Kommt der indische Abramowitsch?

Von Viktoria Noll
International, England, Premier League, Newcastle United
© Getty

Spekuliert wurde schon länger, jetzt verdichten sich die Zeichen: Newcastle United steht kurz vor der Übernahme durch einen Großinvestor. Anil Ambani könnte nach der Übernahme von Manchester City durch die "Abu Dhabi United Group" (ADUG) für die nächste Sensation in der Premier League sorgen.

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Der Vorstandsvorsitzende des Telekommunikationsunternehmens "Reliance" soll sich bereits in Verhandlungen mit der Vereinsführung befinden, wie die englische "Times" berichtet. Das Angebot liegt bei etwa 275 Millionen Euro.

Ambani, der auf der Liste der reichsten Menschen der Welt auf Platz sechs rangiert, hatte bereits letzten Monat Interesse an Newcastle bekundet, revidierte dann aber sein Angebot über 320 Millionen Euro, da die Mannschaft nicht ausreichend verstärkt wurde.

Nachdem aber Cheftrainer Kevin Keegan letzte Woche das Handtuch bei den Magpies geworfen hat (alles zum Rücktritt), ist "Reliance" nun doch bereit, den nächsten Schritt zu machen.

Pluspunkte bei den Magpies-Fans

Bei den Fans, die Keegan als unschuldiges Opfer der schlechten Vereinsführung sehen, konnte der indische Multi-Millionär, dessen Vermögen etwa doppelt so hoch geschätzt wird wie das von Chelsea-Besitzer Roman Abramowitsch, bereits Pluspunkte sammeln.

"Keegan ist der einzige glaubwürdige Kandidat für den Posten des Managers, der in der Lage ist, den Klub nach vorne zu bringen," so Ambanis Urteil über King Kev. Darüber hinaus versprach er ihm "mindestens 125 Millionen Euro, um die Mannschaft im neuen Jahr zu verstärken".

Der Kader von Newcastle United

Keegan hat schon sein Interesse an einer Rückkehr bekundet, sollte die Übernahme in die Tat umgesetzt werden. Dazu müsste Klubbesitzer Mike Ashley einem Verkauf an die indische Unternehmensgruppe zustimmen, wie der "Newcastle Evening Chronicle" berichtete.

Auch Terry Venables, der unter anderem als Trainer der englischen Nationalmannschaft tätig war (zum Steckbrief), wird als potentieller Nachfolger Keegans gehandelt.

Beckham, Henry und Lampard bald im St. James Park?

Für eine Rückkehr Keegans spricht auch, dass er mit den in Aussicht gestellten Summen endlich seine Wunschspieler verpflichten könnte. David Beckham, Thierry Henry und Frank Lampard stehen ganz oben auf seiner Liste.

"Das waren die Spieler, die Keegan wirklich wollte und er schien sich keine Gedanken darüber zu machen, wie viel sie kosten würden," erklärte ein Klub-Insider.

Diesen Vorschlag hatte Keegan bereits seinem früheren Boss Ashley unterbreitet, der aber nur ein müdes Lächeln dafür übrig hatte: "Die Reaktion des Vorstands war: 'no chance' - wir werden nicht so viel Geld für solche Spieler ausgeben. Ashley wollte, dass Keegan unbekannte Youngsters findet, die der nächste Beckham oder Lampard werden sollten," so der Klub-Insider weiter.

Sollte der Deal mit Ambani über die Bühne gehen, wäre er der erste indische Besitzer eines Premier-League-Klubs.

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