HSV will Oranje-Trauma ablegen

SID
Die Hamburger wollen auch gegen Nijmegen jubeln
© Getty

Im Morast von Nijmegen will der Hamburger SV sein Oranje-Trauma ablegen: Wenn der Bundesliga-Dritte am Mittwoch (20.45 Uhr im LIVE-TICKER) zum Drittrunden-Hinspiel im UEFA-Cup beim Ehrendivisionär NEC Nijmegen antritt, liegt der letzte Sieg auf niederländischem Boden fast schon 28 Jahre zurück.

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Seitdem zog der HSV gegen Klubs aus dem Nachbarland stets den Kürzeren. Das soll sich gegen den krassen Außenseiter aus dem Gelderland ändern.

"Wir sind der große Favorit", sagt Trainer Martin Jol vor dem Duell mit seinen Landsleuten: "Trotzdem wäre ein Remis schon gut. Dann können wir im Rückspiel unsere Heimstärke ausspielen." Auch für den Wettanbieter "bwin" ist die Jol-Truppe haushoher Favorit auf den Einzug ins Viertelfinale. Auf Trochowski und Co. ist eine Quote von 1,20.

Mathijsen: "Der Rasen ist eine Katastrophe"

Für den HSV dürfte es im 12.500 Zuschauer fassenden Goffertstadion auf jeden Fall eine dreckige Angelegenheit werden. Seit Tagen hat es in Holland geregnet, dementsprechend sieht der Platz aus.

"Der Rasen ist eine Katastrophe. Der ist schlechter als auf unserem Trainingsgelände", warnt HSV-Verteidiger Joris Mathijsen und auch Jol erwartet keinen Spaziergang: "Ich kenne die Verhältnisse in Nijmegen. Da herrscht eine Stimmung wie bei einem Schützenfest. Das wird ein hartes und umkämpftes Spiel."

Erstmals in diesem Jahr kann der Coach aber wieder auf seinen kompletten Sturm zurückgreifen. Waren oder sind die beiden Kroaten Ivica Olic und Mladen Petric in der Bundesliga gesperrt, steht das Duo neben dem zuletzt zweimal erfolgreichen Paolo Guerrero diesmal zur Verfügung.

Guerrero nur auf der Bank?

"Es ist nicht das erste Mal, dass ich einem wehtun muss. Das ist eine gesunde Rivalität", sagt Jol. Vermutlich dürfte Guerrero die Reservistenrolle zukommen, da Petric am Sonntag im Spitzenspiel bei Bayer Leverkusen noch gesperrt und Olic bei den Witterungs-Verhältnissen als Kämpfer gefragt ist.

Am 30. September 1981 hat der HSV beim 6:3-Sieg gegen den FC Utrecht in Arnheim letztmals in den Niederlanden ein Spiel gewonnen. Danach schied der Klub gegen Sparta Rotterdam (1985/86) und Ajax Amsterdam (1987/88) jeweils aus.

Gegen Ajax (0:1) gab es jüngst auch die einzige Niederlage in der UEFA-Cup-Gruppenphase. Doch Nijmegen ist nicht Ajax. Die Mannschaft von Trainer Mario Been liegt nur auf dem neunten Platz in der Ehrendivision. Und auch international ist der Klub aus der 162.000-Einwohner-Stadt ein unbeschriebenes Blatt.

NEC erst zum dritten Mal im Europacup

Erst zum dritten Mal konnte sich der NEC für den Europacup qualifizieren. Dort gab es in diesem Jahr aber beachtliche Resultate.

Dortmund-Bezwinger Udinese Calcio wurde 2:0 besiegt, bei Spartak Moskau gab es einen 2:1-Erfolg. Allerdings müssen die Gastgeber den kurzfristigen Ausfall der beiden Stürmer Dennis Rommedahl und Tim Janssen wegstecken.

Die voraussichtlichen Mannschaftsaufstellungen:

Nijmegen: Babos - Koenders, Pothuizen, Zomer, El-Akchaoui - Sibum, Schöne, Davids - Ntibazonkiza, van Beukering, Bouaouzan. - Trainer: Beens.

Hamburg: Rost - Demel, Gravgaard, Mathijsen, Aogo - Jarolim, Benjamin - Trochowski, Jansen - Petric, Olic. - Trainer: Jol.

Schiedsrichter: Darko Ceferin (Slowenien)

Der komplette UEFA-Cup-Spieltag im Überblick