"Das Beste, was mir passieren konnte"

SID
Roberto Hilbert spielt ab sofort für Bayer Leverkusen
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Roberto Hilbert wechselt die Fronten: Der 28-Jährige spielt ab der Saison 2013/2014 für Bayer Leverkusen. Bei SPOX erzählt der Außenverteidiger in seiner Kolumne über seine Erlebnisse in der Fußball-Welt. Diesmal spricht er über seinen Wechsel von Besiktas zurück in die Bundesliga und verrät, was er Mario Gomez geschrieben hat.

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Hallo zusammen,

diesmal begrüße ich euch nicht aus Istanbul, sondern als Spieler von Bayer Leverkusen.

Es war im wahrsten Sinne des Wortes ein Blitztransfer. Ich war zu Hause in Bamberg, als am Mittwochabend der Anruf meines Beraters kam, dass Bayer Leverkusen Interesse hat. Donnerstagfrüh hat er wieder angerufen und gesagt, dass alles klar ist. Ich habe mich am Nachmittag in den Zug gesetzt, um die letzten Formalitäten zu klären und um den medizinischen Check zu absolvieren. Am Freitag habe ich dann erstmals mit der Mannschaft trainiert. Schneller geht es kaum.

Ich muss mich beim Team bedanken, ich wurde super aufgenommen und fühle mich seit dem ersten Tag sehr wohl. Dass ich den einen oder anderen von früher kenne, ist ein großer Vorteil und hilft mir.

Warum die Wahl auf Leverkusen fällt, muss man - glaube ich - nicht ausgiebig erläutern. Ich hatte auch andere Optionen und Gespräche mit Klubs aus Deutschland, England oder der Türkei. Wenn Leverkusen nicht angerufen hätte, wäre es wohl für mich wieder ins Ausland gegangen. Nun kann ich aber sagen: Das Warten hat sich gelohnt. Leverkusen ist das Beste, was mir passieren konnte und ich glaube, dass es eine richtig gute Entscheidung ist.

Roberto Hilbert bei Facebook

Ich habe Leverkusen in der Türkei sehr positiv wahrgenommen - ob das auf nationaler oder internationaler Bühne ist. Ich habe die Bundesliga an sich nie aus den Augen verloren und weiß, dass Leverkusen eine Top-Adresse in Deutschland ist, die gut strukturiert und organisiert ist. Dazu ist es nie verkehrt, in die Bundesliga zurückzukehren. Nicht nur jetzt, weil die Liga so boomt. Der deutsche Fußball hat international extrem an Anerkennung gewonnen.

Kurzum: Ich freue mich auf Bayer Leverkusen, ich freue mich auf die Bundesliga, ich freue mich auf die Champions League!

Der Trainer, den ich sehr schätze, sieht mich wohl in erster Linie als rechten Außenverteidiger - dafür bin ich geholt worden und das ist auch das, was ich bevorzuge. In der Türkei habe ich mich auf dieser Position etabliert und dort fühle ich mich am wohlsten. In Leverkusen wissen sie, dass ich auch eine Position weiter vorne spielen kann, aber ich denke, ich kann rechts hinten der Mannschaft am besten helfen.

Für mich gilt es jetzt, erst einmal den Rückstand aufzuholen, aber wir arbeiten unter sehr guten Bedingungen: Wir werden das schnell aufholen - da bin ich guter Dinge.

Einen Gruß möchte ich hier noch an meine Freunde in Istanbul senden. Ich hatte drei wundervolle und gute Jahre bei Besiktas, die mich sportlich wie persönlich weitergebracht haben. Ich hatte zu den Menschen dort immer ein gutes Verhältnis, ob es zu den Leuten im Verein ist oder zu den Fans. Die Unterstützung und die Glückwünsche, die ich nach meinem Wechsel bekommen habe, haben mich sehr gerührt und das zeigt, dass wir eine gute Bindung aufgebaut haben. Ich werde Besiktas weiter verfolgen und dem Verein als großer Fan die Treue halten. Das ist völlig klar.

Ich habe Diskussionen vernommen, dass nicht jeder nachvollziehen konnte, dass Besiktas nicht mehr unternommen hat, mich zu halten. Dazu kann ich ehrlich gesagt nicht viel sagen - außer, dass so etwas im Fußball einfach dazu gehört. Die Verantwortlichen haben ihre Pläne und versuchen die besten Entscheidungen zu treffen. Aber ich gehe nicht im Groll, sondern mit einem Rucksack schöner Erinnerungen. Und ich bin ja auch rundum zufrieden, wie es gekommen ist.

Jetzt freue ich mich auf meine neue Aufgabe bei einem Super-Verein.

Ach ja: Wiedergesehen in der Bundesliga hätte ich gerne meinen Kumpel Mario Gomez, das habe ich ihm direkt nach meinem Wechsel auch geschrieben. Ich freue mich für ihn, dass der Wechsel nach Italien geklappt hat und er seine Qualitäten dort zeigen kann. Das wird er, da bin ich mir sicher. Die Fiorentina darf sich nicht nur auf einen Top-Stürmer, sondern auch auf einen Top-Menschen freuen.

Bis bald!

Euer Roberto

Roberto Hilbert im Steckbrief

Roberto Hilbert, geboren am 16. Oktober 1984 in Forchheim, spielte acht Mal für die deutsche Nationalmannschaft. Nach seiner erfolgreichen Zeit beim Zweitligisten SpVgg Greuther Fürth wechselte Hilbert 2006 zum VfB Stuttgart und wurde in seiner ersten Saison auf Anhieb Stammspieler und deutscher Meister. Nach drei Jahren in der Türkei, wo er für den Spitzenklub Besiktas spielte, kehrte er in die Bundesliga zurück. Weitere Informationen zu Roberto Hilbert gibt es auf seiner Facebook-Seite.