Hammers und Magpies suchen Trainer

Von Kevin Bublitz
Fußball, England, Premier League, West Ham United, Alan Shearer
© Getty

Eine turbulente Woche hat die englische Premier League hinter sich. Vergangenen Montag wechselte Manchester City den Besitzer, Mittwoch quittierte Alan Curbishley seinen Dienst bei West Ham United und Donnerstag hatte auch Kevin Keegan keine Lust mehr auf seinen Job bei Newcastle United.

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Zwei Trainerstühle sind also vakant. Die Liste der in Frage kommenden Kandidaten ist lang, gespickt mit namhaften Trainern. Es kursieren Namen wie Alan Shearer, Roberto Donadoni, Slaven Bilic, oder auch Roberto Mancini.

SPOX gibt einen Überblick über die Trainersuche auf der Insel.

West Ham United

Heißeste Anwärter auf die Nachfolge von Curbishley in London sind Roberto Donadoni und Slaven Bilic.

Slaven Bilic:

Der ehemalige Spieler der Hammers soll die größte Lobby in Vereinskreisen genießen. Sollte er seinen Trainerjob beim kroatischen Verband nicht aufgeben wollen, so will man ihm den dualen Weg anbieten. Soll heißen, Bilic bliebe Nationaltrainer und würde zusätzlich noch den Job in London machen.

Genau da sieht Kroatiens Verbandsboss Vlatko Markovic große Probleme: "Das wird für die Londoner eine Mission Impossible sein. Es gäbe große politische Probleme, wenn er gehen würde."

Roberto Donadoni: Italiens ehemaliger Nationaltrainer steht ebenfalls auf der Liste. Auch er ist noch sehr jung und würde genau in das Anforderungsprofil eines jungen, charismatischen und dennoch erfahrenen Trainers passen, der die Mannschaft langfristig aufbaut.

Paolo Di Canio: "West Ham ist ein authentischer Verein. Für mich ist das West-Ham-Trikot immer noch wie meine zweite Haut. Es ist eine große Ehre für mich mit dem Verein in Verbindung gebracht zu werden", so Di Canio. Der Italiener hat vier erfolgreiche Jahre im Upton Park verbracht und ist extrem beliebt im Londoner East End. Ob der sich als Faschist bekennende Italiener von der Öffentlichkeit akzeptiert würde, ist jedoch fraglich.

Roberto Mancini: Er scheint auf den ersten Blick eine plausible Lösung zu sein, auf den zweiten Blick allerdings eine sehr teure. Sein Berater Giorgio de Giogis sagt: "Roberto mag England, und er würde gerne dort arbeiten, besonders in London. Alles ist möglich."

Gleichzeitig gibt er aber zu bedenken, dass Mancini bei Inter Mailand gut sechs Millionen Euro verdient hat und auch immer noch verdient. Denn sein Vertrag bei den Nerazzurri läuft noch vier Jahre. Curbishley hatte mit 1,5 Millionen einen deutlich niedriger dotierten Kontrakt.

Gianfranco Zola: Der technische Direktor der italienischen U-21 gilt als Typ, der sehr gut mit jungen Talenten umgehen kann. Hinzu kommt, dass er in England bereits Erfahrung als Spieler gesammelt hat. Der ehemalige Chelsea-Akteur wird, wie auch Mancini, am Samstag zu Gesprächen in London erwartet.

Die weiteren Kandidaten: John Collins (Celtic Glasgow), Gerard Houllier (früher FC Liverpool) und Morton Olsen (Nationaltrainer Dänemark).

Newcastle United

In Newcastle scheint sich die Suche nach einem neuen Trainer etwas schwieriger zu gestalten. Auch hier ist die Liste lang. Gustavo Poyet, Dennis Wise und Alan Shearer sind die heißesten Kandidaten.

Alan Shearer: Mit einem Engagement der Kultfigur Shearer wären Fans und Sponsoren sicherlich wieder einigermaßen versöhnt. Der Rekordtorschütze der Magpies scheint den Job aber nicht wirklich zu wollen.

Er formuliert die gleichen Bedingungen, die Keegan nicht erfüllt wurden: "Natürlich will ich irgendwann einmal Trainer werden. Das setzt aber voraus, dass ich mir die Spieler aussuchen darf, mit denen ich zusammenarbeiten will."

Es dürfe nur einen geben, der im Verein entscheidet, wer kommt und wer geht, und das sei in Newcastle nicht der Fall. "Man sucht sich Spieler aus, die man haben will und teilt die Namen dem Vorstand mit, der dann alles in die Wege leitet." Shearer ist der Job zu "gefährlich".

Dennis Wise: Die Wise-Variante, der sehr gut mit Klub-Besitzer Mike Ashley kann, wäre nicht abwegig. Er hat bereits die nötigen Kompetenzen.

Sein großer Nachteil: Er gilt als Hauptgrund für Keegans Rücktritt, ist somit bei den Fans, die King Kev abgöttisch lieben, in Ungnade gefallen und würde erneut Unruhepotential bieten.

Gustavo Poyet: Poyet ist der Geheimfavorit. Er ist relativ unbefleckt, versteht sich exzellent mit Wise. Im Gegensatz zu den restlichen Kandidaten würde ihn die derzeitige Konstellation in Newcastle, mit einem Wise, der ihm einige Aufgaben abnimmt, nicht stören.

Die weiteren Kandidaten: Didier Deschamps, David Moyes (FC Everton), Mark McGhee (FC Motherwell), Marcelino Garcia Toral (Real Saragossa).

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