Jan Koller glaubt an den Club

SID
Jan Koller, 1.FC Nürnberg
© DPA

Nürnberg - Jan Koller hat sich auf die Revanche gegen Benfica Lissabon gefreut, der Bundesliga-Verbleib liegt dem Stürmer des 1. FC Nürnberg aber mehr am Herzen als der UEFA-Pokal.

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"Ich will dem Team helfen, damit es in der Liga bleibt", hat der tschechische Nationalspieler bei seiner Verpflichtung Anfang Januar versprochen. Koller hat den Club längst noch nicht aus dem Keller geschossen.

Das bis zum Rückspiel in der UEFA-Cup-Zwischenrunde gegen Lissabon einzige Tor des DFB-Pokalsiegers im neuen Jahr geht aber auf das Konto des 2,02 Meter großen Stürmer-Riesens.

Als die Nürnberger den Millionen-Transfer am 6. Januar publik machten, strahlten Präsident Michael A. Roth und Sportdirektor Martin Bader um die Wette. "Das Jahr fängt gut an. Einen Sturmtank wie ihn braucht man im Abstiegskampf", empfing Roth den 34-Jährigen als neuen Hoffnungsträger des Krisen-Klubs.

Mannschaft besser als der Tabellenstand

Aber nach drei Ligaspielen mit Koller steht Nürnberg immer noch auf dem 16. Tabellenplatz und macht sich große Sorgen um den Klassenverbleib. Den Auswärts-Niederlagen in Karlsruhe (0:2) und Bremen (0:2) steht ein mageres 1:1 zu Hause gegen Rostock gegenüber. Torschütze gegen Hansa: Jan Koller.

Der lange Tscheche, mit 51 Treffern Rekordtorschütze seiner Nationalmannschaft, ist überzeugt, dass Nürnberg trotz der heiklen Tabellensituation erstklassig bleiben wird.

"Die Mannschaft ist besser als der Tabellenstand zeigt, obwohl sie zuletzt keine guten Ergebnisse erzielt hat", sagt Koller, der es nicht als Belastung, sondern als zusätzlich Antrieb empfindet, dass der Verein und die Fans so hohe Erwartungen in ihn setzen. In einem Interview stellte er kürzlich aber klar: "Den Retter Koller wird es nicht geben, denn Fußball ist ein Mannschaftssport."

Ein Nachhausekommen 

Nach mehr als einem Monat in Franken fühlt sich der 100 Kilogramm schwere Angreifer schon richtig wohl in seiner neuen Fußball-Heimat: "Die Atmosphäre ist positiv. Ich komme mit allen gut klar." Manager Bader bestätigt, dass die Mannschaft den etwa eine Million Euro teuren Winter-Zugang sofort akzeptiert hat: "Er gehört dazu, als wenn er schon länger dabei ist."

Nach dem eineinhalbjährigen Gastspiel beim AS Monaco bereut Koller die Rückkehr nach Deutschland nicht: "Es war wie ein Nachhausekommen. die Bundesliga liegt mir einfach am meisten."

Nach der Borussia in Dortmund, wo er in seiner ersten Saison auf Anhieb deutscher Meister wurde und das Finale im UEFA-Pokal erreichte, ist Nürnberg Kollers zweite Bundesliga-Station. Bei den Franken hat der 86-fache Nationalspieler einen bis 30. Juni 2010 datierten Vertrag unterschrieben, der auch für die 2. Liga gültig wäre - dann aber nur bis Saisonende 2009.