1860 prüft Auszug aus der Allianz Arena

SID
Die Münchner Allianz-Arena wurde im Mai 2005 eröffnet
© sid

1860 München hat eine Projektgruppe eingesetzt, die den Ausstieg aus dem Arena-Mietvertrag prüft. Auch über den Sportpark in Unterhaching wird diskutiert.

Anzeige
Cookie-Einstellungen

Zweitligist 1860 München will offenbar mit aller Macht aus dem kostspieligen Arena-Mietvertrag mit dem Stadtrivalen Bayern München aussteigen. Dafür prüft der deutsche Meister von 1966 neben einer Rückkehr ins Stadion an der Grünwalder Straße sogar einen Umzug nach Unterhaching.

Mit Vertretern der Gemeinde vor den Toren Münchens haben bereits Gespräche über einen Umzug in den Sportpark stattgefunden. Dort spielt derzeit die Spielvereinigung in der 3. Liga.

"Wir haben bereits im Dezember mit 1860 gesprochen und dabei unsere grundsätzliche Bereitschaft zur Zusammenarbeit signalisiert", sagte Unterhachings Sportreferent Walter Rindfleisch, zugleich Kassierer der Löwen-Fanvereinigung ARGE, auf Anfrage. Unterhachings Bürgermeister Wolfgang Panzer erklärte.

Auch gänzlich neuer Standort ist möglich

"Ich bin da sicher nicht dagegen. Das müssen die Vereine ausmachen." Angestoßen worden waren die Gespräche vom ehemaligen 1860-Geschäftsführer Stefan Reuter.

In den Unterredungen habe man sowohl über die Nutzung des Sportparks als auch über einen gänzlich neuen Standort gesprochen, sagte Rindfleisch. Der Sportpark bietet derzeit rund 15.000 Fans Platz und darf wegen der Nähe zu einem Wohngebiet nicht ausgebaut werden.

Bei den Sechzigern sieht man allerdings Bedarf für rund 40.000 Zuschauer. Nach den Sondierungsgesprächen Ende 2008 sei "die ganze Sache eingeschlafen", sagte Rindfleisch.

Verbleib in der Allianz Arena nicht ausgeschlossen

Bei der Spielvereinigung selbst, erklärte Manager Norbert Hartmann, mache man sich über eine gemeinsame Spielstätte mit den Löwen derzeit keine Gedanken. Zudem reiche die Kapazität des Sportparks für die Löwen ohnehin nicht aus, meinte Hartmann.

Am vergangenen Freitag hatte 1860 München die "Projektgruppe Stadionzukunft" unter Vorsitz von Aufsichtsrat Christian Waggershauser ins Leben gerufen. Dem Gremium sollen auch Vizepräsident Franz Maget, Geschäftsführer Markus Kern und Fan-Vertreter angehören.

"Das Grünwalder Stadion gehört zu den diskutierten Alternativen. Ebenso das Olympiastadion, der Verbleib in der Allianz Arena oder ganz was Neues", sagte Maget.

Ausbau des Trainingsgeländes wird nicht debattiert

Geschäftsführer Manfred Stoffers erklärte dazu: "Das Einzige, was nicht debattiert wird, ist der Ausbau des Trainingsgeländes. Am Ende könnten wir auch zu dem Ergebnis kommen, dass die Arena das Vernünftigste ist."

Die Löwen sollen allein in diesem Jahr 5,3 Millionen Euro Arena-Miete zahlen. Ein vorzeitiger Auszug aus der Arena käme 1860 allerdings auch teuer zu stehen.

Bayerns Vorstandschef Karl-Heinz Rummenigge hatte von einer Summe im "achtstelligen Bereich" gesprochen.

Der Kader von 1860 München