Toni und Arturo: Ab in die Weltspitze!

Von SPOX
Trotz Formkrise der Klubs bei den Aufsteigern des Monats: Höwedes und Taarabt
© Getty
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Mittelfeld

Loic Perrin (St. Etienne, Sprung von 947 auf 524)

Der AS St. Etienne schwimmt seit Wochen auf der Welle des Erfolgs. Im November blieben die Südfranzosen wie schon im Oktober ohne Niederlage. Besonders beeindruckend ist dabei, wie stabil St. Etienne in der Defensive ist. Mit 11 Gegentoren kassierte das Team von Trainer Christophe Galtier bislang die wenigsten in der ganzen Liga.

Einer der Schlüssel zur Abwehrstärke des Klubs ist Loic Perrin. Seitdem der 27-Jährige von der Rechtsverteidigerposition die Innenverteidigung versetzt wurde, spielte das Team achtmal zu Null und kassierte in 14 Spielen nur sieben Gegentreffer. Gemeinsam mit seinem Partner Moustapha Bayal macht Perrin die Zentrale dicht und gewinnt viele entscheidende Zweikämpfe.

Der Sprung um über 400 Plätze hängt darüber hinaus damit zusammen, dass Perrin aufgrund eines Kreuzbandrisses Ende 2011 nicht mitwirken konnte.

Arturo Vidal (Juventus, Sprung von 64 auf 26)

Keine Frage, Arturo Vidal wird mehr und mehr zum Herzstück im Mittelfeld der Alten Dame. Neben Pirlo und Marchisio nimmt der Chilene eine deutlich offensivere Rolle ein, als er noch in seiner Leverkusener Zeit ausfüllte. Vier Tore und zwei Assists in sechs Spielen sprechen diesbezüglich Bände. Dazu stellt Vidal im Mittelfeld wichtige Passwege zu und gewinnt enorm viele Zweikämpfe.

Das Meisterstück des 25-Jährigen im November war die entscheidende Champions-League-Partie in Gruppe E gegen den FC Chelsea: Vidal war der Dreh- und Angelpunkt bei Juventus, erzielte einen Treffer selbst und legte kurz vor Schluss mit einem absoluten Sahnepass das 3:0 der Italiener auf.

Gut für Vidal, dass Auftritte für die Nationalmannschaft in dem Ranking nicht berücksichtigt werden. Im Freundsschaftsspiel der chilenischen Auswahl gegen Serbien sah der Mittelfeldmann nach einem Brutalo-Foul den roten Karton. Bei Juventus war der Heißsporn im November dagegen geradezu brav und sah nur einmal Gelb.

Adel Taarabt (Queens Park Rangers, Sprung von 426 auf 169)

Was? Ein QPR-Spieler in der Liste mit Europas Aufsteigern des Monats? Mehr als verwunderlich vor dem Hintergrund, dass die Rangers in der Premier League noch immer auf ihren ersten Sieg warten. Auch im November ging der Sinkflug des ambitionierten Londoner Klubs weiter, mittlerweile musste Trainer Mark Hughes die Koffer packen.

Ein Lichtblick beim Tabellenschlusslicht der englischen Eliteliga ist jedoch regelmäßig Adel Taarabt. Zwar wird der Marokkaner häufig Opfer seiner Vielseitigkeit, weshalb er keine feste Position im System der R's hat, er ist es jedoch meist, der entweder über die linke Außenbahn oder auf der Zehn am meisten Betrieb macht.

Leistungen, die im Ranking auch deswegen besonders stark ins Gewicht fallen, weil Taarabt im vergangenen November aufgrund von Länderspielreisen und vieler kleiner Verletzungen kein einziges Ligaspiel bestreiten konnte.

Toni Kroos (Bayern München, Sprung von 45 auf 20)

Die Bayern ziehen in der Liga mittlerweile einsam ihre Kreise an der Spitze und auch in der Königsklasse erreichten die Münchener als Gruppensieger das Achtelfinale. Ein zentraler Baustein im Offensivspiel ist dabei Toni Kroos. Auf der Zehnerposition wird der Nationalspieler immer spielbestimmender und ist mittlerweile unverzichtbar.

Vor allem überzeugt der 22-Jährige mit hoher Effizienz. Sechs Torbeteiligungen in sieben Pflichtspielen, darunter ein überragender Auftritt beim Kantersieg gegen Hannover 96. Auch taktisch wirkt sein Spiel reif wie nie zuvor: Kroos scheut nicht den riskanten Pass in die Spitze und lässt sich auch immer wieder zurückfallen, wenn einer der Sechser in die Spitze geht.

Verglichen mit dem Krisen-November des vergangenen Jahres, indem der FCB mit Kroos in der Liga zwei Niederlagen in Folgen kassierte und einen ebenfalls weiten Vorsprung peu a peu verspielte, also eine deutliche Steigerung. Entsprechend klettert der Spielmacher auch im Ranking auf Rang 20.

Joaquin (Malaga, Sprung von 199 auf 38)

Mit seinen 31 Jahren ist Joaquin in dieser Saison so stark wie lange nicht. Vor allem weil der Außenstürmer endlich mal längere Zeit am Stück fit ist. Mit seinen Tempodribblings über die rechte, zuletzt auch ab und zu die linke Außenbahn machte er im November unter anderem Milan und seinen Ex-Klub Valencia verrückt.

Gemeinsam mit Isco wirbelt der ehemalige spanische Nationalspieler im offensiven Mittelfeld und ist einer der Garanten für die bislang überraschend gut verlaufende Saison Malagas.

Dass Joaquin im November um mehr als 150 Plätze stieg und im Ranking europäische Spitzenspieler wie David Silva, Bastian Schweinsteiger oder Xavi hinter sich ließ, liegt auch daran, dass mit dem November 2011 ein Monat wegfällt, indem der Flügelflitzer wegen muskulärer Probleme kaum auf dem Platz stand.

Sturm

Shane Long (West Bromwich Albion, Sprung von 478 auf 269)

Was war der November nicht für ein traumhafter Monat für West Bromwich Albion. Die Baggies kletterten in der Tabelle mit einer Serie von vier Siegen in Folge (darunter immerhin auch ein Erfolg gegen Champions-League-Sieger Chelsea) zwischenzeitlich sogar auf Rang drei der Premier-League-Tabelle und waren die Mannschaft der Stunde.

Ganz wichtig für das Offensivspiel von West Brom war dabei Shane Long. Der Ire überzeugt als Mittelstürmer sowohl durch Qualitäten im Abschluss als auch durch sein Auge für die Mitspieler. Im November war Long an vier Treffern seines Teams direkt beteiligt und kletterte im Ranking um über 200 Plätze. Bezeichnend: Als er am 14. Spieltag gegen Swansea geschont wurde, riss die Siegesserie West Broms prompt.

Bei diesen starken Auftritten wundert es nicht, dass der 25-Jährige inzwischen bei zahlreichen Topklubs im Gespräch ist. Medienberichten zufolge ist vor allem der FC Liverpool daran interessiert, den Iren zu verpflichten. Einen Transfer im Winter schloss West Broms Vereinschef Steve Clarke allerdings aus. Er erklärte Long für unverkäuflich.

Stephan El Shaarawy (AC Milan, Sprung von 542 auf 115)

Das Märchen des Milan-Angreifers geht in die nächste Runde. Noch vor einigen Monaten wusste Klubpräsident Silvio Berlusconi nicht einmal seinen Namen, jetzt gehört El Shaarawy schon den zweiten Monat in Folge zu den Shooting Stars im europäischen Fußball. Dabei kletterte der Jungspund erneut um über 400 Plätze. Zu Recht! El Shaarawy ist einer der Hauptgründe dafür, dass sich die Rossoneri nach katastrophalem Saisonstart mittlerweile stabilisiert haben und in der Champions League, wenn auch nur als Gruppenzweiter, ins Achtelfinale eingezogen sind.

Der 20-Jährige tritt immer weiter aus den großen Schatten seiner Vorgänger wie Zlatan Ibrahimovic oder Antonio Cassano. Auf der linken Außenbahn ist er ein ständiger Aktivposten und seine Dribblings zur Mitte sind mittlerweile ligaweit gefürchtet. Und seine Quote im letzten Monat kann sich durchaus sehen lassen: An fünf Treffern war der italienische Nationalspieler direkt beteiligt. Besonders wichtig waren seine Treffer im Spitzenspiel gegen Neapel, als er einen 0:2-Rückstand mit einem Doppelpack ausgleichen konnte.

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