Krawalle bei Derby in Barcelona

SID
Primera Division, Derby, Barcelona, Espanyol
© DPA

Schwere Ausschreitungen auf den Zuschauerrängen haben den 2:1-Sieg des FC Barcelona im Lokalderby bei Espanyol überschattet.

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Radikale Barca-Fans schleuderten mehrere Feuerwerkskörper in einen Block von Espanyol-Anhängern und brachten das Punktspiel der spanischen Liga an den Rand des Abbruchs.

Der Schiedsrichter unterbrach die Partie am Samstagabend im Olympiastadion wegen der Krawalle für zehn Minuten. Nach Angaben des Fachblatts "Sport" wurden vier Menschen verletzt. Fünf Randalierer wurden festgenommen.

"Ruud Madrid"

Der FC Barcelona gewann das Derby erst in der Nachspielzeit durch einen umstrittenen Elfmeter, den Lionel Messi verwandelte. Titelverteidiger Real Madrid erzielte bei Betis Sevilla ebenfalls einen 2:1-Sieg durch ein Tor von Ruud van Nistelrooy in der Schlussminute.

Das Sportblatt "As" benannte die "Königlichen" kurzerhand in "Ruud Madrid" um. Der deutsche Nationalspieler Christoph Metzelder, der in den letzten Spielen bei Real nicht in den Kader berufen worden war, saß erstmals wieder auf der Reservebank, kam aber nicht zum Einsatz.

Torvorlage von van der Vaart

Das Team von Trainer Bernd Schuster zeigte eine starke erste Halbzeit und ging durch Gabriel Heinze (18. Minute) in Führung, der eine Vorlage des Ex-HSV-Kapitäns Rafael van der Vaart nutzte.

In der zweiten Hälfte schien sich das Blatt zu wenden, als Reals Verteidiger Marcelo vom Platz gestellt wurde und Sergio Garcia (55.) einen Elfmeter im Nachschuss zum 1:1 verwandelte. Van Nistelrooy nutzte in der Nachspielzeit einen Konter zum Siegtor.

"Ich tue nur meine Pflicht", meinte der Niederländer bescheiden.

Laporta beschuldigt Espanyol

In Barcelona machte derweil Barca-Präsident Joan Laporta die Sicherheitsdienste von Espanyol für die Ausschreitungen mitverantwortlich. Diese hätten es zugelassen, dass Angehörige der berüchtigten Barca-Fangruppe "Boixos Nois" (Verrückte Jungs) ins Stadion gelangten.

"Bei uns lassen wir diese Leute gar nicht erst ins Nou-Camp-Stadion." Die Randalierer warfen wenigstens sechs bengalische Feuer in die Ränge von Espanyol-Anhängern. Die Polizei schritt nicht ein.

Der katalanische Innenminister Joan Saura begründete dies am Sonntag damit, dass eine Räumung des Barca-Fanblocks zu einer Eskalation der Gewalt geführt hätte.

Elfmeter in der Schlussminute

"Die Krawalle sind eine Schande und einer Stadt wie Barcelona unwürdig", meinte "Sport". Auf dem Rasen beherrschten die Blau-Roten das Geschehen. Coro (20.) nutzte jedoch Espanyols einzige Torchance des gesamten Spiels zum 1:0.

Thierry Henry (75.) glich für Barca aus, ehe Messi (91./Foulelfmeter) das Siegtor erzielte. Espanyols Präsident Daniel Sanchez Llibre ging mit dem Schiedsrichter hart ins Gericht.

"Es ist eine Schande, was dieser Herr sich erlaubt hat." Der Platzverweis von Espanyols Angreifer Nene sei zu hart und der Elfmeter in der Schlussminute unberechtigt gewesen.

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