WM

Robben und Ribery einig: Messi wird der WM-Star

SID
Könnte der WM seinen Stempel aufdrücken: Argentiniens Lionel Messi
© Getty

Arjen Robben und Franck Ribery sind sich einig. Der Star der kommenden WM in Südafrika kann nur Weltfußballer Lionel Messi heißen. "Messi ist zurzeit für mich der absolut beste Spieler", sagte Ribery. Und Robben verschlug es sogar fast die Sprache, als er nach einer der vielen Galas in den letzten Wochen mit dem Superstar verglichen wurde.

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"Nein, nein, mit Messi kann ich mich nicht vergleichen", äußerte Robben: "Messi ist viel stärker als ich. Niemand lässt sich mit ihm vergleichen. Kein Cristiano Ronaldo, kein Didier Drogba. Er ist der beste Spieler der Welt." Für den Bulgaren Christo Stojtschkow, einer der Vorgänger von Messi beim FC Barcelona, ist der Argentinier sogar "nur mit dem Maschinengewehr zu stoppen".

Die meisten Experten erwarten beim Kampf um den inoffiziellen Titel des großen WM-Stars ein Duell zwischen Messi und seinem Vorgänger als Weltfußballer, Cristiano Ronaldo (Portugal), dem mit 94 Millionen Euro Ablöse teuersten Fußballer der Welt. Doch der Franzose Ribery und vor allem der Niederländer Robben, beim deutschen Double-Sieger als "Robbery" gefeiert, zählen selbst zu den Anwärtern.

"Messi kann das schaffen"

"Die beiden sind einfach weltklasse", meinte Bayern-Präsident Uli Hoeneß. Robben ist für Lothar Matthäus, den bisher einzigen deutschen Weltfußballer (1990 und 91), "bei der nächsten Wahl ein Favorit". Und Ehrenpräsident Franz Beckenbauer behauptete, wenn Ribery im Endspiel der Königsklasse gegen Inter Mailand (0:2) nicht gesperrt gewesen sei, hätten die Bayern "nie im Leben verloren".

Doch aus der Position des klaren Favoriten startet Messi. Und seine Teamkollegen wollen alles tun, ihn glänzen zu lassen. "Ich, wir alle wollen ihm helfen, dass er der große Star wird", meinte Martin Demichelis, argentinischer Abwehrspieler der Bayern: "Und wenn er nur halb so gut spielt wie bei Barca, dann haben wir gute Chancen."

Der argentinische Nationaltrainer Diego Maradona kündigte an, auf Messi notfalls seine Taktik auszurichten. Denn, so der Weltmeister von 1986, "wenn irgendwann jemand besser wird als ich, dann soll er wenigstens Argentinier sein. Messi kann das schaffen". Das glaubt der 22-Jährige aber nicht. "Maradona ist der größte Fußballer aller Zeiten", sagte Messi ehrfürchtig: "In Millionen Jahren würde ich nicht das erreichen, was er erreicht hat."

Mit dem WM-Titel könnte Messi in neue Dimensionen vorstoßen. Sein vermeintlich größter Rivale ist Cristiano Ronaldo. "Wenn Cristiano Raum hat und seine Schnelligkeit ausspielen kann, ist es fast unmöglich, ihn zu stoppen", sagt Kaka, Weltfußballer von 2007 und Klubkollege des Portugiesen bei Real Madrid. Und für Ronaldo ist Kaka selbst noch einer der Anwärter: "Seine Fähigkeiten sind nicht von dieser Welt. Er ist ein Traumpartner für jeden Offensivspieler."

Viele Namen in der Verlosung

Ein weiterer Kandidat scheint Xavi. In Barcelona lässt er Messi oft glänzen und viele sehen darin den Grund, warum er dies im Nationalteam bisher so selten tat. Wenn Xavi spielt, seien das regelmäßig "Lehrstunden des Fußballs", stellte Maradona fest.

Das Feld der weiteren Anwärter ist groß. Dazu zählt zum Beispiel Fernando Torres, der spanische Siegtorschütze des EM-Endspiels 2008 gegen Deutschland. Oder Wayne Rooney, der englische Stürmerstar, der von Spielern wie von Journalisten mit überwältigender Mehrheit zum Spieler der Saison gewählt wurde.

Oder auch ein Afrikaner: wie Didier Drogba (Elfenbeinküste), der als einziger mehr Saisontreffer in der Premier League erzielte als Rooney (29:26), aber einen Ellbogenbruch erlitt und noch um seine WM-Teilnahme fürchten muss. Oder Samuel Eto'o, der 2009 mit Barcelona das Triple gewann, es in dieser Saison mit Inter Mailand wiederholte, und von seinem Klubcoach Jose Mourinho als "bester Angreifer auf diesem Planeten" geadelt wurde. Aus dem deutschen Team muss man wohl am ehesten Bastian Schweinsteiger auf der Rechnung haben.

Was man jetzt schon weiß, ist allerdings, wer es nicht wird. Der deutsche Nationalmannschaftskapitän Michael Ballack wird wegen einer Verletzung ebenso nicht bei der WM dabei sein wie die nicht nominierten Altstars Ronaldinho, Ronaldo (beide Brasilien), Luca Toni, Francesco Totti (beide Italien) oder Ruud van Nistelrooy (Niederlande).

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