Juve fordert Meistertitel von 2006 zurück

SID
Fordert den Titel für Juventus zurück: Luciano Moggi
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Nach neuen Informationen im Manipulationsskandal aus dem Jahr 2006 fordert der Ex-Sportdirektor von Juventus Turin, Luciano Moggi, den aberkannten Meistertitel zurück.

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Juventus Turin hat nach dem Bekanntwerden einer neuen Untersuchung im Zusammenhang mit dem Manipulationsskandal 2006 den seinerzeit im WM-Jahr aberkannten Meistertitel zurückgefordert.

Der gab der Rekordmeister am Donnerstag in einer offiziellen Mitteilung bekannt. 2006 war Champions-League-Halbfinalist Inter Mailand der Titel am grünen Tisch zugesprochen und Juve zudem zum Zwangsabstieg in die Serie B verurteilt worden.

Neue Telefonmitschnitte sorgen für Wirbel

Der nationale Verband (FIGC) hatte am Mittwoch Untersuchungen eingeleitet, nachdem Anwälte des ehemaligen Sportdirektors von Juventus Turin , Luciano Moggi, der wegen möglicher Spielmanipulationen in der Saison 2004/05 und 2005/06 in Neapel vor Gericht steht, neue Telefonmitschnitte vorgelegt hatten.

Nach Meinung der Anwälte von Luciano Moggi sollen die Bänder beweisen, dass Inter und weitere bisher nicht verdächtigte Klubs an den Manipulationen beteiligt gewesen sein sollen.

Bei dem in Neapel laufenden Prozess gegen 36 Manager und Schiedsrichter, denen die Hauptschuld an der Manipulationsaffäre im Sommer 2006 angelastet wird, wurden Telefon-Mitschnitte aus dem Jahr 2005 zwischen Inter-Chef Massimo Moratti und dem früheren Schiedsrichterkoordinator Paolo Bergamo vorgelegt.

Darin verspricht Bergamo dem Inter-Präsidenten für ein entscheidendes Meisterschaftsspiel den Einsatz eines "guten Schiedsrichters", der sich wohlwollend verhalten werde.

Moratti: "Es ist absurd"

Mit den Aufzeichnungen wollen Moggis Verteidiger beweisen, dass Kontakte zwischen Klubpräsidenten und Schiedsrichterkoordinatoren im italienischen Fußball normal waren. Inter-Chef Moratti weist die Vorwürfe entschieden zurück. "Es ist absurd, von Inter den Meisterschaftstitel 2006 zurückzuverlangen, den wir uns verdient haben", meinte Moratti.

In einem Appell an Italiens Verband hat Juventus kürzlich eine faire und gleiche Behandlung aller in die Affäre verwickelten Klubs gefordert. "Die Justiz muss gerecht sein, eine ausgewogene Behandlung muss für alle Vereine garantiert werden", hieß es in einer Pressemitteilung von Juve.

Seit jeher behauptet Juventus, strenger als andere Klubs bestraft worden zu sein, die ebenfalls in den Sog des Skandals geraten waren. Juventus überprüft mit seinen Rechtsanwälten die Relevanz neuer Beweise, die im Rahmen des in Neapel laufenden Prozesses vorgelegt wurden, verlautete in der Mitteilung des Vereins.

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