Leicester und Arsenal trennen sich torlos

Leicester City und Arsenal rieben sich über weite Strecken gegenseitig auf
© getty

Im Duell zwischen Meister und Vizemeister hat es am 2. Spieltag der neuen Premier-League-Saison keinen Sieger gegeben. Leicester City und der FC Arsenal trennten sich torlos 0:0.

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Vor 32.008 Zuschauern im King Power Stadium hatte Arsenal in der 42. Minute Glück, dass Schiedsrichter Mark Clattenburg nach einer Grätsche von Koscielny gegen Drinkwater nicht auf Foulelfmeter entschied. Für Arsenal kamen Mesut Özil und Olivier Giroud in der Schlussphase zu ihrem Saisondebüt, konnten jedoch keine entscheidenden Akzente mehr setzen.

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Bei Leicester musste Nampalys Mendy verletzt ausgewechselt werden (53.), nachdem er ohne Einwirkung des Gegners im Rasen hängen geblieben war.

Leicester City ist damit im 20. Spiel in Serie gegen den FC Arsenal sieglos.

Der Spielfilm:

Vor dem Anpfiff: Leicesters Teammanager Claudio Ranieri verändert seine Mannschaft im Gegensatz zur Auftaktniederlage gegen Hull City auf vier Positionen. Robert Huth rückt für Luis Hernandez in die Innenverteidigung. Darüber hinaus stehen Albrighton, Okazaki und Mendy in der ersten Elf. Dafür müssen King, Gray und Musa weichen.

Auch Arsene Wenger sah nach dem 3:4 gegen Liverpool die Veranlassung, sein Team umzustellen. Koscielny gehört wieder zum Aufgebot und ersetzt Calum Chambers in der Abwehrzentrale. Etwas überraschend bleibt Holding drin. Erstmals seit seinem Wechsel zu den Gunners steht Granit Xhaka zu Beginn auf dem Rasen. Für den Eidgenossen muss El Nenny auf die Bank. Auch in der Offensive gibt es zwei Änderungen: Santi Cazorla und Alex Oxlade-Chamberlain beginnen für Iwobi und Ramsey. Auf die EM-Fahrer Özil und Giroud verzichtet Wenger weiterhin, doch im Gegensatz zur Vorwoche stehen die beiden zumindest im Kader.

2.: Der Ball fliegt hoch in den Strafraum, Okazaki lässt per Kopf nach links tropfen. Dort kommt Vardy aus ungünstigem Winkel zum Abschluss und trifft das Außennetz.

25.: Erster sehenswerter Abschluss der Gäste: Oxlade-Chamberlain zieht vom linken Flügel nach innen und schließt von der Sechzehnerkante aufs lange Eck ab. Der Ball fliegt einen halben Meter am rechten Außenpfosten vorbei.

31.: Ganz übler Ball für einen Torhüter: Sanchez schlägt einen Freistoß aus dem linken Halbfeld mit viel Spin in den Strafraum. Weder ein Verteidiger noch ein Angreifer bringt den Kopf dran und so hüpft das Leder in Richtung langes Eck. Schmeichel macht sich lang und lenkt ihn mit den Fingerspitzen um den Pfosten.

39. Zumindest mal wieder ein Abschluss: Xhaka nimmt aus 25 Metern Maß und zieht mit links ab. Schmeichel hechtet zwar ins Eck, hätte das jedoch auch sein lassen können - der Ball fliegt zwei Meter am Tor vorbei.

42.: Aufreger im Gunners-Strafraum! Mahrez schickt Vardy mit einem hervorragenden Steilpass vors Tor. Cech ist vor dem Angreifer am Ball, lässt diesen jedoch tropfen. Drinkwater setzt nach - und fällt im Zweikampf mit Koscielny. Clattenburg lässt weiterspielen. Schwierige Situation, aber da sind die Gunners im Glück, über einen Strafstoß hätten sie sich nicht beschweren dürfen.

49.: Mendy klärt einen Ball am Strafraumeck mit einer Grätsche, bleibt im Rasen hängen und anschließend liegen. Nach einer kurzen Behandlungspause muss er schließlich wenige Minuten später verletzt ausgewechselt werden.

56.: Einen Freistoß aus knapp 20 Metern in halbrechter Position hebt Mahrez über die Mauer - und knapp über die Latte.

70.: Nach einem starken Pass von Albrighton geht Vardy mit Platz rechts in den Strafraum. Kurz vor dem Abschluss gelingt es Koscielny noch, den Angreifer entscheidend zu stören, sodass dieser über den Kasten zieht.

81. Walcott kommt aus 15 Metern zum Abschluss, doch Morgan schmeißt sich mit allem dazwischen, was er hat. Womöglich wäre ein Abspiel auf den mitgelaufenen Giroud die bessere Option gewesen.

88.: Noch eine knifflige Szene im Strafraum der Gunners! Musa wird am linken Fünfereck von Bellerin gehalten. Zwar kommt er etwas leicht zu Fall, doch auch hier kann man durchaus über einen Elfer sprechen.

Fazit: Arsenal war eine Halbzeit lang enorm feldüberlegen, ohne dabei jedoch gefährlich zu werden. Nach der Pause stellte Leicester die Taktik um und war fortan spielbestimmend. Am Ende geht die Punkteteilung in einer chancenarmen Partie in Ordnung.

Der Star des Spiels: Danny Drinkwater. Machte weite Wege (mit 11,66 km die längste Laufdistanz aller Akteure), hatte die meisten Ballaktionen bei den Hausherren und gewann die zweitmeisten Zweikämpfe aller Akteure. Stark nachgesetzt in der 42. Minute und von Koscielny nur durch ein Foul zu stoppen, für das es Elfmeter hätte geben müssen.

Der Flop des Spiels: Theo Walcott. Das Spiel lief am Rechtsaußen völlig vorbei. Gewann neben Cazorla die wenigsten Zweikämpfe bei den Gunners und hatte mit Abstand die wenigsten Ballaktionen auf dem Platz. Gab in der Schlussphase noch drei Torschüsse ab, diese waren allerdings überhastet und unüberlegt.

Der Schiedsrichter: Mark Clattenburg. Griff früh in der Partie gegen die harte Gangart des zentralen Arsenal-Mittelfelds durch und zog nach einem harten Einsteigen gelb gegen Coquelin (24.). In der Folge mit einer längeren Leine. Kurz vor der Pause zu lang, als er sich bei Koscielnys Grätsche gegen Drinkwater gegen einen Elfmeterpfiff entschied, was mehr als diskussionswürdig ist - den hätten die meisten Referees gegeben. Verweigerte den Foxes kurz vor Schluss noch einen Elfer bei Bellerins Halten gegen Musa.

Das fiel auf:

  • Arsenal spielte ein klassisches 4-2-3-1 mit Xhaka und Coquelin auf der Doppelsechs. Auf den offensiven Positionen begann Alexis Sanchez als Stoßstürmer, Theo Walcott über den rechten Flügel. In der Anfangsphase war die Spielanlage der Gunners sehr rechtslastig. Hector Bellerin interpretierte seine Rechtsverteidiger-Position sehr offensiv und hatte in den ersten 20 Minuten mit Abstand die meisten Ballaktionen auf dem Feld.
  • Claudio Ranieri schickte den Meister im 4-4-2 mit flacher Vier aufs Feld. Shinji Okazaki wirkte dabei jedoch weniger wie ein klassischer zweiter Stoßstürmer, sondern eher wie eine freie Radikale neben der echten Neun Jamie Vardy. Trotz des Heimvorteils folgten die Foxes dem alten Erfolgsrezept: Man überließ dem Gegner den Ball und die Initiative und lauerte auf Konter. In der ersten Viertelstunde hatte der Meister nicht einmal 30 Prozent Ballbesitz.
  • Das zentrale Mittelfeld der Gäste bekam die Partie lange Zeit nicht in den Griff. Vor allem Xhaka fiel zu Beginn mit einigen ungenauen Anspielen und Problemen bei der Ballannahme auf. Erst im Laufe des ersten Durchgangs akklimatisierte sich Xhaka und wurde dominanter. In den Zweikämpfen griffen der Schweizer und sein Nebenmann Coquelin konsequent durch - und langten bei der ein oder anderen Grätsche auch etwas zu hart zu.
  • Arsenal tat sich gegen die tief gestaffelte Defensive des Meisters sehr schwer, Gelegenheiten herauszuspielen. Zwar brachte sich die Wenger-Elf immer wieder in passable Schusspositionen - allerdings meist aus deutlicher Distanz, sodass wenig Gefahr für das Tor entstand.
  • Nach dem Seitenwechsel stand Leicester höher als noch vor der Pause und stellte Arsenal durch aggressives Pressing vor große Probleme. Insbesondere Mahrez riss mit seinen dynamischen Antritten immer wieder gefährliche Räume. Auch die Ballbesitz-Statistik verschob sich in der zweiten Halbzeit: Plötzlich hatten die Foxes 55 Prozent.

Leicester City - Arsenal: Die Daten zum Spiel