Transferrekord im Norden

SID

Leipzig - Der Star sind die Trainer: Trotz Transferrekord in der Regionalliga Nord gehörten die Schlagzeilen in der Winterpause den Männern an der Seitenlinie. Vor allem die kurzfristigen Wechsel auf den Trainerbänken des Spitzenduos sorgten für Aufsehen.

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Während Tabellenführer Wuppertaler SV seinen bisherigen Coach Wolfgang Jerat wegen angeblicher Disziplinlosigkeit durch Wolfgang Frank ersetzte, wurde Verfolger Rot-Weiß Erfurt vom freiwilligen Abgang Pawel Dotschews zum Zweitliga-Vorletzten SC Paderborn völlig überrascht.

"Er hat uns im Stich gelassen. Die Spieler, alle im Verein sind geschockt", schimpfte Erfurts Vizepräsident Detlef Goss. Insgesamt heuerten vor dem Rückrundenstart am Freitag bei fünf Vereinen neue Übungsleiter an.

Mindestens ebenso lebendig ging es auf dem Transfermarkt zu. Die Qualifikation für die dritte Profiliga als Ziel vor Augen ließen die 19 Nord-Regionalligisten nichts unversucht. Bis zum Ende der Wechselfrist am 31. Januar vermeldeten sie 62 Neuzugänge - so viel wie noch nie. Zugleich trennten sich die Klubs aber auch von 51 Spielern, was ebenfalls einen Rekord bedeutet und die Zahlen aus den Vorjahren deutlich übertrifft.

Namhafte Verpflichtung für Braunschweig 

Als Selbstbedienungsladen für die Drittligisten entpuppte sich dabei neben dem insolvenzgefährdeten VfB Lübeck, der zehn Spieler verabschiedete und nun auf den eigenen Nachwuchs baut, vor allem Zweitligist FC Carl Zeiss Jena.

Fünf bei den Thüringern aussortierte Kicker spielen in der Rückrunde drittklassig, darunter mit Torwart Christian Person und dem bundesligaerfahrenen Stürmer Sebastian Helbig zwei bei der SG Dynamo Dresden. Die Sachsen, die in dieser Saison bereits 13 neue Spieler unter Vertrag nahmen, reagierten damit erneut auf ihre schier endlose Verletzungsmisere.

Eine namhafte Verpflichtung gelang dem finanzkräftigen Zweitliga-Absteiger Eintracht Braunschweig, der sich die Dienste von Valentin Vasile Nastase sicherte.

Im Ernstfall mit dem Bundesliga-Kader 

Der Rumäne spielte im August vergangenen Jahres mit Dinamo Bukarest noch in der Champions League und soll die wacklige Abwehr der Niedersachsen stabilisieren. "Er wird uns mit seiner großen Erfahrung weiterhelfen", versicherte Braunschweigs Trainer Benno Möhlmann, der drei weitere Neue holte.

Große Anstrengungen unternahmen auch der 1. FC Magdeburg, der Steffen Baumgart von Energie Cottbus loseiste, sowie die Kickers aus Emden, die mit Rot-Weiss Essen als einzige Mannschaft keinen Abgang zu verzeichnen haben.

Nur die Reserveteams des VfL Wolfsburg, von Werder Bremen und Borussia Dortmund verzichteten dagegen gänzlich auf Zugänge. Sie können jedoch im Ernstfall auch auf die Hilfe von Spielern aus dem jeweiligen Bundesliga-Kader zurückgreifen.