WM

Mit Gala für Frauen zum Gruppensieg

SID
Die Franzosen wussten bei der bisherigen WM zu überzeugen
© getty

Der WM-Plan der jungen, wilden Franzosen steht fest: Erst mit einem weiteren Erfolg gegen Ecuador als Gruppensieger ins Achtelfinale, dann ab zur Fete mit den Mädels - und am liebsten bis zum 13. Juli durchfeiern. Denn welcher Mann will sich schon vor den Augen der eigenen Frau blamieren?

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Die "WAGS" (Wives and Girlfriends) der neuen französischen Nationalhelden sind rechtzeitig zum dritten Gruppenspiel ihrer Jungs am Mittwoch (22.00 Uhr im LIVE-TICKER) in Rio eingetroffen, und wollen "Les Bleus" bis zum Finaltag anfeuern.

"In der Mannschaft herrscht ein unglaublicher Zusammenhalt", sagte Wortführerin Ludivine Sagna, Ex-Model und Partnerin von Abwehrspieler Bacary Sagna, der Zeitung Le Figaro. Kaum aus dem Flieger gestiegen, plauderte die 25-Jährige ein bisschen aus dem Nähkästchen. "Ich verrate Ihnen mal ein Geheimnis: Unsere Jungs können weit kommen. Warum sollten sie nicht den Titel gewinnen?", sagte sie, und schloss mit dem Schlachtruf: "Allez les Bleus!"

Erinnerungen an 1998

Derart hingebungsvoll unterstützt, werden Karim Benzema und Co. besonders Gas geben. "Es ist wunderbar, dass die Mädels endlich da sind", sagte Verteidiger Mathieu Debuchy. Natürlich wolle man den Damen einen Sieg schenken. Es wäre der dritte nach den Erfolgen gegen Honduras (3:0) und die Schweiz (5:2), die ganz Frankreich nach der Skandal-WM 2010 den Glauben an seine Fußballer zurückgegeben hat. Mancher fühlt sich sogar schon an die goldene Generation von 1998 erinnert.

"Sie machen ganz Frankreich Spaß. Die Spielfreude, der Zusammenhalt - es ist wie damals", sagte Youri Djorkaeff, einer der Helden von damals, der Zeitung Le Progrès. Djorkaeff, Zinédine Zidane und Co. sind die bislang einzige französische WM-Mannschaft mit drei Siegen in der Vorrunde - es könnte also eine weitere Parallele geben.

Ein Erfolg gegen "El Tri", die ebenfalls noch ins Achtelfinale kommen können, hätte vermutlich einen entscheidenden Vorteil: Als Sieger der Staffel E würde Frankreich im Achtelfinale dem Ersten der Gruppe F aus dem Weg gehen - und das dürfte Mitfavorit Argentinien um Lionel Messi sein. Frankreich, das fast sicher in der K.o.-Runde steht, muss erst nach den Gauchos ran...

"Alles für Platz eins geben"

"Wir werden das genau beobachten", sagte Mathieu Valbuena, "aber wir sind ja selbst mathematisch noch nicht durch. Wir sollten alles für Platz eins geben." Die aufgeflammte Euphorie der Landsleute, die das WM-Aus von Franck Ribéry inzwischen sogar als Segen betrachten, geht dem Mittelfeldspieler zu weit. "Favoriten? Wir?! Nun mal langsam. Es ist gerade einmal ein paar Monate her, da gab es noch überhaupt keine Begeisterung. Der Weg ist weit."

Trainer Didier Deschamps erwägt indes, dem einen oder anderen Spieler eine Pause zu gönnen. Fehlen werden Raphael Varane (Magen-Darm) und Yohan Cabaye (Gelbsperre). Frau Sagna hat dennoch keine Zweifel, dass es zum Gruppensieg und mehr reicht. Für die Zeit nach der WM, verriet sie, wünsche sie sich ein drittes Kind. "Aber bitte ein Mädchen! Ich habe drei Männer zu Hause, das ist echt anstrengend."

Keine Manndeckung für Benzema

Die Ecuadorianer machen sich derweil Gedanken darüber, wie sie Frankreichs Starstürmer Benzema in den Griff bekommen sollen. "In Manndeckung werden wir ihn nicht nehmen", sagte Trainer Reinaldo Rueda. Angriff sei die beste Verteidigung, meinte er, schließlich hat sein bester Angreifer Enner Valencia genau so oft getroffen wie Benzema (drei Tore). "Er ist ein Geschenk Gottes", sagte Rueda über den 24-Jährigen.

Obwohl Ecuador eine Niederlage zum Weiterkommen reichen könnte, meinte Stürmer Jefferson Montero selbstbewusst: "Frankreich ist nicht unschlagbar."

Der Kader von Frankreich im Überblick

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