ManCity auf Rang eins - Mou-Comeback glückt

Von Adrian Bohrdt / Marco Heibel / Marco Nehmer / Ruben Zimmermann
Samir Nasri erzielte den Treffer zum 4:0 und steht mit Manchester City an der Spitze
© getty

Manchester City ist der erste Tabellenführer der neuen Saison. 4:0 heißt es am Ende gegen ein überfordertes Newcastle. Mourinhos Rückkehr ist geglückt! Chelsea gewinnt locker 2:0. Soldados Premierentor rettet die Spurs gegen Crystal Palace. Liverpool und Manchester United starten mit Siegen in die neue Premier-League-Saison. Beim FC Arsenal lief es dagegen gar nicht gut.

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Manchester City - Newcastle United 4:0 (2:0)

Tore: Silva (6.), Aguero (22.), Toure (50.), Nasri (75.)

Besondere Vorkommnisse: Taylor sieht Rot nach Tätlichkeit an Aguero (45.+2)

Manchester City hat zum Abschluss des ersten Spieltages der Premier League mit einem lockeren Heimsieg die Tabellenführung übernommen. Die Mannschaft des neuen Trainers Manuel Pellegrini gewann 4:0 (2:0) gegen Newcastle United und verdrängte den Erzrivalen und Titelverteidiger Manchester United von der Spitze. Die Magpies aus Newcastle rutschten auf den letzten Tabellenplatz.

City sorgte durch David Silva (6.) und Sergio Agüero (22.) früh für klare Verhältnisse. Yaya Touré erhöhte früh im zweiten Durchgang (50.), ehe Samir Nasri den Schlusspunkt setzte (75.). Newscastles Steven Taylor hatte nach einer Tätlichkeit gegen Agüero die Rote Karte gesehen (45.+2).

Vor dem Spiel hatte City, das in der Champions-League-Gruppenphase an Borussia Dortmund gescheitert war, eine wichtige Personalie geklärt und den Vertrag mit Verteidiger Pablo Zabaleta bis 2017 verlängert. Der 28 Jahre alte Argentinier war in der vergangegenen Saison von den Fans zum Spieler der Saison gewählt worden.

FC Chelsea - Hull City 2:0 (2:0)

Tore: 1:0 Oscar (13.), 2:0 Lampard (25.)

Bes. Vorkommnis: Lampard verschießt Foulelfmeter (6.)

Die Blues waren den Gästen beim ersten Pflichtspiel von Trainer Jose Mourinho an der Stamford Bridge nach seiner Rückkehr von Beginn an überlegen. Nach sechs Minuten vergab Frank Lampard zwar noch die erste große Chance zur Führung durch einen Strafstoß nach einem Foul von Hull-Torhüter Allan McGregor an Fernando Torres, doch schon kurz darauf traf Oscar nach einer Kombination aus kurzer Distanz.

Mit einem direkten Freistoß aus knapp 30 Metern erhöhte Lampard nach 25 Minuten auf 2:0 für Chelsea, bevor kurz vor der Pause die neu eingeführte Torlinientechnik bestätigen musste, dass McGregor den Kopfball von Branislav Ivanović nach einer Ecke noch auf der Linie klären konnte.

Nach dem Seitenwechsel kontrollierten die Hausherren das Spiel weiter problemlos und brachten die Führung locker über die Zeit. In den letzten 20 Minuten gab Neuzugang Andre Schürrle sein Debüt in der Premier League und verpasste dabei nur knapp seinen ersten Treffer. Sein Lupfer nach Vorarbeit von Romelu Lukaku streifte knapp über die Latte.

Crystal Palace - Tottenham Hotspur 0:1 (0:0)

Tor: 0:1 Soldado (50.)

Die Spurs starteten im Auftaktderby beim Londoner Aufsteiger Crystal Palace mit dem Neuzugang-Trio Paulinho, Nacer Chadli und Roberto Soldado in der Startelf. Mehr als leichte Feldvorteile und ein guter Distanzschuss von Moussa Dembele (13.) waren dadurch aber nicht drin. Gylfi Sigurdsson zwang Keeper Julian Speroni noch einmal mit einem Schuss aus der Drehung aus 18 Metern zu einer Glanzparade (35.). Insgesamt blieben die Offensivbemühungen aber Stückwerk.

Kurz nach dem Seitenwechsel setzte es dann die verdiente Führung für Tottenham: Palace-Verteidiger Dean Moxey bekam den Ball bei einer Hereingabe von Aaron Lennon an die Hand und Referee Mark Clattenburg entschied auf Elfmeter. Soldado fasste sich in seinem ersten Spurs-Pflichtspiel ein Herz und versenkte cool unten links (50.).

Die Hausherren zeigten im Sellhurst Park trotz des Rückstands eine couragierte Leistung. Sie versuchten selbst, in der Offensive Druck zu erzeugen. So musste Hugo Lloris in höchster Not bei einem Konter 18 Meter vor dem Tor per Grätsche vor Kevin Phillips klären (73.). Kurz vor Schluss wurde es nochmal heiß: Jermain Defoe vergab nach einem Sololauf kläglich (88.), ehe Lloris im Gegenzug zweimal gegen Kagisho Dikgacoi parierte und den Sieg damit festhielt.

FC Liverpool - Stoke City 1:0 (1:0)

Tor: 1:0 Sturridge (37.)

Bes. Vorkommnis: Mignolet hält Handelfmeter gegen Walters (89.)

Liverpool und Stoke boten den Zuschauern an der Anfield Road eine spektakuläre Anfangsphase. Zweimal knallte der Ball an die Latte: Zunächst traf Robert Huth für die Gäste per Spannschuss (7.) das Aluminium, wenig später zog Reds-Neuzugang Kolo Toure (13.) per Kopf nach.

In der Folge dominierten die Hausherren. Coutinho setzte Luis Enrique (29.) und Iago Aspas (34.) mustergültig in Szene, beide scheiterten jedoch am starken Asmir Begovic. Daniel Sturridge machte es in der 37. Minute besser: Sein fulminanter Linksschuss aus 20 Metern durch die Beine von Huth ließ dem Stoke-Keeper keine Chance.

Liverpool erhöhte nach dem Seitenwechsel noch einmal den Druck. Der starke Coutinho verfehlte das Tor zum 2:0 nur um Zentimeter (47.), Jordan Henderson scheiterte in der 64. Minute am Pfosten. Die schwache Chancenauswertung hätte sich beinahe gerächt: Nach einem Handspiel von Daniel Agger bekam Stoke in der 89. Minute die Chance zum glücklichen Ausgleich, doch Jonathan Walters scheiterte beim Elfmeter an Liverpools neuem Schlussmann Simon Mignolet.

FC Arsenal - Aston Villa 1:3 (1:1)

Tore: 1:0 Giroud (6.), 1:1 Benteke (22.), 1:2 Benteke (61./FE), 1:3 Luna (85.)

Gelb-Rot: Koscielny (67.)

Bei den Gunners saß Lukas Podolski im ausverkauften Emirates 90 Minuten auf der Bank - anders als sein Nationalmannschaftskollege Per Mertesacker, der die Mannschaft in Abwesenheit von Thomas Vermaelen sogar als Kapitän auf das Feld führen durfte. Unter dem deutschen Ersatzspielführer erwischte die Wenger-Elf einen optimalen Start: Alex Oxlade-Chamberlain kam über den linken Flügel und spielte unbedrängt ins Zentrum auf Olivier Giroud, der per Direktabnahme eiskalt ins lange Eck versenkte (6.).

Arsenal drückte, das zweite Tor fiel aber auf der Gegenseite: Keeper Wojciech Szczesny erwies seinem Team einen Bärendienst und holte Christian Benteke von den Beinen. Konsequenz: Gelb und Strafstoß. Der Belgier trat selbst an, scheiterte am Polen, traf aber im Nachsetzen per Kopf zum Ausgleich (22.).

Im zweiten Durchgang startete Arsenal wieder mit deutlich mehr Zug, doch die erste echte Torchance hatten die Villans: Mertesacker kam gegen Fabian Delph zu spät, der den rechten Pfosten traf (52.). In der 61. Minute ertönte dann erneut der Pfiff - und wieder war es ein Elfmeter gegen die Hausherren. Laurent Koscielny fällte Gabriel Abgonlahor, Benteke trat an und traf diesmal souverän.

Wenig später holte sich Koscielny die Gelb-Rote Karte nach einem Frustfoul am Torschützen (67.). Arsenal versuchte nochmal alles, doch Villa-Neuzugang Antonio Luna machte nach einem Sololauf den Sack zu (85.).

Swansea City - Manchester United 1:4 (0:2)

Tore: 0:1 van Persie (34.), 0:2 Welbeck (36.), 0:3 van Persie (72.), 1:3 Bony (82.), 1:4 Welbeck (90.+2)

Beide Mannschaften schenkten sich von Beginn an keinen Zentimeter und gingen intensiv zu Werke. Swansea zeigte dabei in Ansätzen sein bekanntes und gefürchtetes Passspiel, die erste Chance hatte aber United: Ryan Giggs, zum Auftakt seiner 24. Profisaison in der Startelf, schlug einen Freistoß von halblinks in den Strafraum, den Abpraller nahm Phil Jones volley und zwang Michel Vorm zu einer Glanztat (8.).

Generell galt: Swansea hatte den Ball, United die Möglichkeiten. Nach etwa 20 Minuten kippte der Trend aber und die Schwäne erspielten sich auch vor dem Tor klare Chancen, doch der Meister antwortete unerbittlich mit einem Doppelschlag: Robin van Persie traf nach einem Giggs-Lupfer per Seitfallzieher zur Führung (34.), ehe Antonio Valencia eine Flanke von Partice Evra auf Danny Welbeck weiterleitete, der den Ball über die Linie drückte (36.).

Swans-Coach Michael Laudrup reagierte zur Pause und brachte mit Wilfried Bony und Pablo Hernandez frische Offensivpower. United zog sich weit zurück und überließ Swansea das Spiel - was Moyes nach 61 Minuten veranlasste, Wayne Rooney für Entlastungsangriffe zu bringen.

Die Mannschaft verstand das Signal: Van Persie sorgte in der 72. Minute mit einem satten Schuss aus 17 Metern in den linken Knick für die Entscheidung. Bony gelang nach einem kapitalen Ballverlust von Welbeck nur noch Ergebniskosmetik (82.), die der Stürmer mit einem Lupfertor nach Rooney-Zuspiel aber selbst wieder egalisierte (90.+2).

Premier League 2013/14, 1. Spieltag