Reals Albtraum geht weiter

Von Kevin Bublitz
Fußball, Spanien, Primera Division, Real Madrid, Deportivo La Coruna
© Getty

Real Madrid, FC Barcelona: zwei Vereine, zwei Niederlagen. Während sich die Katalanen am ersten Spieltag der Primera Division beim Aufsteiger CD Numancia blamierten, unterlagen die Könglichen mal wieder bei Deportivo La Coruna.

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Die Reisekosten kann sich Real Madrid so langsam sparen, bei Deportivo La Coruna verdienen sich die Könglichen keine Lorbeeren. Seit 1991 hat der spanische Rekordmeister nicht mehr im Riazor gewonnen.

Und so war es auch am ersten Spieltag der neuen Saison. Nach 90 Minuten musste sich Real zum sechsten Mal in Folge in La Coruna geschlagen geben. Am Ende stand eine verdiente 1:2-Niederlage zu Buche. 

"Es ist wie ein Fluch"

Allerdings gab sich Real-Coach Bernd Schuster nach dem Abpfiff überraschend locker: "Keine Ahnung, aber irgendetwas gibt es hier, was uns nicht gewinnen lässt. Es ist wie ein Fluch. Beim nächsten Mal müssen wir vielleicht mit einem Spieler mehr antreten oder den Schiedsrichter bestechen."

Damit will der Deutsche vielleicht von der schlechten Leistung der Mannschaft ablenken. Nur Ruud van Nistelrooy machte wie gewohnt seinen Job und sorgte für den zwischenzeitlichen Ausgleich. Real agierte ideen- und harmlos.

Im Mittelfeld fehlte vor allem ein kreativer Kopf, wie der gesperrte Ex-Hamburger Rafael van der Vaart. Oder einer wie Robinho, der immer für eine überraschende Aktion gut ist. Allerdings fehlte der Brasilianer im Kader und es ist ungewiss, ob er nochmal das Trikot der Königlichen tragen wird.

Robinho sorgt weiter für Disput

Robinho will sofort zum FC Chelsea und heizte den Disput mit seinem Arbeitgeber nach der Niederlage nochmal an. "Es ist alles unverändert. Ich habe dem Präsidenten, den Vorständen und Trainer Bernd Schuster erklärt, dass ich weg will. Und der Presse sage ich es jetzt auch, zum x-ten Mal: Ich will hier weg", so der 24-Jährige.

Schuster reagierte prompt auf die verbale Attacke seines Stürmers. "Es wäre verschenkte Zeit, über Robinho zu sprechen", so der Trainer. "Ich schaue nach links auf die Bank und sehe keinen einzigen Stürmer." Der Kleinkrieg droht weiter zu eskalieren.

Barca blamiert sich 

Von einem Kleinkrieg kann bei Reals großen Meisterschaftsrivalen FC Barcelona noch nicht die Rede sein. Dennoch dürfte die Stimmung bei den Katalanen ähnlich unerfreulich sein wie beim Hauptstadtklub. Das Team von Neu-Trainer Josep Guardiola blamierte sich zum Auftakt beim 0:1 beim Aufsteiger aus Numancia.  

Victor Valdez, Rafael Marquez, Carlos Puyol, Daniel Alves, Eric Abidal, Xavi, Andres Iniesta, Yaya Toure, Samuel Eto'o, Lionel Messi, Thierry Henry - mit dieser Elf, die einen sagenhaften Markwert von 308.000.000 Millionen Euro aufzuweisen hat, liefen die Blaugrana ins Los Pajaritos ein.

Numancia bot dagegen eine Startelf auf, deren Marktwert sich auf vergleichsweise schlappe 19.100.000 Millionen Euro beläuft. Den Siegtreffer erzielte Mario Martinez, der mit 120.000 Euro pro Jahr ligaweit das niedrigste Gehalt bezieht. Ein Spitzenverdiener wie Messi kassiert ungefähr 20 Mal mehr.

Ohne Durchschlagskraft

Dabei schien es den Los Pajaritos gar nicht so schwer gefallen zu sein, als Sieger vom Platz zu gehen. "Wir haben gut verteidigt gegen ein gutes Team", lautete das Fazit von Verteidiger Junma Cabrero. Gegen dieses Abwehrbollwerk rannte Barca 78 Minuten vergeblich an.

"Wir sind selbst schuld. Unser Offensivspiel war sehr schlecht. Ich übernehme die Verantwortung", gab sich Barcas Trainer Guardiola äußerst selbstkritisch.

Während die beiden Top-Favoriten direkt am ersten Spieltag strauchelten, setzte Atletico Madrid ein Ausrufezeichen und untermauerte seine große Ambitionen auf den Gewinn der Meisterschaft. 

Die Rojiblanco fiedelten Aufsteiger FC Malaga mit 4:0 ab und stehen auf dem ersten Platz der Primera Division.

Hier geht es zur Millionentruppe des FC Barcelona.