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Von Torsten Adams
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© Getty

München - Wenn der FC Chelsea kommenden Dienstag in Liverpool zum Hinspiel des Champions-League-Halbfinals antritt, dann ist das für die Blues die letzte Chance, in dieser Saison einen Titel an die Stamford Bridge zu holen.

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Mit einem Sieg gegen den FC Everton (20.55 Uhr im LIVE-TICKER und im Internet TV) würde sich Chelsea zumindest ein kleines Fünkchen Hoffnung auf den Meistertitel bewahren, denn nach dem enttäuschenden Unentschieden gegen Wigan in der Meisterschaft scheint diese an ManUnited vergeben zu sein.

Kein Zustand für die Blues, wenn es nach Öl-Milliardär Roman Abramowitsch geht. 125 Millionen Euro will der Klub-Eigner für die Neugestaltung des Kaders locker machen und dabei solch illustre Namen wie Franck Ribery, Lionel Messi oder Kaka nach London holen.

Keine Frage: Ein Aufpolieren der Spielästhetik würde den Blues gut zu Gesicht stehen, denn das aktuelle Team konnte in dieser Spielzeit nie den erhofften Zauberfußball an der Stamford Bridge zeigen.

Zauberfußball in der nächsten Saison?

Das blieb auch Chelsea-Coach Avram Grant nicht verborgen, weshalb er nicht müde wird zu betonen, dass das aktuelle Team von seinem Vorgänger Jose Mourinho zusammengestellt wurde. Er selbst würde lieber am Team der kommenden Saison gemessen werden. Denn Grant sieht sich keineswegs schlechter als der Portugiese.

Brisanterweise gibt die Statistik Grant sogar Recht. Seit seinem Debüt auf der Chelsea-Trainerbank am 7. Spieltag in Manchester ist seine Punkteausbeute in den 28 bisherigen Premier-League-Spielen genau die gleiche, wie die von Mourinho in der entsprechenden Periode der letzten Saison.

"Wir sind ein großer Klub"

Entgegen allen Spekulationen sieht sich der Israeli also auch in der kommenden Spielzeit auf dem Trainerstuhl der Blues und plant schon eifrig an der neuen Chelsea-Taktik: "Wir müssen konstanter werden und eine andere Art von Fußball spielen. Wenn uns da ein Spieler weiter hilft, dann wollen wir ihn haben", sagt Grant selbstbewusst.

Um erfrischenden Offensivfußball nach dem Selbstverständnis von Grant zelebrieren zu können, benötigt der 52-Jährige aber fertige Spieler wie Ribery, Kaka oder Messi, die den Fans in München, Barcelona und Mailand das Funkeln in die Augen bringen.

Natürlich hat Messi Vertrag in Barcelona bis 2014. Natürlich hat Kaka Vertrag in Mailand bis 2013 und natürlich wurde Ribery kürzlich noch von Uli Hoeneß als unverkäuflich erklärt. Trotzdem sieht sich Grant nicht chancenlos im Poker um einen dieser Weltstars und "will nicht ausschließen, dass wir einen dieser Namen nächstes Jahr hier in Chelsea sehen. Denn wir sind ein großer Klub."

Geld ist kein Problem

In guter alter Chelsea-Manier fügt Grant noch eine kleine Ergänzung hinzu: "Ich denke nicht, dass Geld ein Problem wäre, wenn wir einen guten Spieler finden, der zu uns kommen mag", gibt sich der 52-Jährige optimistisch.

Allerdings sieht der Israeli auch den großen finanziellen Vorteil von Chelsea der letzten Jahre schwinden, denn "ManUnited wird wieder Geld investieren und meiner Meinung nach auch Arsenal und Liverpool". 

Saison noch nicht zu Ende

Die Blues rüsten also auf und wollen in der kommenden Saison den ganz großen Wurf landen und den Fans endlich die Champions-League-Trophäe präsentieren.

Und auch in der laufenden Spielzeit hat sich Grant noch nicht aufgegeben: "Wir haben schon viele Niederlagen einstecken müssen. Aber wir haben uns auch immer wieder erholt."

An seiner Kämpfermentalität lässt der sonst so introvertierte Coach keinen Zweifel, denn "als ich das Team übernommen habe, hat uns keiner die Position zugetraut, in der wir nun sind. Keiner sagte mir, ich müsse Titel abliefern, aber genau das will ich natürlich."

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