Maskenmann schießt Aachen ab

SID
Alemannia Aachen, Mainz 05
© Getty

 Aachen - Völlig missglückte Premiere für den doppelten Jörg Schmadtke: Mit einem Dreierpack hat Felix Borja dem Sportdirektor von Alemannia Aachen das Trainer-Debüt gründlich verdorben und den FSV Mainz 05 in der 2. Fußball-Bundesliga wieder auf die Aufstiegsränge geschossen.

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Die Rheinhessen siegten im Absteiger-Duell in Aachen mit 3:0 (1:0) und zogen mit 28 Punkten wieder am 1. FC Köln (27) vorbei. Der Ecuadorianer Borja sorgte in der 24. Minute für das 0:1 und legte in der zweiten Halbzeit seine Saisontore acht und neun (73./74.) nach. Beim Jubel zog sich Borja eine Maske aus dem Film "Scream" über den Kopf.  "In Ecuador ist mir ein Dreierpack auch drei Mal gelungen. Ich freue mich, dass es nun auch in Deutschland geklappt hat", sagte Borja. Und zu seiner Masken-Aktion: "Das war ein Geschenk meines Sohnes. Ich habe ihm gesagt, dass ich sie aufziehe, wenn ich ein Tor schieße."

Bei der Alemannia blieb im ersten Spiel nach der Entlassung von Weltmeister Guido Buchwald die Trendwende aus. Die Aachener sind mit 19 Zählern weiter Tabellen-Zehnter und müssen sich mit nur noch vier Punkten Vorsprung auf die Abstiegsplätze nun sogar nach unten orientieren. "Ich bin traurig für die Mannschaft, weil sie wirklich mit viel Herz agiert hat", resümierte Schmadtke. "Letztlich haben wir das Glück nicht gehabt, das man nun einmal braucht."

Ungleiches Duell in Aachen

Klarer Favorit auf den Trainer-Posten bei den Gelb-Schwarzen, den Schmadtke definitiv nur bis zum Hinrunden-Ende bekleiden wird, ist Petrik Sander, zumal dessen Ex-Klub Energie Cottbus für den Fall eines Angebots die Freigabe garantiert hat.

18.739 Zuschauer auf dem Tivoli sahen im Dauerregen ein ungleiches Duell. Die Alemannia spielte sehr engagiert, offenbarte aber erneut große spielerische Defizite und vergab ihre dennoch zahlreichen Chancen meist kläglich. Die Gäste agierten aus einer sicheren Deckung heraus mit einem kompakten Mittelfeld und nutzten ihre Gelegenheiten eiskalt.

Proteste nach dem 0:1 

Aachen protestierte nach dem 0:1 nach einem Zusammenprall des Torschützen mit Alemannia-Keeper Stephan Straub zu Unrecht. Das sahen auch die Trainer so. "Das war kein Foul, der Borja springt einfach so hoch", sagte Mainz' Coach Jürgen Klopp. Schmadtke stimmte ihm zu.

Bester Spieler der Alemannia war mit Abstrichen Laurentiu Reghecampf. Bei den Mainzern ragten Matchwinner Borja und Milorad Pekovic heraus. Dabei hatte Borja während der Woche noch Ärger mit dem Trainer. "Wir hatten ein paar Probleme miteinander, weil er nicht ganz so toll trainiert hatte. Damit war er nicht so einverstanden, denke ich, aber das war heute ein geiles Spiel von ihm", sagte Klopp im Premiere-Interview.