Dresden: Verwirrung um Mickael Pote

Von Alexander Maack
Mickael Pote blieb dem ersten Training eigenmächtig fern
© Getty

Nachdem Mickael Pote seinen Abschied von Dynamo Dresden forciert und eigenmächtig auf das SGD-Training verzichtet hatte, sollen die Differenzen nun beseitigt sein.

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Dynamo Dresden droht möglicherweise ein Personalproblem: Nachdem die Leihe von Zlatko Dedic aus finanziellen Gründen nicht verlängert wurde, herrscht jetzt Verwirrung um den mit zwölf Treffern zweitbesten Stürmer der letzten Saison.

Am Montag blieb Mickael Pote unentschuldigt seinem persönlichen Trainingsstart fern. Trainer Ralf Loose, der Potes Urlaub nach den Länderspielen für den Benin verlängert hatte, ist dementsprechend sauer. "Wenn am 9. Juli Training ist, gehe ich davon aus, dass er am Vortag anreist", sagte Loose der "Sächsischen Zeitung".

Dabei war die Anreise nicht das Problem: Pote ist schon seit Samstag wieder in Dresden und will mit dem Verein über einen Transfer verhandeln. Am Sonntag entdeckte ihn ein Fotograf der "Bild" in einem Restaurant, worauf Pote prompt seine Wechselabsichten verkündete.

Pote sieht Chance seines Lebens

"Für mich bietet sich die Chance meines Lebens", erklärte der Angreifer. "Ich habe Angebote, die kein einziger Spieler von Dynamo ausschlagen würde." Angeblich ist Greuther Fürth bereit, bis zu einer Million Euro Ablöse zu bezahlen, nachdem Olivier Occean den Klub in Richtung Frankfurt verließ.

Die Dresdner beurteilen die Situation derzeit wohl anders als der Stürmer. "Es kann doch nicht jeder, der mal ein anderes Angebot hat, trotz Vertrages den Verein verlassen", sagte Loose. "Allerdings mache ich mir ernsthaft Gedanken, wenn Vereine, die als seriös gelten, sich anderthalb Jahre zu früh bei ihm melden."

Die Aufregung des Trainers ist verständlich. Bei einem Wechsel hätten die Dresdner in der Offensive ein echtes Problem: Mit Pavel Fort steht nur noch ein Stürmer im Kader des Zweitligisten, weshalb der Trainer nicht über eine finanzielle Schmerzgrenze bei der Ablösesumme reden will: "Für uns zählt, dem Verein die zweite Liga zu sichern und weiter das Publikum zu begeistern. Das geht nur mit torgefährlichen Stürmern im Kader - und nicht nur einem."

Probespieler wieder abgereist

Neuzugänge scheinen noch in weiter Ferne. Zwar testeten die Dresdener zuletzt sechs Probespieler - darunter Tosaint Ricketts, der in drei Freundschaftsspielen vier Treffer erzielte, und Jacob Sason, dem beim 2:1 gegen den FSV Zwickau am letzten Sonntag ein Tor gelang - vor dem anstehenden Trainingslager in Österreich reisten alle Testspieler jedoch wieder ab.

Für Ralf Loose steht derweil fest, dass die Idee zur Trainingsverweigerung nicht bei seinem Stürmer aufkeimte. "Wenn Berater ihm vermitteln, mit solchen Maßnahmen den Verein unter Druck zu setzen, um zum Ziel zu kommen, wird er das bei uns nicht schaffen", erklärte Loose. "Dann bleibt er halt ein Jahr hier und spielt nicht. Dann spielen die andern und er kann mal zugucken. So einfach ist das."

Ein erstes Gespräch zwischen Verein und Spieler hat es am Montagabend gegeben. Der Klub teilte gegenüber SPOX mit, dass die Differenzen damit erst einmal ausgeräumt seien. Pote soll ab sofort wieder mit der Mannschaft trainieren.

Der aktuelle Kader von Dynamo Dresden