Sieben Insel-Exporte made in Germany

Von Fabian Swidrak
Deutsche Talente sind in der Premier League gefragt
© Getty
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Ronny Minkwitz

Geburtsdatum: 09.12.1993 (18)

Geburtsort: Duisburg

Aktueller Verein: FC Fulham (Reserve)

Vertrag bis: 30.06.2013

Letzter Verein: VfB Stuttgart (U 17)

Position: Zentrales Mittelfeld

17 Jahre lang spielte Stefan Minkwitz professionell Fußball. Sogar zwei Länderspiele für die DDR hat er auf dem Buckel. Deutschland hat er als Fußballer nie verlassen.

Heute ist Minkwitz 44 und hat einen 18-Jährigen Sohn. Auch Ronny Minkwitz ist Fußballer, schlug aber schon früh einen anderen Weg ein. Beim VfB Stuttgart spielte er in einer der besten Nachwuchsmannschaften Deutschlands und vor zwei Jahren wechselte er zum FC Fulham.

"Der VfB ist für seine gute Ausbildung von jungen Spielern bekannt", sagte er damals. "Stuttgart ist der schönste Ort der Welt. Es wäre einfach für mich gewesen zu bleiben. Aber ich wollte die Erfahrung machen, in einem anderen Land zu leben. Im Fußball ist es wichtig, seine Komfortzone auch mal zu verlassen."

Ausgezahlt hat sich seine Einstellung allemal. Als Kapitän führte er die U 18 des Premier-League-Klubs zum Meistertitel. Das National Academy Final gegen Everton ging damals zwar mit 1:2 verloren, immerhin ging der Treffer für Fulham auf sein Konto.

"Ich habe meine Entscheidung nie bereut. Das ist ein fantastischer Klub und ich fühle mich extrem wohl. Ich liebe die Art, wie hier Fußball gespielt wird und die vielen harten Zweikämpfe", sagt Minwitz.

Im Moment spielt Minkwitz für die zweite Mannschaft in der U-21-Premier-League. Martin Jol, Trainer der Profis, traut Minkwitz den Sprung in den Profikader zu. In der Vorbereitung nahm er mehrfach am Training teil. Auch zu seinem Profi-Debüt kam Minkwitz dank eines Testspiels gegen Drittligist Milton Keynes Dons.

Max Oberschmidt

Geburtsdatum: 25.01.1995 (17)

Geburtsort: Eisenhüttenstadt

Aktueller Verein: FC Fulham (U 18)

Vertrag bis: 30.06.2014

Letzter Verein: Energie Cottbus

Position: Tor

Die Engländer schwärmen von seinen Reflexen, seinen Fähigkeiten auf der Linie und seiner körperlichen Präsenz. Vergleiche mit Oliver Kahn geistern umher. Dabei dürften aber auch Max Oberschmidts äußerliche Ähnlichkeiten mit dem dreimaligen Welttorhüter eine Rolle spielen.

Noch etwas haben die zwei Torhüter gemeinsam: Beide bekamen im Laufe ihrer Karriere ein Angebot vom FC Bayern München. Schon mit 15 Jahren hätte Oberschmidt in die Jugend des Rekordmeisters wechseln können, lehnte aber ab und entschied sich für den FC Fulham. "Dort hat man bessere Chancen, in den Profi-Bereich zu wechseln als bei den Bayern", sagte er damals.

Der Transfer zu den Engländern kam im Rahmen seines bisher einzigen Länderspiels zustande. Mit der deutschen U-15-Nationalmannschaft spielte er im Mai 2010 in Slubice gegen Polen. Unter den Beobachtern war auch ein Scout des Premier-League-Klubs. "Anfragen hatte es einige gegeben. Allerdings hatten wir uns schon recht früh festgelegt."

Damals spielte Oberschmidt für die Jugend von Energie Cottbus in der Regionalliga und ging seit seinem zwölften Lebensjahr zur Sportschule in Frankfurt an der Oder. "Max bringt sehr gute Voraussetzungen mit, muss aber weiter hart an sich arbeiten", erklärte einer seiner dortigen Trainer, Mathias König.

In London geht Oberschmidt auf eine deutsche Schule, will das Abitur machen. Mit seiner Gastfamilie muss er sich dagegen auf Englisch unterhalten. Für den 17-Jährigen kein Problem. Die Sprache zählt zu seinen Lieblingsfächern.

Auch sportlich läuft für ihn bisher alles bestens, in der U 18 ist er die Nummer eins. Zuletzt warf ihn allerdings eine Verletzung zurück, doch das Trainerteam ist begeistert davon, mit welchem Willen und Ehrgeiz er sich wieder zurückkämpfte.

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