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WM 2022: Strafe für "One Love"-Binde lag angeblich bei 250.000 Euro und Gelber Karte

Von Christian Guinin
"One Love"-Binde
© getty

Bei der Weltmeisterschaft in Katar wollte die deutsche Nationalmannschaft mit der "One Love"-Binde ein Zeichen setzen, verzichtete nach Androhungen von Strafen seitens der FIFA jedoch darauf. Um welche Sanktionen es sich genau gehandelt hätte, verriet nun offenbar ein betroffener Verband.

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Nach Informationen der Sport Bild wurde ein namentlich nicht genannter Verband von der FIFA über die genaue Strafe aufgeklärt, sollte die Binde bei einem WM-Spiel getragen werden. Diese hätte demnach eine Gelbe Karte für den Binden-Träger sowie eine Geldstrafe in Höhe von 250.000 Euro für den Fußballverband betragen.

Neben dem DFB hatten auch der englische, der niederländische, der walisische, der dänische, der belgische und der Verband aus der Schweiz vor dem Turnier erklärt, mit der "One Love"-Binde ein Zeichen setzen zu wollen. Nach den Androhungen der FIFA zogen alle Verbände ihr Vorhaben aber wieder zurück.

Neuendorf hatte am Dienstag Fehler bei der Diskussion um die "One Love"-Binde eingestanden. Das Thema sei letztendlich "ins Turnier hinein getragen worden", sagte der DFB-Präsident. Dies hatte für zusätzliche Unruhe rund ums deutsche Team gesorgt. Generell habe ihn die Situation "sehr beschäftigt, in Katar und auch im Nachgang", sagte der 61-Jährige.

"Ich glaube, dass ich heute deutlich vor einem Turnier für Klarheit sorgen würde", betonte Neuendorf. "Wir hätten den direkten Draht zu Gianni Infantino suchen und ihn nach der Haltung der FIFA fragen müssen." Dem DFB gegenüber habe die FIFA in Katar nur von potenziellen "unbegrenzten Strafen" gesprochen.

Vor der Weltmeisterschaft hatte Neuendorf noch erklärt, dass man etwaige Geldtrafen in Kauf nehmen würde, man aber keine sportlichen Sanktionen riskieren werde.

Nach "One Love"-Streit: Innenministerin Nancy Faeser kritisiert FIFA-Verhalten als "unterirdisch"

Nancy Faeser hat den Weltverband FIFA nach dem Streit um die "One Love"-Binde bei der zu Ende gehenden WM-Endrunde in Katar noch einmal heftig kritisiert. Dass die FIFA das Tragen der Armbinde verboten habe, sei "unterirdisch", sagte die SPD-Politikerin der Zeit: "Die FIFA muss sich verändern."

Dass sie selbst durch das Tragen der Binde beim ersten WM-Spiel der deutschen Nationalmannschaft gegen Japan (1:2) polarisieren würde, sei ihr klar gewesen: "Aber das war vor allem ein Zeichen gegen das Verhalten der FIFA. Hier für unser Land Haltung zu zeigen, war mir unglaublich wichtig."

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