DFB ermittelt nach Ausschreitungen

SID
Die Ausschreitungen in Düsseldorf haben den DFB auf den Plan gerufen
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Der DFB hat auf die Krawalle beim Spiel zwischen Fortuna Düsseldorf und Hansa Rostock reagiert und ein Ermittlungsverfahren eingeleitet. Beiden Klubs drohen empfindliche Strafen.

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Nach den schweren Krawallen beim Zweitliga-Spiel zwischen Fortuna Düsseldorf und Hansa Rostock (3:1) hat der DFB-Kontrollausschuss am Montag ein Ermittlungsverfahren eingeleitet. Beide Vereine wurden zu Stellungnahmen aufgefordert. Ermittelt werde in alle Richtungen, hieß es von Seiten des Deutschen Fußball-Bundes (DFB).

Bereits nach acht Minuten hatte FIFA-Schiedsrichter Wolfgang Stark (Ergolding) die Begegnung für 19 Minuten unterbrechen müssen, nachdem Hansa-Torwart Alexander Walke von einem Feuerwerkskörper getroffen worden war. Kurz vor dem Ende drohte sogar ein Spielabbruch, als ein Schiedsrichter-Assistent in der 83. Minute von einem Gegenstand getroffen wurde. Beide Wurfgeschosse kamen wohl aus dem Rostocker Zuschauerblock.

Rostock droht Geisterkulisse beim Relegations-Rückspiel

Hansa, aber auch Düsseldorf wegen wiederholter Defizite beim Ordnungsdienst drohen nun empfindliche Strafen durch den DFB. Möglicherweise muss Rostock seine Heimpartie im Relegations-Rückspiel gegen den FC Ingolstadt am kommenden Montag unter Ausschluss der Öffentlichkeit bestreiten. Auch ein Ausschluss der Gäste-Anhänger beim Hinspiel am Freitag in Ingolstadt scheint möglich.

"Die Sportgerichtsbarkeit setzt sich mit den Vorfällen auseinander und wird versuchen, so schnell wie es geht, möglichst noch vor den Relegationsspielen, eine Entscheidung zu treffen", sagte der DFB-Sicherheitsbeauftragte Helmut Spahn. Da die Rostocker Anhänger als Wiederholungstäter gelten, drohen dem Traditionsklub drastische Strafen. "Die Rostocker sind in dieser Saison schon mehrfach auffällig geworden. Das wird sicherlich auch im Urteil des DFB-Sportgerichtes eine Rolle spielen", sagte Spahn.

Hansa entschuldigt sich

In einer Stellungnahme am Montagvormittag entschuldigte sich Hansa Rostock für "das Verhalten der Gewalttäter im Rostocker Block" bei allen Verletzten und bei Fortuna Düsseldorf. Der Klub von der Ostseeküste kündigte an, Strafanzeige gegen Unbekannt zu stellen. Sollten Täter ermittelt werden, wird der Verein zivilrechtlich gegen diese vorgehen, um eventuelle Strafen durch DFB von den Tätern einzuklagen.

Bereits vor dem Spiel war es in Düsseldorf zu schweren Krawallen gekommen, die ebenfalls von den Hansa-Anhängern ausgelöst worden waren. Nach Angaben der Behörden wurden am Samstagabend und in der Nacht zum Sonntag bei einem Großeinsatz der Polizei 14 Ordnungshüter verletzt, 159 Personen wurden vorübergehend festgenommen, fast ausnahmslos Hooligans aus Rostock.

Randale und Relegation