Nach Fener & Gala: Auch Besiktas patzt

Von SPOX
Besiktas gab bei Genclerbirligi eine 2:0-Führung her
© anadolu

Fenerbahce verliert erstmals seit Dezember 2010 ein Liga-Spiel - bei Sivasspor setzt es ein 0:2. Die Chance für Verfolger Galatasaray, doch auch die Gelb-Roten patzen. Beim Heimspiel gegen Mersin Idman Yurdu hält Fernando Muslera einen Elfmeter. Nun also die Chance für Besiktas? Nein, auch die schwarzen Adler patzen - und das nach 2:0-Führung.

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Genclerbirligi - Besiktas 4:2 (0:2)

Tore: 0:1 Ernst (4.), 0:2 Pektemek (24.), 1:2 Tum (54.), 2:2 Hursut (56.), Egemen (78., Eigentor), 4:2 Erdal (90.)

Besiktas hat sich in der Süper Lig der Patzer-Serie der Istanbuler Topklubs angeschlossen und in einem verrückten Spiel bei Genclerbirligi trotz klarer Führung verloren. Fabian Ernst (4.) sorgte früh per Flugkopfball für die Führung der Gäste, die vom 1:0-Sieg in der Europa League gegen Dynamo Kiew beflügelt auftraten. Besiktas spielte offensiv stark auf, hielt das Tempo hoch und erhöhte in der 24. Minute auf 2:0. Ex-Genclerbirligi-Angreifer Mustafa Pektemek traf aus kurzer Distanz.

Besiktas hatte Chancen en masse, schon vor der Pause den Sack zuzumachen, aber Pektemek und Co. vergaben ihre Möglichkeiten. Nach der Pause dann ein anderes Bild: Das bis dahin schwache Genclerbirligi schöpfte Mut, weil sich Besiktas offenbar mit dem 2:0 zufrieden gab und zurückschaltete. Ein Doppelschlag von Herve Tum (54.) und Hursut Meric (56.) stellte den Gleichstand her und danach entwickelte sich ein Schlagabtausch.

Allerdings schwanden die Kräfte bei Besiktas: womöglich die Rechnung für das straffe Programm in den letzten Wochen und der fehlenden Rotation von Trainer Carlos Carvalhal. Zu allem Überflüss war es dann der bis dahin beste Besiktas-Spieler, der für den Rückstand sorgte: Einen harmlosen Rückpass von Egemen Korkmaz konnte nicht verarbeiten und ließ den Ball ins eigene Tor durch (78.). Zwar ließ Besiktas noch einen Hauch Schlussoffensive erkennen, aber für die Umsetzung fehlten einfach die Kräfte.

Das Schlusswort hatte ohnehin Genclerbirligi: Erdal Kilicarslan, ausgebildet beim FC Bayern, schoss in der Schlussminute mit links sehenswerten das 4:2 - der Endstand.

Galatasaray - Mersin Idman Yurdu 0:0

Tore: Fehlanzeige

Bes. Vorkommnis: Muslera hält einen Foulelfmeter gegen Andre Moritz (45.)

Galatasaray hat in der Süper Lig einen Dämpfer einstecken müssen. Die Gelb-Roten konnten die Pleite Fenerbahces in Sivas nicht ausnutzen und kamen gegen Aufsteiger Mersin Idman Yurdu nicht über ein 0:0 hinaus.

Galatasaray enttäuschte insbesondere vor der Pause mit fehlendem Esprit im Spiel nach vorne und mangelnder Durchschlagskraft gegen einen tief stehenden Gegner.

Trotz der defensiven Ausrichtung kam auch Mersin zu guten Tormöglichkeiten - vor allem in der 45. Minute: Fernando Muslera foulte Andre Moritz im Strafraum, parierte aber den folgenden Elfmeter gegen den Gefoulten mit Bravour. Nach der Pause brachte Gala-Trainer Fatih Terim mit Sercan Yildirim und Ayhan Akman zwei neue Spieler.

Letzterer kam damit zu seinem 400. Spiel in der Süper Lig und Galatasaray zu einer deutlichen Überlegenheit und klaren Chancen, die aber reihenweise vergeben wurden. In dieser Phase avancierte Mersins bosnischer Schlussmann Ibrahim Sehic zum Erfolgsgaranten der Gäste: Sehic vereitelte viele Schüsse von Elmander und Co.

Doch auch Mersin hatte noch ein Wort mitzusprechen: Der eingewechselte Nduka (60.) vergab freistehend vor dem Tor die Führung. Galatasaray investierte viel, verlor in der Schlussphase aber auch die Kräfte, um eine echte Schlussoffensive zu starten und musste sich mit einem Zähler begnügen.

Sivasspor - Fenerbahce 2:0 (1:0)

Tore: 1:0 Eneramo (37.), 2:0 Grosicki (72.)

Die Monsterserie hat ein Ende: Fenerbahce hat erstmals seit Dezember 2010 wieder ein Spiel in der Süper Lig verloren. Fener verlor bei Sivasspor mit 0:2 - dort, wo man in der vergangenen Saison am letzten Spieltag die Meisterschaft perfekt machte.

Ohne den gesperrten Alex de Souza präsentierte sich Fenerbahce über weite Strecken plan- und ideenlos. Sezer Öztürk, der Alex ersetzen sollte, war wie alle anderen Fener-Profis ein Totalausfall. Ganz stark dagegen Sivasspor: Die Gastgeber erspielten sich schon vor der Pause ein Chancenplus und kamen insbesondere über Michael Eneramo zu guten Chancen.

Der Nigerianer war es dann auch, der nach 37 Minuten die verdiente Führung für Sivas erzielt - allerdings auch aus knapper Abseitssituation. Nach der Pause war kein Aufbäumen von Fener zu sehen, die Chancen hatte weiter Sivas und Kamil Grosicki erhöhte nach 72 Minuten auf 2:0, als die Fener-Abwehr zu weit aufgerückt war.

Weil Fener auch keine Schlussoffensive auf die Beine stellen konnte, war die erste Niederlage seit dem 12. Dezember 2010 perfekt: Damals schoss Stanislav Sestak Ankaragücü mit einem Doppelpack zum Sieg gegen den späteren Meister.

Der 10. Spieltag in der Süper Lig im Überblick