Lazio gelingt Big Point bei Inter

Von Marco Nehmer / Adrian Bohrdt
Lazio Rom darf durch den Sieg bei Inter Mailand wieder von der Europa League träumen
© getty

Am 36. Spieltag der Serie A ist Lazio Rom im direkten Duell um die internationalen Plätze gegen Inter Mailand ein Big Point geglückt. Die Laziali gewannen mit 3:1 (2:1) und haben damit wieder die Europa League im Blick. Udinese Calcio hat dagegen den Ausrutscher des AS Rom genutzt und ist auf einen Europa-League-Platz geklettert. Meister Juventus Turin gewann mit einer B-Elf in Bergamo.

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Inter Mailand - Lazio Rom 1:3 (1:2)

Tore: 0:1 Handanovic (22./ET), 1:1 Alvarez (33.), 1:2 Hernanes (45./Foulelfmeter), 1:3 Onazi (76.)

Bes. Vorkommnisse: Alvarez verschießt Foulelfmeter (70.)

Lazio Rom ist nach einem 3:1-Auswärtssieg bei Inter Mailand wieder dran an der Europa League. In einem ereignisreichen Spiel behielten die Laziali letztlich mit dem nötigen Glück die Oberhand und haben mit nun 58 Punkten als Sechster die Roma kassiert. Inter bleibt bei 53 Punkten und muss alle Träume vom internationalen Geschäft endgültig begraben.

Dabei begannen die Hausherren engagiert und kamen durch einen satten Schuss aus 25 Metern von Ricardo Alvarez schon früh zur ersten guten Chance (2.). Ex-Lazio-Profi Tommaso Rocchi sorgte nach tollem Solo von Mateo Kovacic für das nächste Ausrufezeichen, scheiterte aber unter Bedrängnis an Federico Marchetti (10.). Lazio spielte aber durchaus mit und so entwickelte sich ein gefälliges Spiel.

Die Gästeführung entsprang dann eher dem Slapstick: Antonio Candrevas Flanke fand keinen Mitspieler, sondern Andrea Ranocchia, Juan Jesus und Samir Handanovic, die sich gegenseitig behinderten - vom verdutzten Keeper prallte der Ball ins Tor (22.). Kurz darauf hätte Lazio erhöhen müssen, doch Candreva vergab komplett freistehend neben den Kasten (24.).

Inter antwortete erfolgreich: Alvaro Pereira flankte von links in den Strafraum und Stefan Radu ließ sich ivon Alvarez abkochen - der Argentinier köpfte zum Ausgleich ein (33.). Inter drückte nun aufs Tempo und kam zu Riesenchancen. Marchetti, Aluminium und das eigene Unvermögen verhinderten aber die Führung. Wie es das Drehbuch dieser ersten Hälfte wollte, machte Lazio das Tor: Ranocchia brachte Floccari zu Fall. Hernanes trat zum Elfer an und verwandelte (45.)

Der zweite Durchgang sah anrennende Hausherren, doch Lazio stand nun deutlich sattelfester. Trotzdem erarbeitete sich Inter einige Großchancen. Lazio-Coach Vladimir Petkovic reagierte und wechselte defensiv. In der 70. Minute bekam Inter einen Elfer zugesprochen.

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Alvarez trat an, rutschte aus und verzog weit über das Tor. Lazio zeigte seine Effektivität mit einem Traumtor: Ogenyi Onazi fasste sich aus 30 Metern ein Herz und knallte das Leder unhaltbar in den Winkel zum Endstand (76.).

US Palermo - Udinese Calcio 2:3 (1:1)

Tore: 0:1 Muriel (10.), 1:1 Miccoli (34.), 1:2 Angella (64.), 2:2 Hernandez (81.), 2:3 Benatia (83.)

Der AS Rom hatte mit der Niederlage gegen Chievo die perfekte Vorlage gegeben, mit einem knappen Sieg beim US Palermo hat Udinese Calcio diese genutzt und ist auf den Europa-League-Platz fünf gesprungen. Palermo ist dagegen fast abgestiegen.

Udine war von Beginn an gewillt, vom Patzer der Roma zu profitieren und kam schon früh zum Torerfolg: Luis Muriel verwertete ein Zuspiel von Gabriel Silva zum 1:0 für die Gäste (10.). Auch in der Folge gab Udine den Ton an und kam wiederholt zu guten Chancen - trotzdem gelang den Sizilianern noch im ersten Durchgang der Ausgleich, nachdem Referee Antonio Giannoccaro zum Punkt zeigte. Fabrizio Miccoli ließ sich nicht zweimal bitten und verwandelte (34.).

Nach der Pause hatte Udine seinerseits die Chance per Elfmeter, Antonio Di Natale scheiterte aber vom Punkt (54.). Der Stürmer machte seinen Fehlschuss aber wieder gut: Per Ecke bediente er Innenverteidiger Gabriele Angella, der am Fünfmeterraum hoch stieg und zur Führung einköpfte (64.). Emmanuel Badu hätte kurz darauf alles klar machen können, scheiterte aus spitzem Winkel aber am Pfosten (69.).

Besser machte es auf der anderen Seite Abel Hernandez, der von der Strafraumgrenze abzog und den Ball in die lange Ecke schlenzte (81.). Der Ausgleich hatte aber nur kurz Bestand, Benatia stocherte einen Abpraller zum 3:2 für Udine über die Linie (83.).

Die dritte Führung des Abends ließen sich die Gäste nicht mehr nehmen und verdrängen damit den AS Rom vom Europa-League-Platz. Palermo dagegen hat zwei Spieltage vor Saisonende fünf Zähler Rückstand auf einen Nicht-Abstiegsplatz.

Atalanta Bergamo - Juventus Turin 0:1 (0:1)

Tore: 0:1 Matri (18.)

Juventus Turin hat sich bei Atalanta Bergamo keine Blöße gegeben und im Schongang mit 1:0 gewonnen. Alessandro Matri erzielte das Tor des Tages. Damit schraubt die Alte Dame ihr Punktekonto auf 86 Zähler rauf. Bergamo bleibt bei 39 Punkten, ist aber trotz der Pleite gerettet, da Palermo zeitgleich sein Heimspiel gegen Udine verlor.

Der neue und alte Meister begann in Bergamo angesichts des sicheren Titels mit einigen Änderungen in der Startelf. So fanden sich unter anderem Claudio Marchisio und Arturo Vidal, Torschütze zum Scudetto gegen Palermo, auf der Bank wieder. Gigi Buffon stand erst gar nicht im Kader. Dem Erfolg tat das keinen Abbruch: Nach 18. Minuten gingen die Bianconeri durch Alessandro Matri in Führung.

Die Gäste verwalteten das Spiel, kassierten aber beinahe noch den Ausgleich: Atalanta-Stürmer German Denis scheiterte jedoch am Pfosten (38.). Auch im zweiten Durchgang wurde Juve nicht wirklich zwingend und ließ die Gastgeber so weiter im Spiel. Bergamo kam zu Chancen, ließ aber ein ums andere Mal die Präzision vermissen. So brachte das Team von Antonio Conte den 27. Saisonsieg letztlich über die Distanz.

AS Rom - Chievo Verona 0:1 (0:0)

Tor: 0:1 Thereau (90.)

Ein später Treffer von Cyril Thereau hat Chievo den Auswärtssieg beschert. Die Roma hatte zuvor beste Chancen ausgelassen, Chievo ist jetzt auch rechnerisch gerettet. Rom begann im heimischen Olimpico engagiert und versuchte, die Hintermannschaft der Gäste spielerisch zu überwinden. Im Laufe der ersten Halbzeit gelang es den Gästen aber zunehmend, das Spiel ins Mittelfeld zu verlagern und den Ball so vom eigenen Tor weg zu halten.

Die Roma kam daher vor der Pause nur zu einer guten Möglichkeit: Ivan Piris flankte von der Grundlinie flach in den Rücken der Abwehr, wo Pablo Osvaldo aus sechs Metern Torentfernung frei zum Schuss kam, aber Verona-Torhüter Christian Puggioni nicht überwinden konnte (34.).

Nach dem Seitenwechsel wirkten die Hausherren zielstrebiger. Mattia Destro prüfte Puggioni früh mit einem Distanzschuss, der diesem aber keine Probleme bereitete (48.). Francesco Tottis abgefälschter Schuss fiel auf die Latte (53.), nach der folgenden Ecke scheiterte Destro erneut an Puggioni (54.). Wenig später hatte Dodo die Führung auf dem Fuß, wurde aber im Fünfmeterraum von Paul Papp geblockt (66.).

In der Schlussphase warf die Roma alles nach vorne, agierte jedoch zu hektisch. Der Schlusspunkt gehörte dann Verona: Nach Flanke von Boukary Drame stand Thereau am langen Pfosten frei und verwandelte direkt (90.). Chievo hat durch den Auswärtssieg auch rechnerisch den Klassenerhalt klar gemacht, während die Roma im Kampf um die Europa League auf Schützenhilfe hoffen muss.

Der 36. Spieltag im Überblick