden ergänzen", sagte Schäfer der Münchener "tz".

Damit scheint ebenfalls klar, dass der Leidtragende des Kompromisses wahrscheinlich der derzeitige Sportdirektor Florian Hinterberger sein wird. Sein am Saisonende auslaufender Vertrag wird wohl nicht verlängert.

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Hintergrund der Auseinandersetzung

Hintergrund des Streits, der seit Wochen auch medial ausgefochten wurde, war die Kontroverse über die strategische Ausrichtung des Zweitligisten. Der Höhepunkt der Auseinandersetzungen zwischen Präsidium und Investor gipfelte in der möglichen Verpflichtung Erikssons als Trainer oder Sportdirektor.

Der Schwede war bereits im Dezember auf Einladung des Investors mehrfach in München gewesen, während das Präsidium dem Trainer Alexander Schmidt eine Beschäftigungsgarantie für die Rückrunde erteilte. Noch am 7. Januar waren die Gespräche der Konfliktparteien ohne Ergebnis abgebrochen worden.

In den Verhandlungen ging es auch um die zukünftige Zahlungsfähigkeit des angeschlagenen Münchener Traditionsvereins. Ismaik soll den Löwen bis 2014 etwa 13 Millionen Euro zur Verfügung stellen, damit diese den Aufstieg in die Bundesliga schaffen.

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