FA verbietet öffentliche Kritik an Schiris

SID
Michael Ballack (r.) sah im Halbfinale der Champions-League in der 90. Minute den gelben Karton
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Der englische Fußball-Verband FA hat für die neue Premier-League-Saison öffentliche Kritik an Schiedsrichtern verboten. Der DFB will die Entwicklung "aufmerksam beobachten".

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Der englische Fußball-Verband FA verbietet in der Premier League mit Beginn der neuen Saison öffentliche Kritik an Schiedsrichtern und wird auch die sogenannte Rudelbildung schärfer ahnden.

"Wir haben die Klubs angewiesen, dass Spieler, Trainer und andere Klubvertreter keine öffentlichen Kommentare mehr zu den Ansetzungen der Schiedsrichter abgeben dürfen. Das wird in Zukunft bestraft", hieß es in einem offiziellen FA-Statement.

Mit einer saftigen Geldstrafe müssen die Klubs zudem rechnen, wenn drei oder mehr Spieler einen Referee nach dessen Entscheidung bedrängen. Damit soll die Rudelbildung eingedämmt werden. Sollten sich Spieler, Trainer und Klubvertreter nach dem Spiel negativ oder abfällig über den Schiedsrichter äußern, droht ebenfalls eine Sperre oder Geldstrafe.

"Man muss überlegen, ob Maulkorb etwas bringt"

Der Deutsche Fußball-Bund (DFB) registrierte die Neuerung im Fußball-Mutterland mit großem Interesse und will die Entwicklung nun "aufmerksam" beobachten. "Man muss genau überlegen, ob so ein Maulkorb wirklich etwas bringt. Wir planen so etwas im Moment nicht. Wir setzen vielmehr auf Kommunikation, Aufklärung und ein vernünftiges Miteinander.

Deshalb haben wir ja auch den Runden Tisch eingerichtet", sagte der auch für das Schiedsrichterwesen zuständige DFB-Vizepräsident Rainer Koch dem Sport-Informations-Dienst (SID).

Der erste Runde Tisch der neuen Saison mit den Bundesliga-Referees und einigen Erstliga-Trainern soll im Herbst stattfinden.

DFB-Schiedsrichter-Lehrwart Eugen Strigel wünscht sich für die neue Spielzeit, dass sich die Spieler, Trainer und Manager "in der Öffentlichkeit zurückhalten und direkt mit dem Schiedsrichterausschuss in Kontakt treten", falls es zu Unstimmigkeiten kommen sollte.

"Ich bin gespannt, wie sich die Dinge in England entwickeln. Ich habe allerdings große Bedenken, ob der Maulkorb tatsächlich praktikabel ist", sagte Strigel.

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