Burgfrieden beim Club - Führungsstreit beigelegt

SID
Will das Schiff wieder auf Kurs bringen: Nürnbergs Präsident Michael A. Roth
© Getty

Die Krise beim Zweitligisten 1. FC Nürnberg hat sich immer mehr zugespitzt, doch dem heftigen Streit in der Führungsetage folgte zumindest nach außen der große Burgfriede. Nach einer außerplanmäßigen Sitzung des Präsidiums und des Aufsichtsrats wollte Präsident Michael A. Roth von Streit nichts mehr wissen.

Anzeige
Cookie-Einstellungen

"Wir sind im besten Einvernehmen", erklärte der 73-Jährige nach der zweieinhalbstündigen Zusammenkunft am Donnerstag und stritt ab, schwere Vorwürfe gegen Vize Ralf Woy und Sportdirektor Martin Bader geäußert zu haben.

"Ich habe das so nie gesagt", behauptete Roth, der daraufhin die Medien scharf attackierte: "Ich verstehe nicht, was für ein Scheiß in den letzten Tagen geschrieben wurde."

Während der Klub-Chef erklärte, er habe sich bei niemandem entschuldigt ("wofür auch?"), erklärte Woy allerdings: "Ja, er hat sich entschuldigt." Bader sagte nach der Sitzung:"'Wir haben das zufriedenstellend aufgearbeitet."

Roth drohte mit Rücktritt

Roth, der sich zuletzt aus dem Tagesgeschäft beim neunmaligen deutschen Meister weitgehend zurückgezogen hat, soll Woy und Bader, die beide hauptamtlich beim fränkischen Traditionsverein tätig sind, Alleingänge vorgeworfen und sogar mit Rücktritt gedroht haben. Beide würden ihre Pflichten vernachlässigen und ihn bei Entscheidungen nicht in Kenntnis setzen.

"Ich renne den beiden nicht hinterher. Besonders der Bader will ja alles alleine machen. So ist der Club nicht mehr mein Verein", wurde Roth in der "Nürnberger Abendzeitung" zitiert.

Er habe noch mit niemandem verhandelt, "ich habe auch keine Besseren in der Hinterhand". Vor dem Gespräch hatte Woy, der beim Club für die Finanzen zuständig ist, bereits erklärt, dass sich die Lage zuspitzen würde.

"Alle wissen Bescheid"

Er rechnete sogar damit, dass er und Bader den Verein verlassen müssten. Laut Bader habe Roth Dinge geäußert, "die ohne Not unter die Gürtellinie gehen, anstatt nach außen für Geschlossenheit zu sorgen".

Bader, der für den sportlichen Absturz die Verantwortung übernimmt, verdeutlichte, dass seine Arbeit für alle in der Vereinsführung transparent sei: "Alle wissen Bescheid."

Woy wehrte sich ebenfalls: "Ich reiße mir seit fünf Jahren den Allerwertesten auf, um den Club finanziell auf gesunde Beine zu stellen. Aber rufmorden lasse ich micht nicht."