Schöne Dribblings, keine Tore

SID
Auch Jungstar Neymar konnte beim 0:0 gegen Venezuela keine Ausrufezeichen setzen
© Getty

Eisige Polarluft hat die Torjäger bei der Copa America in Kältestarre versetzt. Brasilien zauberte zwar ansatzweise beim 0:0 gegen Außenseiter Venezuela, versagte aber vor dem Tor.

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Kälteschock für Brasilien: Bei einer Temperatur nahe am Gefrierpunkt hat der Titelverteidiger bei der Copa America einen Fehlstart hingelegt. 0:0 gegen den einstigen Prügelknaben Venezuela - Brasilien war der zweite Favorit nach Argentinien (1:1 gegen Bolivien), der im Auftaktspiel nicht warmlief. Eine Torflaute bei der Selecao trotz dreier Stürmer.

Hitzig ging es dann auch nur auf dem Weg zum Pausentee zu, als Venezuelas Trainer Cesar Farias in den Katakomben hinter Brasiliens Jungstar Neymar herrannte und den Brasilianer wegen einer Szene im ersten Durchgang zur Rede stellte. Brasiliens Trainer Mano Menezes ging rabiat dazwischen und löste einen handfesten Tumult im Kabinengang aus.

Venezuela unter Farias mit Aufwärtstrend

Unter Farias, der die Bundesliga-Profis Tomas Rincon (Hamburg) und Juan Arango (Mönchengladbach) 90 Minuten spielen ließ, haben die Vinotintos die Ehrfurcht vor dem Rekord-Weltmeister abgelegt.

Vor dem Amtsantritt des 38-Jährigen hatte es nur Niederlagen gesetzt, 17 in Serie, fünf bei Copa-Turnieren. Am 6. Juni 2008 folgte dann das historische 2:0 bei einem Test-Länderspiel in den USA. Nun war es das zweite 0:0 in Folge gegen den südamerikanischen Giganten.

Pato: "Das war nicht das, was wir erwartet haben"

Entsprechend enttäuscht gaben sich die neuen Leistungsträger der Seleção. "Wir müssen uns bei den Fans entschuldigen. Wenn wir in der ersten Hälfte das Tor gemacht hätten, wäre es ein anderes Spiel geworden", sagte Abwehrspieler Thiago Silva. "Das war nicht das, was wir erwartet haben", gestand auch Stürmer Alexandre Pato ein, der mit einem Lattenschuss in der 28. Minute Pech hatte.

"Uns fehlte die Schlagkraft", analysierte Menezes, und Neymar erkannte zumindest, was bis zum nächsten Spiel am Samstag gegen Paraguay zu tun ist. "Wir müssen mehr am Abschluss arbeiten", sagte das von den Topklubs in Spanien und England gejagte Supertalent, das mit netten Tricks ab und an die 40.000 im Stadion Ciudad de La Plata unterhalten hatte.

Auch Paraguay und Ecuador mit Nullnummer

Paraguay wusste kein Kapital aus dem Fehltritt des Gruppenfavoriten zu schlagen, kam selbst nur zu einem 0:0 gegen Ecuador, das den Man of the Match stellte: Torhüter Marcelo Elizaga. Am 39 Jahre alten gebürtigen Argentinier bissen sich Dortmunds Sturmstar Lucas Barrios sowie die Ex-Bundesliga-Profis Roque Santa Cruz und Nelson Valdez die Zähne aus.

Albirroja-Coach Gerardo Martino wollte von seinen Spielern dennoch das "bislang Beste bei der Copa" gesehen haben. Zumindest 15 Minuten lang. Da war das von der WM 2010 noch bekannte Fotomodell Larissa Riquelme mit ihrem Handy im Ausschnitt die größere Augenweide. Am Samstag geht es in der Gruppe mit den Spielen Brasilien gegen Paraguay und Venezuela gegen Ecuador Salta weiter.

Aus den drei Vorrundengruppen qualifizieren sich der jeweils Erst- und Zweitplatzierte sowie die zwei besten Gruppendritten für das Viertelfinale.

Der Spielplan der Copa America

 

 

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