WM

Blatter: Lob für Torlinientechnik

SID
Josef S. Blatter befürwortet einen Videobeweis im Fußball
© getty

FIFA-Präsident Joseph S. Blatter hat sich nach dem Ende der WM-Vorrunde begeistert vom bisherigen Turnierverlauf gezeigt. "Ich bin beeindruckt", sagte der 78 Jahre alte Schweizer in einem Video-Interview auf "fifa.com": "Was sich gegenüber vergangenen Weltmeisterschaften geändert hat, ist, dass auch in allen Begegnungen der Gruppenphase jede Mannschaft auf Sieg spielt."

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Blatter rechnet nun mit einer Steigerung ab dem Achtelfinale: "Die 16 verbliebenen Teams werden uns ein großes Spektakel bieten", sagte der Walliser.

Blatter griff nochmals seinen Vorschlag vom FIFA-Kongress vor Turnierbeginn in Sao Paulo bezüglich des Videobeweises als weiteres Hilfsmittel für Schiedsrichter auf: "Wir sollten ihnen ein weiteres Instrument an die Hand geben und damit für mehr Gerechtigkeit sorgen."

Der FIFA-Präsident meinte ganz konkret zum Videobeweis: "Die Trainer sollten sogenannten 'Challenge Codes' bekommen, dass sie zwei Szenen pro Halbzeit durch den Schiedsrichter am TV-Monitor überprüfen lassen können. Fouls, Elfmeter und Ähnliches. Bei Abseits funktioniert das nicht - man kann die Szene ja schlecht wiederholen lassen."

Seit dem Treffer von Frank Lampard bei der WM 2010 in Südafrika hatte sich Blatter vehement für die Einführung der Torlinientechnik eingesetzt. Das System der Würselener Firma GoalControl habe sich in der Gruppenphase bewährt, Blatter ist sehr zufrieden mit der Torlinientechnik.

Blatter zu Suarez: "Hat er zu akzeptieren"

Zur Sperre des Uruguayers Luis Suarez, der seinen italienischen Gegenspieler Giorgio Chiellini im letzten Vorrundenspiel in die Schulter gebissen hatte und von der FIFA für neun Spiele sowie vier Monate für alle Fußball-Aktivitäten gesperrt wurde, äußerte der Eidgenosse: "Ich kämpfe stets für Fair Play. Und es ist definitiv nicht fair, was er getan hat. Das Urteil jetzt zu diskutieren, das eine Kommission von sieben Richtern getroffen hat, das gebührt sich für mich nicht. Das hat er zu akzeptieren."

Als gelungen sieht Blatter auch das von den Unparteiischen bei Freistößen eingesetzt Spray an: "Anfangs haben die Leute gefragt: Was soll das hier auf dem Fußballplatz? Jetzt ist es akzeptiert. Das ist sehr gut, weil es die Spieler diszipliniert, und es gibt der angreifenden Mannschaft die Chance, den Freistoß aus der richtigen Distanz zum Tor auszuführen. Viele Spieler haben schon gesagt: Jetzt haben wir neun Meter Anstand, aber in unseren Ligen sind es sechs oder sieben Meter."

Für Blatter ist wichtig, dass mit Beginn der WM der Fußball in Brasilien im Vordergrund steht und nicht die Massenproteste wie beim Confed Cup vor Jahresfrist. "Die Menschen von Brasilien sind im Spiel. Es sind mehr Menschen bei den Fan-Festen als bei Demonstrationen", betonte der seit 1998 amtierende FIFA-Boss, "das ist großartig."

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