Lazio schafft Trendwende - Napoli torlos

SID
Lazio Rom kam gegen Delfino Pescara zu einem ungefährdeten Heimsieg
© getty

Napoli und Udinese Calcio enttäuschen beim torlosen Unentschieden. Im Derby della Madonnina trennen sich Inter und der AC Milan leistungsgerecht mit 1:1. Juventus Turin festigt die Tabellenführung durch einen ungefährdeten 3:0-Erfolg über Siena. Lazio schafft die Trendwende gegen Pescara.

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Lazio Rom - Delfino Pescara 2:0 (2:0)

Tore: 1:0 Radu (29.), 2:0 Lulic (35.)

In einem insgesamt schwachen Spiel bezwang Lazio den Tabellenvorletzten. Die Tore resultierten beide durch fulminante Distanzschüsse.

Von Beginn an entwickelte sich eine fahrige Partie. Pescara stand tief, den Römern fehlte es an Kreativität und Durchschlagskraft. In der 12. Minute sorgte Sergio Floccari für ein erstes Ausrufezeichen auf Seiten der Hausherren. Der Lazio-Stürmer holte zum Fallrückzieher aus, setzte den ansehnlichen Kunstschuss aber rechts neben das Tor.

Gerade als die Partie wieder merklich abflachte, da Lazio ideenlos gegen die extrem engmaschige doppelte Abwehrkette vor dem Tor der Gäste agierte, hatte Stefan Radu genug und besorgte mit einem Gewaltschuss aus 20 Metern die Führung für die Römer.

Der nächste Distanzhammer brachte auch das nächste Tor: Senad Lulic fasste sich aus 23 Metern ein Herz und wurde mit dem 2:0 belohnt. Das Ergebnis täuschte ein wenig darüber hinweg, dass Lazio aus dem Spiel nach wie vor nicht viel gelang.

Im zweiten Durchgang war das Team von Vladimir Petkovic auf Ergebnissicherung bedacht. Pescara konnte nicht und Lazio wollte nicht. Die Römer schonten ihre Kräfte für die kommenden schweren Aufgaben gegen Milan, Stuttgart sowie Florenz und verwalteten den Sieg bis zum Schlusspfiff.

Lazio gewinnt damit erstmals seit sechs Wochen wieder in der Liga und schiebt sich als nun Dritter an den beiden Mailänder Klubs vorbei, die sich am Sonntagabend im Derby die Punkte teilten.

Udinese Calcio - SSC Neapel 0:0

Enttäuschendes Spiel im Stadio Friuli. Beide Teams bekleckerten sich bei der Nullnummer nicht mit Ruhm. In einer torchancenarmen Partie hatten die Gästen noch die besten Chancen, einen Dreier mitzunehmen.

Die Hausherren zeigten wenig in der Offensive und können folglich mit dem Punkt gut leben. Für Napoli hatte Marek Hamsik nach 35 Minuten die Führung auf dem Kopf. Nach Hereingabe von Armero kam der Slowake kurz vor dem Tor zum Kopfball, Udine-Keeper Padelli entschärfte den Ball jedoch.

Udinese Calcio agierte in Halbzeit eins sehr einfallslos, operierte nur mit langen und weiten Bällen und war insgesamt ohne Torchance. Auch in Halbzeit zwei sollte sich an diesem Bild nicht viel ändern.

Roberto Pereyra hatte noch der Pause noch die beste Chance für Udinese, er schaufelte freistehend einen abgefälschten Di-Natale-Schuss jedoch über die Latte.

Nach knapp 70 Minuten hatte Edinson Cavani die Führung auf dem Fuß, eine flache Hereingabe von Armero konnte der Uruguayer aber aus wenigen Metern nicht entscheidend auf das Tor bringen. So blieb es in der schwachen Partie letztlich beim 0:0.

Inter - AC Milan 1:1 (0:1)

Tore: 0:1 El Shaarawy (21.), 1:1 Schelotto (71.)

Milan hätte bereits in der ersten Halbzeit das Spiel entscheiden müssen, der starke Samir Handanovic hielt seine Mannschaft im Spiel. Damit bleibt der AC Milan im vierten Derby hintereinander ohne Sieg gegen den Stadtrivalen. Durch das Unentschieden bleiben die Rossoneri allerdings in der Tabelle vor Inter.

Die Heimmannschaft bleibt im elften Heimspiel hintereinander ohne Niederlage und zeigte eine Woche nach der indiskutablen 1:4-Niederlage gegen Florenz vor allem in der zweiten Halbzeit eine deutliche Steigerung.

Beide Mannschaften sparten sich langes Abtasten und spielten von Beginn an munter nach vorne. Nachdem Inter mit einem Schuss von Antonio Cassano ein erstes Zeichen setzte (5.), zeigte sich auch Milan zum ersten Mal vor dem Tor. Antonio Nocerino traf aus guter Position allerdings nur das Außennetz (6.). Der rutschige Platz erschwerte den Spielern kontrollierte Aktionen, wovon sich aber niemand weiter stören ließ.

Milan erarbeitete sich ein leichtes Übergewicht im Mittelfeld und nutzte diesen Vorteil schließlich zur Führung. Nach einem Pass von Kevin-Prince Boateng in die Schnittstelle der Abwehr überwand El Shaarawy aus halblinker Position Samir Handanovic im Tor des FC Internazionale mit einem Außenristschuss.

Motiviert durch den Führungstreffer übernahm der AC die Kontrolle über das Spiel und hatte gute Chancen, die Führung auszubauen. Mario Balotelli scheiterte nach einer Ecke jedoch mit seinem wuchtigen Kopfball an Handanovic, der mit einem großartigen Reflex parierte (27.). Kurz darauf war es wieder der Bosnier, der Inter im Spiel hielt, als Balotelli den Ball nach einer Flanke von Mattia De Sciglio mit der Fußspitze aufs Tor brachte.

Inter kam hingegen nur noch einmal vor das Tor der Gastmannschaft. Der schwache Kopfball von Rodrigo Palacio in der 34. Minute war aber kein Problem für Christian Abbiati. Sein Gegenüber hatte weiter deutlich mehr zu tun und musste vor der Pause noch einen scharf geschossenen Freistoß von Balotelli entschärfen (40.).

Die zweite Halbzeit startete mit schlechter Sicht durch starke Rauchentwicklung im Stadion und einer vorsichtigen Offensive der Heimmannschaft. Nach einer Flanke von Palacio auf den von der Abwehr alleingelassenen Fredy Guarin musste Abbiati den ersten wirklich gefährlichen Ball auf das Tor des AC halten (54.).

Inter war nun deutlich besser im Spiel als in Halbzeit eins und bereitete Milan zunehmend Probleme. Nach einer weiten Flanke von links von Yuto Nagatomo gelang dem kurz zuvor eingewechselten Schelotto mit seinem zweiten Ballkontakt per Kopf sogar der Ausgleich. Beide Mannschaften spielten danach auf Sieg, der entscheidende Treffer fiel allerdings nicht mehr.

Am Ende war es ein unterhaltsames Derby im Giuseppe-Meazza-Stadion, in dem Milan es gegen den starken Handanovic verpasste, bereits in der ersten Halbzeit für die Entscheidung zu sorgen. Inter hatte ohne den Langzeitverletzten Diego Milito erneut große Probleme in der Offensive, steckte aber bis zuletzt nicht auf und sicherte sich so mit einer starken zweiten Halbzeit einen verdienten Punkt.

Juventus Turin - AC Siena 3:0 (1:0)

Tore: 1:0 Lichtsteiner (30.), 2:0 Giovinco (74.), 3:0 Pogba (89.)

Juventus Turin festigt die Tabellenführung in der Serie A durch einen 3:0-Arbeitssieg (1:0) über Abstiegskandidat AC Siena. Damit rehabilitiert sich der Rekordmeister für die überraschende Niederlage beim AS Rom vor Wochenfrist und erhöht den Druck auf Verfolger SSC Neapel, der erst am Montag in Udine antritt.

Stephan Lichtsteiner (30.), Sebastian Giovinco (74.) und Paul Pogba (89.) besorgten die Tore in einer Partie, in der Juventus massiv auf das Tor der Gäste drängte, aber zu viele Chancen liegen ließ.

Juventus-Trainer Antonio Conte reagierte auf das 0:1 bei der Roma und brachte drei Neue: Federico Peluso, Claudio Marchisio und Sebastian Giovinco ersetzten Martin Caceres, Arturo Vidal und Alessandro Matri im bewährten 3-5-2-System.

Das Spiel lief vom Anstoß weg nur in eine Richtung: Der italienische Rekordmeister wollte keinen Zweifel an seiner Überlegenheit aufkommen lassen und drängte energisch auf das Tor von Gianluca Pegolo, der sich immer wieder auszeichnen konnte.

Vor allem Sebastian Giovinco und Paul Pogba suchten häufig den Abschluss, ließen aber die nötige Präzision und Übersicht vermissen, sodass es bis zur 30. Minute dauerte, ehe der Favorit seine drückende optische Überlegenheit (teilweise mehr als 70 Prozent Ballbesitz) in Zählbares ummünzen konnte. Der Schweizer wurde von Mirko Vucinic bedient, schoss den aus seinem Tor eilenden Pegolo an, von dessen Bein der Ball erneut zu Lichtsteiner zurücksprang und von dessen Schienbein ins Tor gelenkt wurde.

Nach dem Seitenwechsel investierten die Gäste, die bis zum 0:1 weitgehend sicher standen, aber nach vorne kaum etwas zustande brachten, deutlich mehr. Juventus überließ dem Gast zunächst auch das Feld, wurde nach knapp einer Stunde aber wieder aktiver und suchte die Vorentscheidung.

Vor allem Andrea Pirlo mit einem 20-Meter-Schlenzer knapp neben das Tor (60.) und abermals Pogba (62.) hätten früh für Beruhigung bei Antonio Conte sorgen können. Erst in der 74. Minute fiel das überfällige 2:0: Sebastian Giovinco wurde im Strafraum freigespielt und sorgte mit einem trockenen Linksschuss für die Vorentscheidung.

Siena machte nun auf und setzte den lange Zeit souveränen Favoriten massiv unter Druck. Brenzlig wurde vor allem in der 76. Minute, als Siena durch einen Kopfball von Winter-Neuzugang Innocent Emeghara um ein Haar auf 1:2 verkürzt hätte. Gianluigi Boffun lenkte den Ball mit einem Weltklasse-Reflex allerdings noch an die Latte. Der Weltmeister von 2006 musste auch in der Folge noch einige Male eingreifen, konnte seinen Kasten aber sauber halten und den Zu-Null-Sieg sichern. In den Sturmlauf der Gäste hinein krönte Paul Pogba schließlich seine starke Leistung mit einem 22-Meter-Schuss zum 3:0-Endtand.

Turin feierte vor rund 40.000 Zuschauern in der Juventus-Arena einen verdienten Sieg, der am Ende vielleicht um ein Tor zu hoch ausfiel. Siena, das daheim zuletzt u.a. Inter Mailand und Lazio Rom geschlagen hat, konnte seinem Ruf als Favoritenschreck beim Meister keine Ehre machen und bleibt vorläufig auf dem 18. Tabellenplatz.

Der 26. Spieltag im Überblick