WM

Gastgeber pokert um höhere Prämie

SID
Südafrikas Kicker sorgten im Vorfeld des Confed-Cups für Unruhe
© Getty

Während im südafrikanischen Lager wenige Tage vor dem Start des Confed-Cups Unruhe herrscht, geben sich die Spanier selbstbewusst: "Wir wollen den Pokal gewinnen", so Keeper Iker Casillas.

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Ausgerechnet die eigene Fußball-Nationalmannschaft hat WM-Gastgeber Südafrika unmittelbar vor dem WM-Testlauf Konföderationen-Pokal Stress bereitet. Kurz vor dem Eröffnungsspiel am Sonntag im Ellis Park von Johannesburg (15.45 Uhr im LIVE-TICKER) gegen Asienmeister Irak zettelten "Bafana, Bafana" (Die Jungs) eine Prämiendiskussion an.

Statt wie zugesichert 1,21 Millionen Euro (14 Millionen Rand) forderten die Kicker vom Kap der guten Hoffnung plötzlich 2,85 Millionen Euro (34 Millionen Rand) für ihren Auftritt. Erst kurzfristig lenkten die südafrikanischen Spieler ein, ein Eklat wurde somit vermieden.

"Wir haben die ganze Sache nicht verstanden. Wir waren der Auffassung, die Spieler sollten sich auf die Spiele konzentrieren. Wir sind froh, dass nun alles ausgestanden ist", sagte Morio Senyane, der Sprecher des südafrikanischen Fußball-Verbandes SAFA.

"Schande über dich Bafana"

Dass dies tatsächlich so ist, bestätigte Verteidiger Matthew Booth, der in den Prämienpoker als einer der Top-Spieler einbezogen wurde, der Zeitung "Business Day Newspaper": "Es hätte nicht soweit kommen dürfen, aber wir haben uns entschieden, das Angebot der SAFA anzunehmen."

In den südafrikanischen Gazetten war das Geschachere um mehr Geld nicht gut angekommen. "Schande über dich Bafana", titelte "The Sowetan Newspaper". Booth versuchte, die Gemüter zu beruhigen: "Wir sind als gierig, unpatriotisch und opportunistisch verunglimpft worden. Einige haben uns sogar unterstellt, wir würden unser Land erpressen. Dabei haben wir niemals gedroht, das Turnier zu boykottieren", sagte der Spieler von Mamelodi Sundowns.

Spanier zeigen sich selbstbewusst

Während bei den Südafrikanern somit Hektik und Unruhe herrschte, geht Europameister Spanien mit großer Gelassenheit und Souveränität in das erste Spiel beim Confed-Cup. Ebenfalls am Sonntag (20.15 Uhr im LIVE-TICKER) ist Neuseeland in Rustenburg der Gegner.

Am Dienstag feierten die roten Furien einen 6:0-Kantersieg in Baku gegen die Berti-Vogts-Mannschaft Aserbaidschan und stellten so nebenbei mit 32 Länderspielen ohne Niederlage einen Weltrekord auf.

Entsprechend optimistisch sind die Iberer hinsichtlich des Confederations Cup. "Bei manch früherem Turnier hatte man uns zum Favoriten gestempelt, obwohl wir es gar nicht waren. Jetzt aber fühlen wir uns selbst in der Favoritenrolle. Es ist das erste Mal, dass wir als eigentlicher Favorit in ein Turnier gehen, und natürlich wollen wir hier etwas Großes erreichen und den Konföderationen-Pokal gewinnen", sagte Torwart Iker Casillas.

Xabi Alonso vom FC Liverpool pflichtet ihm bei: "Unser Ziel ist der Turniersieg."

Turnier-Überraschung Neuseeland?

Brasiliens Nationaltrainer Dunga schätzt die Spanier ebenfalls sehr hoch ein. "Spanien ist, so wie sie zuletzt auftraten, ohne Zweifel der Favorit. Sie spielen derzeit den besten Fußball, haben die Euro gewonnen und sind auf einem hohen Niveau", erklärte der 45-Jährige.

Allerdings ist auch Ozeanien-Champion Neuseeland nicht zu unterschätzen. Immerhin verloren die Kiwis gegen Weltmeister Italien am Mittwochabend nur 3:4 in Pretoria, wobei der Außenseiter sogar dreimal geführt hatte.

"Wir können die Turnier-Überraschung werden, wer weiß?", sagte Trainer Ricki Herbert. Der 82. der Weltrangliste hat jedenfalls viel Selbstvertrauen durch den Auftritt gegen die Squadra Azzurra getankt. "Wir sind eigentlich hierhergefahren, um einen Punkt oder vielleicht einen Sieg zu landen, aber jetzt ist das Erreichen des Halbfinales unser realistischer Traum", äußerte Herbert.

Der Spielplan des Confed-Cups