Ferdinand: "UEFA nimmt Rassismus nicht ernst“

Von Adrian Bohrdt
Manchester Uniteds Rio Ferdinand mit Platzwunde am Auge im Derby gegen ManCity
© Getty

Nach den rassistischen Zwischenfällen beim U-21-Spiel gegen England ist Serbien mit einer Geldstrafe davon gekommen. Jetzt befürchtet Rio Ferdinand von Manchester United ein zu lasches Umgehen des Verbandes gegen Rassismus. Auch Ferdinands Bruder meldet sich zu Wort.

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"Die UEFA nimmt Rassismus nicht Ernst. Die Strafen funktionieren nicht. Sie haben keinen Einfluss auf Verbände/Klubs/Fans/Spieler", beklagte Ferdinand via "Twitter", nachdem bekannt worden war, dass der serbische Verband lediglich 80.000 Euro Strafe für die rassistischen Vorfälle während des Spiels gegen England zahlen muss.

Nachdem England in Serbien in der Nachspielzeit mit 1:0 in Führung gegangen war, wurde der dunkelhäutige Danny Rose mit Affenlauten provoziert. Er schoss daraufhin den Ball ins Publikum und wurde mit Rot vom Platz gestellt. Es kam zu einem Gerangel auf dem Spielfeld, in das auch Trainer und Betreuer verwickelt waren.

"Auf einmal umzingelten mich die serbischen Spieler, schubsten mich und eine Schlägerei brach aus. Ich erinnere mich daran, dass ich zweimal geohrfeigt wurde", berichtete Rose anschließend.

Letzte Warnung für Serbien?

Auch Ferdinands Bruder Anton Ferdinand von den Queens Park Rangers reagierte auf das Urteil. "Wow, die UEFA ist nicht seriös mit ihren Strafen. Einen Sponsor zu zeigen ist also schlimmer als Rassismus und eine Schlägerei", schrieb Anton Ferdinand ebenfalls auf "Twitter".

Zoran Lakovic, Generalsekretär des serbischen Verbandes, gab zu, dass die Strafen nicht so heftig ausgefallen waren wie befürchtet. Vielmehr sei es eine "letzte Warnung an alle im serbischen Fußball, inklusive Trainer, Spieler und Fans, denn der kleinste Fehler könnte jetzt von der UEFA rigoros bestraft werden", so Lakovic.

Rio Ferdinand im Steckbrief