Lazio nur Remis - Inter schlägt Napoli

Von SPOX
Bauchlandung von Anderson Hernanes: Gegen Bologna gab's lediglich ein 0:0
© Getty

Lazio Rom hat es verpasst, aus dem direkten Duell zwischen dem Zweitplatzierten Inter und dem Drittplatzierten Neapel (2:1) Profit zu schlagen. Gegen Bologna kamen die Römer nicht über ein 0:0 hinaus und stehen somit mit 30 Punkten auf Rang vier der Tabelle. Juve bleibt nach einem 1:0-Sieg bei Palermo mit 38 Punkten souveräner Tabellenführer.

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FC Bologna - Lazio Rom 0:0

Gelb-Rot: Kozak (86.)

Es war eigentlich ein Spieltag wie gemacht für Lazio. Der Zweitplatzierte Neapel und der Drittplatzierte Inter nehmen sich im direkten Duell gegeneinander die Punkte weg und man selbst trifft mit Bologna auf ein Team aus der unteren Tabellenregion. Eigentlich. Denn bei Bologna kam man nicht über ein 0:0 hinaus. Lazio bleibt zwar somit auch im fünften Liga-Spiel in Folge ungeschlagen, versäumte es aber, den Abstand auf die vorderen Teams bedeutend zu verkürzen.

Beide Teams wirkten im Spielaufbau zu pomadig, schafften es zu häufig nicht, sich wirkliche Torchancen herauszuspielen. Vor allem in der Anfangsphase ging's fast nur aus der Distanz. Die Schüsse von Lazios Ledesma (10.) sowie von Taider auf der gegenüberliegenden Seite verpassten allerdings deutlich das Ziel. Kurz vor dem Seitenwechsel die erste wirkliche Chance für Lazio. Ciani setzte sich am rechten Flügel wunderbar gegen Kone durch und legte den Ball an den Fünfmeterraum. Der Schuss des heranstürmenden Biava ging nur knapp rechts am Tor vorbei.

Nach dem Seitenwechsel wurde vor allem das Spiel von Bologna druckvoller, von Lazio war kaum noch was zu sehen. In der 64. Minute tanzte Taider an der rechten Außenlinie Ciani aus und schlug den Ball quer durch den Strafraum - Gilardino verpasst in der Mitte nur ganz knapp.

Der angeschlagene Miroslav Klose saß zunächst auf der Bank, wurde knapp zwölf Minuten vor Schluss zwar eingewechselt, konnte allerdings keine Akzente mehr setzen. Der Deutsche dürfte in der nächsten Woche jedoch wieder von Beginn an spielen. Ersatzmann Kozak sah wenige Minuten vor dem Ende der Partie nach einer üblen Grätsche an Morleo die Gelb-Rote-Karte. Der Punkt ist für die ambitionierten Römer gegen abstiegsgefährdete Bolognesi letztlich zu wenig.

Inter Mailand - SSC Neapel 2:1 (2:0)

Tore: 1:0 Guarin (8.), 2:0 Milito (39.), 2:1 Cavani (55.)

Inter hat sich durch den Sieg an Napoli vorbei auf Platz zwei geschoben und ist damit erster Verfolger von Meister Juve. Inter, das ohne den gesperrten Walter Samuel mit Esteban Cambiasso in der Innenverteidigung begann, ging früh in Führung.

Mit einer klugen Eckballvariante tricksten die Nerazzurri die Gäste aus. Während sich die Spieler im Strafraum alle Richtung erster Pfosten bewegten, lief Fredy Guarin von ganz weit draußen im Vollsprint in den Sechzehner. Der Ball kam lang, Napoli merkte es zu spät und Guarin traf per Direktabnahme aus neun Metern ins kurze Eck.

Noch vor dem Pausenpfiff erhöhte Diego Milito auf 2:0. Der Argentinier schüttelte im Strafraum Allesandro Gamberini ab und schob aus elf Metern rechts unten ein. Morgan De Sanctis war zwar noch dran, konnte den Ball aber nicht mehr um den Pfosten drehen.

Napoli drängte nach dem Seitenwechsel auf den Anschlusstreffer und schaffte diesen auch durch Edinson Cavani. Nach einer Ecke herrschte großes Durcheinander im Fünfmeterraum von Inter und im dritten Versuch drückte Cavani den Ball über die Linie.

Was folgte war eine Abwehrschlacht von Inter gegen wütende Gäste, die noch zweimal einen Elfmeter für sich reklamierten, aber zu Recht nicht bekamen. Die größte Chance zum Ausgleich vergab Christian Maggio, der mit einem Kopfball aus kurzer Distanz scheiterte. Auch Inter ließ einige Chancen zur Entscheidung liegen und musste so bis zur letzten Sekunde zittern.

US Palermo - Juventus Turin 0:1 (0:0)

Tore: 0:1, Lichtsteiner (50.)

Gelb-Rote Karte: Montanella (Palermo, 75.)

Das Comeback von Trainer Antonio Conte an der Seitenlinie nach dreimonatiger Sperre erwies sich für den Tabellenführer bei widrigen Wetter- und Platzbedingungen als hartes Stück Arbeit. Lange Zeit taten sich die Bianconeri gegen die starke Defensive der Sizilianer schwer und kamen trotz mehr Ballbesitzes nicht zu Torchancen.

Palermos Stürmer Fabrizio Miccoli kündigte vor der Partie ein Tor und einen 2:1-Sieg gegen seinen Ex-Verein an, und setzte seine Prophezeiung in der 17. Minute fast in die Tat um: Per Volleyschuss sorgte der Kapitän der Sizilianer für die vermeintliche Führung, doch Schiedsrichter De Marco entschied auf Abseits.

Ende der ersten Halbzeit fanden die Gäste besser ins Spiel und erarbeiteten sich Torraumszenen. So scheiterte in der 37. Minute zunächst Claudio Marchisio an Keeper Samir Ujkami. Den Nachschuss setzte Mirko Vucinic lediglich an den Pfosten. In der 44. Minute war es dann erneut Ujkami, der einen Versuch von Alessandro Matri großartig parierte.

Zu Beginn der zweiten Halbzeit stellte Juventus die Weichen schließlich auf Sieg: In der 50. Minute legte Vucinic ein Zuspiel von Andrea Pirlo wunderschön mit der Hacke auf Stephan Lichtsteiner ab. Der Schweizer ließ sich nicht zweimal bitten und netzte flach zum 1:0 für die Gäste ein.

Im Anschluss verlor das Spiel an Klasse, was vor allem am rutschigen, schwer zu bespielenden Rasen lag. So blieb der einzige Höhepunkt der letzten halben Stunde eine Gelb-Rote Karte für Palermos Michel Morganella. Binnen acht Minuten handelte sich der Schweizer durch zwei Fouls zwei Gelbe Karten ein. In der 90. Minute hätte Vucinic nach einem Konter auf 2:0 erhöhen können, doch erneut parierte Ujkani glänzend.

So blieb es am Ende beim verdienten 1:0-Sieg für die Alte Dame, die damit die Tabellenführung behauptete. Palermo taumelt hingegen den Abstiegsrängen entgegen.

FC Turin - AC Milan 2:4 (1:1)

Tore: 1:0 Santana (28.), 1:1 Robinho (40.), 1:2 Nocerino (53.), 1:3 Pazzini (61.) 1:4 El Shaarawy (76.), 2:4 Bianchi (80.)

Der AC Milan bleibt trotz Verletzungssorgen auch das vierte Spiel in Folge ungeschlagen. Der FC Turin musste hingegen nach der Niederlage im Derby gegen Juventus die nächste Niederlage einstecken.

Dabei fing es für die Gastgeber gut an: Antonio Nocerino unterlief in der 28. Minute ein folgenschwerer Fehler, als er Mario Alberto Santana den Ball mustergültig vorlegte. Der Argentinier umkurvte Keeper Marco Amelia und schob locker zur Turiner Führung ein.

Doch Milan, das verletzungsbedingt auf Christian Abbiati, Kevin Constant, Riccardo Montolivo, Alexandre Pato und Daniele Bonera verzichten musste, blieb am Drücker und drehte die Partie. Robinho ließ in der 40. Minute mit einer schönen Körpertäuschung Valerio Di Cesare aussteigen und netzte mit einem schönen Außenristschuss zum Ausgleich ein.

In der 53. Minute machte Nocerino schließlich seinen Fehler wett, als er eine Flanke von Stephan El Shaarawy zum 2:1 einköpfte. Nur acht Minuten später sorgte Giampaolo Pazzini mit dem 3:1 für die Vorentscheidung. Die Turiner Abwehr stellte in Erwartung eines Schiedsrichterpfiffes wegen eines vermeintlichen Fouls an Pazzini die Arbeit ein. Der Stürmer rappelte sich jedoch auf und schoss an Jean-Francois Gillet vorbei ins kurze Eck ein.

In der 76. Minute erhöhte El Shaarawy gar auf 4:1, als Gillet ihm den Ball haarsträubend vor die Füße legte und der Italiener nur noch einschieben musste.

In der 80. Minute gelang Rolando Bianchi mit dem 2:4 per Kopf nur noch Ergebniskorrektur. Ein Wermutstropfen blieb für die Rossoneri jedoch: In der 21. Minute musste Nigel de Jong verletzt ausgewechselt werden und droht nun, das Lazarett der Tabellensiebten zu vergrößern.

Der 16. Spieltag der Serie A im Überblick