Wahnsinn im Riazor: Barca zittert sich zum Sieg

Von SPOX
Jordi Alba brachte den FC Barcelona bereits nach zweieinhalb Minuten in Führung
© Getty

Barcelona bleibt in der Erfolgsspur: In einer irren Partie setzten sich die Katalanen mit 5:4 gegen Aufsteiger Deportivo La Coruna durch. Real Madrid siegte schmucklos gegen Aufsteiger Celta Vigo mit 2:0.

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Deportivo La Coruna - FC Barcelona 4:5 (2:4)

Tore: 0:1 Jordi Alba (3.), 0:2 Tello (8.), 0:3 Messi (18.), 1:3 Pizzi (26., FE), 2:3 Alex Bergantinos (37.), 2:4 Messi (43.), 3:4 Pizzi (47.), 3:5 Messi (77.), 4:5 Jordi Alba (79., Eigentor)

Gelb-Rot: Mascherano (Barcelona, 49.)

Neun Tore, ein Platzverweis, zahlreiche Gelbe Karten - Fußball-Wahnsinn im alt ehrwürdigen Riazor! Ohwohl Pique, Puyol, Alves und Xavi in der Startelf der Katalanen fehlten, sollte es ein Pflichtsieg gegen den Aufsteiger geben. So locker und leicht fuhr man die drei Punkte letztlich aber nicht ein: Mit zehn Mann zitterte sich Barca zum Sieg!

Depors Plan, lange die Null zu halten, war bereits nach zweieinhalb Minuten dahin. Jordi Alba brachte die Gäste nach einem Zuckerpass von Cesc Fabregas in Führung. Nur fünf Minuten später erhöhte Cristian Tello, nach 18 Minuten stand es durch einen Messi-Treffer bereits 3:0. Für die Hausherren kündigte sich ein Debakel an - doch dann folgte der pure Wahnsinn!

Plötzlich stand Schiedsrichter Jose Paradas Romero im Fokus - und brachte den Aufsteiger wieder ins Rennen: Er entschied nach einem Foul von Javier Mascherano haarscharf an der Strafraumgrenze auf Elfmeter für Depor. Pizzi sagte Danke und verwandelte souverän ins rechte Eck. Auf einmal war La Coruna wieder da und spielte erfrischend nach vorne. Unter Mithilfe von Victor Valdes gelang den Hausherren dann sogar der Anschluss: Der Barca-Keeper ließ einen Schuss von Alex Bergantinos durch die Finger flutschen. Als La Coruna wieder Morgenluft witterte, erhöhte Messi nach einer weiteren überragenden Vorarbeit von Fabregas auf 4:2. Kurz vor der Pause schien der Wille der Gastgeber gebrochen.

War er aber nicht, stattdessen kam es nach dem Seitenwechsel direkt richtig dicke: Zuerst verkürzte Pizzi mit einem direkt verwandelten Freistoß in die Torwartecke (Valdes sah erneut schlecht aus), dann musste Javier Mascherano nach einem Ellbogenschlag auch noch mit Gelb-Rot vom Platz.

Spätestens jetzt war es eine Nervenschlacht und ein denkwürdiger Abend. Nicht einmal der dritte Treffer von Weltfußballer Lionel Messi konnte die Hausherren umwerfen. Im Gegenzug profitierten sie erneut von einem Geschenk der Katalanen, als Jordi Alba Victor Valdes mit einem gefühlvollen Heber ins eigene Tor überwand. In der Schlussphase warf Depor noch einmal alles nach vorne, aber es reichte nicht mehr. Barca nimmt die drei Punkte mit, dem Aufsteiger bleibt nur die Anerkennung nach einer bärenstarken Leistung.

Real Madrid - Celta Vigo 2:0 (1:0)

Tore: 1:0 Higuain (11.), 2:0 Ronaldo (67./FE)

Real-Trainer Jose Mourinho musste sein Team gleich auf mehreren Positionen umstellen. Mit Marcelo (Mittelfußbruch), Fabio Coentrao (Adduktorenzerrung) und Alvaro Arbeloa (Muskelfaserriss) mussten gleich drei Außenverteidiger passen.

Sergio Ramos rutschte dafür von der Innenverteidigung nach rechts, Nachwuchsspieler Raphael Varane verteidigte zentral neben Pepe. Michael Essien startete links hinten. Für den ebenfalls verletzten Sami Khedira (Oberschenkelprobleme) spielte Luka Modric vor der Abwehr.

Trotz des umgebauten Teams kontrollierte Madrid die Partie von Beginn an und ging früh durch ein Traumtor von Gonzalo Higuain (11.) in Führung. Am linken Flügel tankte sich der Argentinier durch und zog aus ganz spitzem Winkel ab. Die Bogenlampe schlug über Keeper Sergio Alvarez ein.

Im Anschluss gingen die Königlichen fahrlässig mit ihren Chancen und verpassten es, frühzeitig das 2:0 nachzulegen. Ramos (19.) und Ronaldo (23.) vergaben jeweils aus wenigen Metern freistehend vor dem Keeper.

Ronaldo mit 9. Saisontor

Von Celta Vigo hingegen war erwartungsgemäß wenig zu sehen. Bis auf einen guten Fernschuss von Aspas (26.) und eine Kopfballmöglichkeit durch Park (88.) strahlte das Team aus dem Nordwesten Spaniens keinerlei Gefahr aus.

Madrid nahm ohne das Spiel aus den Händen zu geben nach rund 30 Minuten deutlich den Fuß vom Gaspedal und agierte trotz enorm hohem Ballbesitz deutlich passiver. Von der vor allem in der Anfangsphase unglaublich variablen Angriffsreihe der Königlichen um Ronaldo, Özil, Kaka und Higuain war kaum noch etwas zu sehen.

Letztlich musste ein ruhender Ball herhalten, um das Spiel zu entscheiden. Cabral checkte Özil im Strafraum um, Schiedsrichter Clos Gomez zeigte völlig zu Recht auf den Punkt. Ronaldo machte mit dem 2:0 - und somit seinem 9. Saisontor - letztlich den Deckel auf die einseitige Partie.

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