Florenz sichert Napoli CL-Platz drei

Von Adrian Bohrdt
Der SSC Neapel hat Platz drei und damit den CL-Qualifikationsplatz nun sicher
© getty

Juventus ist italienischer Meister der Saison 2013/2014! Der deutliche Sieg von Catania Calcio über den AS Rom machte die Meisterschaft perfekt. Milan gewinnt das Derby gegen Inter. Lazio rettet in letzter Sekunde einen Punkt gegen Verona. Florenz verliert zu Hause gegen Sassuolo und sichert Pokalsieger Napoli damit Rang drei.

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AC Florenz - Sassuolo Calcio 3:4 (0:3)

Tore: 0:1, 0:2, 0:3 Berardi (23. Elfmeter, 33., 42.), 1:3 Rodriguez (57., Elfmeter), 1:4 Sansone (64.), 2:4 Rossi (72.), 3:4 Cuadrado (75.)

Domenico Berardi war der alles überragende Mann auf dem Platz. Der 21-Jährige schoss Florenz mit drei Toren quasi im Alleingang ab. Innerhalb von 19 Minuten zerstörte der Stürmer alle Florenzer Hoffnungen auf einen Champions-League-Startplatz.

Zuerst verwandelte er einen umstritten Handelfmeter, nachdem Valero der Ball aus kurzer Distanz an dem Arm bekam. Nach einem Konter über Sansone vollendete Berardi ohne Mühe zum 0:2. Das 0:3 kurz vor der Pause per trockenem Flachschuss war das 16. Saisontor des Youngster.

In der zweiten Halbzeit keimte dann doch noch einmal Hoffnung auf. Den zweiten Elfmeter des Spiels verwandelte Abwehrchef Rodriguez zum 1:3. Mit dem Tor von Sansone sieben Minuten später schien diese jedoch wieder verflogen.

Doch ein Doppelschlag des eingewechselten Rossi sowie ein herrlicher Lupfer von Cuardado brachte Florenz zurück in die Partie. Letztlich brachte Sassuolo das Spiel aber über die Zeit und feierte den dritten Auswärtssieg in Folge.

Der Aufsteiger liegt damit bei noch zwei ausstehenden Spielen zwei Punkte vor einem Abstiegsplatz. Für Florenz gilt es, den vierten Platz gegen das vier Punkte schlechtere Inter zu verteidigen.

SSC Neapel - Cagliari Calcio 3:0 (2:0)

Tore: 1:0 Mertens (33., Elfmeter), 2:0 Pandew (43.), 3:0 Dzemaili (57.)

Rote Karte: Silvestri (54., Cagliari)

Bes. Vorkommnis: Hamsik verschießt Elfmeter (56.)

Im San Paolo konnte schon vor Spielbeginn gejubelt werden, da Napoli dank der Fiorentina-Pleite gegen Sassuolo CL-Quali-Platz drei nun sicher ist. Diese Gewissheit wirkte sich zunächst auch auf das Spiel aus - viel Mittelfeld-Geplänkel ohne Zug zum Tor.

Der umtriebige Mertens brachte den frisch gebackenen Pokalsieger auf die Siegerstraße, als er einen nach Foul von Conti an Pandew verhängten Strafstoß sicher links unten ins Netz setzte. Der Mazedonier, der für Higuain auflief, legte zehn Minuten später nach Callejon-Zuspiel das 2:0 nach.

Die Hausherren, bei denen Coach Benitez zur Pause Ersatztorwart Roberto Colombo zu seinem ersten Saisoneinsatz verhalf, spielten den Großteil der zweiten Hälfte in Überzahl: Cagliari-Keeper Silvestri sah nach einem Foul an Pandew im Strafraum Rot, doch Hamsik drosch den Elfmeter an die Latte.

Sekunden später erhöhte Dzemaili auf 3:0, der Schweizer staubte einen Pandew-Schuss, den der eingewechselte Torhüter Avramov nur nach vorne abwehrte, ab. In der Folge spielte nur noch Napoli und hätte den Vorsprung weiter ausbauen können, ging aber zu fahrlässig mit seinen Chancen um.

Juventus - Atalanta Bergamo 1:0 (0:0)

Tor: 1:0 Padoin (73.)

Die Geschichte dieses Spiels ist schnell erzählt: Juve ist bereits Meister, Bergamo auf Platz elf längst unwiderruflich im Niemandsland der Tabelle gefangen. Für beide Teams ging es also um nichts mehr. Juve wollte mit den eigenen Fans feiern und strengte sich dementsprechend dann doch etwas mehr an, auch wenn Coach Antonio Conte in der Startelf fleißig rotiert hatte.

Ein Kopfball von Osvaldo in der 25. Minute bedeutete die größte Chance für die Hausherren in der ersten Halbzeit, nach vorne brachte Atalanta im Gegenzug fast nichts zustande. Den Fans war's egal: Sie feierten über die kompletten 90 Minuten.

Nach 67 Minuten vergaben Quagliarella, Pogba und der eingewechselte Tevez hintereinander, bevor Padoin von der Strafraumgrenze per Flachschuss endlich den Siegtreffer markierte. Während der Aktion verletzte sich Mario Yepes, der das Knie des Torschützen ins Gesicht bekommen hatte, möglicherweise schwer und musste ausgewechselt werden. Dadurch kühlte das Spiel noch weiter ab, bis zum Abpfiff passierte nichts mehr.

Vorbildlich nach den schlimmen Aktionen des Pokalfinals: Die Anhänger von Juve verzichteten nach dem Schlusspfiff auf einen Platzsturm und feierten friedlich auf den Rängen.

Catania Calcio - AS Roma 4:1 (2:1)

Tore: 1:0 Izco (26.), 2:0 Izco (34.), 2:1 Totti (37.), 3:1 Bergessio (56.), 4:1 Barrientos (79.)

Catania lebt noch und verhilft Juventus durch einen verdienten Überraschungscoup gegen die Roma zum vorzeitigen Gewinn der Meisterschaft! Die akut abstiegsbedrohten Sizilianer befreien sich vom letzten Tabellenplatz und schöpfen zwei Spieltage vor Schluss wieder Hoffnung. Zum Helden bei den Hausherren avancierte Mariano Izco, nach dessen Doppelpack innerhalb von acht Minuten Catania aber noch einmal zittern musste.

Die Roma verkürzte durch Francesco Totti, der frei vor dem Kasten nach Kopfball-Zuspiel von Alessandro Florenzi zum 1:2 einschoss. Der eingewechselte Gervinho vergab mit dem Pausenpfiff den Ausgleich. Die Rossazzurri konnten sich in die Kabine retten und nach dem Wiederanpfiff die Vorentscheidung feiern. Sebastian Leto zog ab, Gonzalo Bergessio schob den Abpraller zum umjubelten 3:1 ein (56.). Pablo Barrientos traf per Distanzschuss sogar noch zum 4:1 (79.).

Die einfallslose Roma war damit erledigt, nachdem sie sich bereits zuvor behäbig nach vorn und schlampig nach hinten präsentiert hatte. Izco schloss einen einfachen Konter mit seinem ersten Tor ab (26.). Wenig später legte der Argentinier gar seinen zweiten Treffer nach. Wieder spielte die Roma schlecht im Aufbau, Catania schaltete und setzte Izco in Szene, der aus wenigen Metern per Außenrist traf und damit die Basis für den Sieg legte.

AC Milan - Inter Mailand 1:0 (0:0)

Tor: 1:0 de Jong (65.)

Schafft der AC Milan nach einer fürchterlichen Saison doch noch einen Europa-League-Platz? Zumindest haben sich die Chancen der Rossoneri etwas verbessert, denn Nigel de Jong hat das Derby gegen Inter mit seinem Tor in der 65. Minute entschieden.

Und Milans Sieg geht vollkommen in Ordnung. Vom Anpfiff weg war die Mannschaft von Trainer Clarence Seedorf aktiver und kam nach und nach zu guten Torchancen. Kaka knallte den Ball in der 37. Minute an die Latte.

Nach der Pause nahm auch Inter am Spiel teil und hatte sogar ein optisches Übergewicht. Das Tor schoss aber Milan. Balotelli brachte einen Freistoß in die Mitte, am langen Pfosten stand de Jong mutterseelenallein und wuchtete den Ball ins Netz.

Nach dem Tor zog sich Milan zurück, Inter bemühte sich, war im Angriff aber viel zu harmlos. Samuel hätte nach einem rüden Foul an Balotelli noch vom Platz fliegen müssen (79.). Es war Milan erster Derby-Sieg seit drei Jahren.

Lazio Rom - Hellas Verona 3:3 (1:1)

Tore: 1:0 Keita (30.), 1:1 Marquinho (36.), 2:1 Lulic (60.), 2:2 Iturbe (70.), 2:3 Romulo (83.), 3:3 Mauri (90.+3)

Gelb-Rote Karte: Albertazzi (90.+2)

Rote Karte: Lulic (86.)

Bes. Vork.: Mauri verschießt Elfmeter (90.+2)

Lazio hat es verpasst, sich an die Europa-League-Plätze heranzuspielen. Die Hauptstädter, bei denen Miroslav Klose nach seiner Vertragsverlängerung nach 73 Minuten eingewechselt wurde, kamen nicht über ein 3:3 hinaus.

Von Beginn an entwickelte sich ein abwechslungsreiches Spiel mit gutem Tempo und einigen Torgelegenheiten. Der Youngster Keita brachte die Römer nach einer halben Stunde in Führung. Nach dem Ausgleich von Marquinho sechs Minuten später ging es mit einem 1:1 in die Pause.

Die zweite Halbzeit war dann von Klasse, Kampf und Toren geprägt. Senan Lulic brachte die Gastgeber erneut in Führung. Doch der Aufsteiger, bei dem Luca Toni 90 Minuten durchspielte, drehte die Partie durch Treffer von Iturbe und Romulo.

Spätestens nach der Roten Karte gegen Lulic vier Minuten vor dem Ende nach einem brutalen Foul gegen Iturbe deutete nichts mehr auf einen Punkterfolg für Lazio hin. Doch in der 93. Minute verwandelte Mauri den von Klose rausgeholten Elfmeter im Nachschuss. Albertazzi musste zuvor wegen des Fouls am Nationalstürmer ebenfalls vorzeitig zum Duschen.

Lazio bleibt damit genauso wie Verona, zwei Punkte hinter dem vom FC Turin belegten Europa-League-Platz sechs, auf dem neunten Rang (je 53 Punkte). Bei noch zwei ausstehenden Spielen bieten sich für beide Mannschaften noch alle Chancen.

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