Rassismus: UEFA plant Zehn-Spiele-Sperre

SID
UEFA-Generalsekretär Gianni Infantino (l.). droht bei rassistischen Vorfällen mit harten Strafen
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Die UEFA will im Kampf gegen Rassismus zu harten Strafen greifen und Spieler, die wegen rassistischer Vorfälle schuldig gesprochen worden sind, für mindestens zehn Spiele sperren.

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Laut eines Plans des Dachverbandes sollen Spieler, die wegen rassistischer Vorfälle schuldig gesprochen worden sind, für mindestens zehn Spiele gesperrt werden. Das teilte UEFA-Generalsekretär Gianni Infantino am Rande der Fußballmesse Soccerex in Manchester mit. "Wir müssen Sanktionen haben und die müssen eine abschreckende Wirkung haben", sagte der Italo-Schweizer.

Auch den Vereinen droht bei rassistischen Vorkommnissen eine drakonische Strafe. Bei einem ersten Vorfall soll der Teil des Stadions, in dem sich der Vorfall ereignet hat, gesperrt werden. Im Wiederholungsfall werde das gesamte Stadion geschlossen und eine Buße von mindestens 50.000 Euro fällig, sagte Infantino.

Partie sollen abgebrochen werden

Zudem seien die Schiedsrichter ermutigt worden, Partien abzubrechen, falls es zu rassistischen Beleidigungen der Spieler durch Zuschauer komme. Die neuen Regeln, die vom UEFA-Exekutivkomitee diskutiert werden, könnten bereits in der kommenden Saison umgesetzt werden.

Der Fußball wurde zuletzt immer wieder durch rassistische Attacken erschüttert. Erst am Sonntag sollen Anhänger des italienischen Erstligisten AC Florenz den früheren Bundesliga-Profi Kevin-Prince Boateng vom AC Mailand und dessen Teamkollegen Mario Balotelli mehrfach mit "Affenlauten" beleidigt haben.

Im Januar hatte Boateng bei einem Testspiel beim Viertligisten Pro Patria wegen rassistischer Beleidigungen den Platz verlassen. Seine Mitspieler schlossen sich an, die Partie wurde abgebrochen.

Dynamo Kiew zu zwei Geisterspielen verurteilt

Der ukrainische Vizemeister Dynamo Kiew wurde derweil aufgrund rassistischen Verhaltens seiner Fans zu zwei Geisterspielen in den UEFA-Wettbewerben verurteilt. Der Verein hat bereits Berufung eingelegt.

Sowohl im Champions-League-Spiel gegen Paris St. Germain im November sowie im Zwischenrunden-Hinspiel der Europa League gegen Girondins Bordeaux im Februar kam es zu rassistischen Auswüchsen der Kiew-Anhänger. Die Strafe gilt für die nächsten beiden Heimspiele der Ukrainer in einem UEFA-Wettbewerb. Die Sanktion für die zweite Partie ist für einen Zeitraum von drei Jahren zur Bewährung ausgesetzt.

Dynamo Kiew im Überblick