Milan-Boss Berlusconi zu Haftstrafe verurteilt

SID
Silvio Berlusconi (M.) übernahm 1986 den Vorsitz des AC Milan
© Getty

Silvio Berlusconi, Präsident des AC Mailand und ehemaliger Regierungschef Italiens, ist am Freitag zu einer Freiheitsstrafe von vier Jahren verurteilt worden.

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Sollte das Urteil gegen Silvio Berlusconi rechtskräftig werden, müsste der frühere italienische Ministerpräsident allerdings höchstens für ein Jahr in Haft. Aufgrund eines Amnestiegesetzes von 2006 würden Berlusconi drei von vier Jahren Freiheitsstrafe erlassen.

Die Mitte-links-Regierung von Romano Prodi hatte die Regelung einst verabschiedet, um die überfüllten Gefängnisse des Landes zu entlasten. Ob Berlusconi aber tatsächlich hinter Gitter muss, ist noch völlig ungewiss.

In Italien kann ein Urteil zwei Berufungsinstanzen durchlaufen, bevor es rechtskräftig wird. Die Verjährungsfrist für die im Mailänder Prozess verhandelten Straftatbestände endet bereits im kommenden Jahr.

Verfahren läuft seit sechs Jahren

In dem seit sechs Jahren laufenden Verfahren ging es um Machenschaften in Berlusconis Konzern Mediaset. Der Milliardär und zehn weitere Angeklagte wurden beschuldigt, ein raffiniertes Modell für Steuerbetrug entwickelt zu haben.

Sie sollen die Ausstrahlungsrechte an US-Filmen über Firmen in Steuerparadiesen erworben und falsche Angaben zu den Geschäften gemacht haben, um Steuerzahlungen zu vermeiden. Zudem sollen TV-Rechte innerhalb der Holding für 3.000 Filme neu lizenziert worden sein, wobei die Preisdifferenz in Millionenhöhe einkassiert worden sein soll.

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