"Welch eine Frechheit": Karim Benzema bezichtigt Didier Deschamps öffentlich der Lüge

Von Falko Blöding
Frankreich
© getty

Das Tischtuch zwischen Karim Benzema und Didier Deschamps ist zerschnitten. Der Ballon-d'Or-Sieger warf Deschamps vor, die Unwahrheit zu sagen.

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Der öffentliche Streit zwischen Starstürmer Karim Benzema und Frankreichs Nationaltrainer Didier Deschamps geht in die nächste Runde. Der Angreifer bezichtigte seinen ehemaligen Coach der Lüge. Einmal mehr geht es um Benzemas verletzungsbedingtes Verpassen der Weltmeisterschaft 2022. Dazu liefern der Torjäger von Real Madrid und Deschamps unterschiedliche Versionen.

Deschamps schilderte bei Le Parisien: "In jeder Situation gibt es nur eine Wahrheit, und Karim weiß das. (...) Die Diagnose unseres Arztes stimmte mit der überein, die er in Madrid bekam. Seine Rückkehr ins Training konnte bestenfalls nicht vor dem 10. Dezember erfolgen. Als ich ihn verließ, sagte ich ihm: 'Karim, es besteht keine Dringlichkeit. Du organisierst deine Rückkehr mit dem Teammanager.'"

Benzema, dem es "mental nicht gut" gegangen sei, sei dann aber auf eigene Faust abgereist: "Als ich aufwachte, erfuhr ich, dass er weg war. Es war seine Entscheidung. Er wird es Euch nicht anders sagen. Ich verstehe und respektiere es."

Benzema hat die Dinge offenbar anders in Erinnerung. Auf Instagram postete er eine Story, in der es hieß: "Welch eine Frechheit." Es folgte ein Video, in dem ein Mann sagt: "Lügner! Ja, Du Lügner. Du lügst. Du bist ein guter Lügner." Dazu schrieb Benzema mit einem Clown-Emoji: "Heiliger Didier. Gute Nacht."

Karim Benzema vs. Didier Deschamps: Hätte er die WM 2022 spielen können?

Beim Zoff zwischen Benzema und Deschamps geht es eben darum, ob es wirklich nötig war, dass der Ballon-d'Or-Sieger wegen seiner Quadrizeps-Verletzung am linken Oberschenkel die komplette WM-Endrunde verpasste. Deschamps verweist stets darauf, die lange Zwangspause sei Benzemas eigene Entscheidung gewesen. Der Stürmer dagegen behauptet, vom Coach der Équipe tricolore abserviert worden zu sein.

Frankreichs Verband hatte am 19. November Benzemas WM-Aus wegen der im Training erlittenen Blessur verkündet. Von einer dreiwöchigen Ausfallzeit war damals die Rede. Deschamps und Teamarzt Dr. Franck Le Gall hätten diese Entscheidung getroffen. Benzema reiste von der Nationalmannschaft ab. Noch während des Turniers gab es aber Gerüchte um eine schnelle Rückkehr Benzemas. Daraus wurde aber nichts.

Benzemas Berater Karim Djaziri schrieb dann am 2. Weihnachtsfeiertag bei Twitter: "Ich habe drei Spezialisten konsultiert, die die Diagnose bestätigt haben, dass Benzema ab dem Achtelfinale hätte fit sein können, um zumindest auf der Bank zu sitzen. Warum haben Sie ihn gebeten, so schnell zu gehen?"

Benzema selbst hatte am Tag nach WM-Finalniederlage Frankreichs gegen Argentinien via Social Media seinen Rücktritt aus der Nationalmannschaft verkündet.

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