"Gesunder Menschenverstand, abzusagen"

Von SPOX
Inter Mailand ist besorgt um seinen Star Samuel Eto'o, der mit Kamerun in Angola weilt
© Getty

Nach dem schrecklichen Anschlag auf die togolesische Nationalmannschaft zeigen sich die europäischen Vereinsoberen geschockt. Während die einen ihre afrikanischen Spieler umgehend zurück holen wollen, warten andere noch auf weitere Informationen aus Angola. SPOX hat die Reaktionen aus England, Italien und Deutschland zusammengefasst.

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England

Phil Brown (Hull City)

"Ich bin bestürzt. Das wirft auch Fragen auf bezüglich der WM im Sommer. Ich habe zwei Spieler - Daniel Cousin und Seyi Olofinjana - im Einsatz und will, dass sie so schnell wie möglich wieder zu uns zurück kommen."

Peter Storrie (FC Portsmouth)

"Das ist ein fürchterlicher Vorfall. Die Sicherheit aller Spieler steht im Vordergrund und deshalb bin ich der Meinung, dass sie alle so schnell wie möglich heim kommen sollten. Es ist gesunder Menschenverstand, das Turnier abzusagen."

Harry Redknapp (Tottenham Hotspur)

"Es ist furchterregend. Ich stimme zu, dass man darüber nachdenken muss, das Turnier abzusagen."

Sprecher des FC Chelsea

"Wir sind alle sehr geschockt, aber werden noch auf weitere Informationen von den zuständigen Verantwortlichen warten, ehe wir eine Entscheidung treffen."

Sprecher des FC Burnley

"Wir haben mit unserem Spieler Andre Bikey gesprochen und es geht ihm gut. Noch gibt es keine Pläne, ihn zurück zu holen."

Arsene Wenger (FC Arsenal)

"Ich werde meine Spieler nicht zurückbeordern. Wir können ein Turnier nicht wegen eines solchen Vorfalls absagen. Sonst hätten diese Leute gewonnen."

Italien

Auch die italienischen Fußball-Klubs zittern nach dem Anschlag auf das togolesische Nationalteam um ihre für den Afrika-Cup abgestellten Spieler. Viele Vereine schalteten sich ein, um die Rückkehr ihrer afrikanischen Spieler nach Italien zu fordern.

Sergio Gasparin (Sportdirektor, Udinese Calcio)

"Mit unserer Forderung an den Fußballverband Ghanas, Kwadwo Asamoah zurück nach Italien reisen zu lassen, wollen wir in erster Linie den Spieler, aber auch unseren Verein schützen. Die ohnehin schon gefährliche Lage in Angola isti für Asamoah noch risikoreicher, weil die Nationalmannschaft Ghanas in derselben Gruppe wie das von den Rebellen angegriffene Team Togos spielt."

Inter Mailand

Meister Inter Mailand sorgt sich um die Sicherheit seines aus Kamerun stammenden Stars Samuel Eto´o. Noch keine Schritte wurden jedoch für seinen Rückruf unternommen.

"Die Lage ist besorgniserregend, wir wollen jedoch keine übereilten Beschlüsse fassen" sagte ein Sprecher des Vereins.

Deutschland

Rudi Völler (Sportdirektor, Bayer Leverkusen)

"Wir hatten gestern Kontakt mit Assimiou Toure. Es war schwierig, ihn zu bekommen. (...) Wir waren über die Meldung heute Morgen verwirrt, dass die Mannschaft beschlossen hätte, doch beim Africa Cup zu spielen. Davon war gestern nicht die Rede. Assimiou wollte auf jeden Fall zurück kommen und das kann nicht von der Mannschaft gekommen sein. Das ist unvorstellbar, bei dem, was die Jungs da erleben mussten, wenn man dann zur Tagesordnung übergeht. (...) Aber man sollte das jetzt nicht alles zusammen schmeißen und Südafrika unrecht tun. Das ist weiter weg und ein ganz anders organisiertes Land. Die FIFA-Verantwortlichen vor Ort werden für die Sicherheit sorgen. Das kann man nicht mit Angola vergleichen."

Michael Zorc (Sportdirektor, Borussia Dortmund)

"Die FIFA müsste erst die Abstellungspflicht aufheben, damit wir handeln können. Solange das nicht geschieht, können wir unsere Spieler nicht heimholen, weil sie dann gesperrt wären. Wenn er (Mohamed Zidan, Anm. d. Red.) um seine Sicherheit fürchten würde oder gravierende Sicherheitsbedenken bestehen sollten, würden wir auch eine Sperre in Kauf nehmen und ihn zurückholen, wenn er es will."

Jan Schindelmeiser (Manager, 1899 Hoffenheim)

"Wenn die Spieler uns ein Signal geben, dass sie zurück wollen, würden wir aktiv werden."

Horst Heldt (Sportvorstand, VfB Stuttgart)

"Mir wäre am liebsten, Arthur Boka könnte zurückkehren, denn die Lage ist sehr unübersichtlich."

Andreas Kuhnt (Pressesprecher, Hannover 96)

"Karim Haggui hat der sportlichen Leitung gesagt, dass er sich derzeit sicher fühlt."

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