Trapattoni in Salzburg fast fertig

SID
Giovanni Trapattoni
© DPA

Salzburg - Trap hat fast fertig: Vor seinem letzten Spiel als Trainer des österreichischen Erstligisten Red Bull Salzburg hat sich Giovanni Trapattoni schon mal bei seinen Wegbegleitern im Co-Gastgeberland der EM bedankt.

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"Für die Geduld mit mir und meiner Sprache und die Nachsicht, wenn ich mit der Kritik und den Analysen nicht einverstanden war", sagte der auch für seine emotionalen Ausbrüche bekannte Italiener bei der Pressekonferenz für die Partie am 26. April beim SC Rheindorf Altach: "Es ist nicht einfach, mit mir zu arbeiten, weil ich meine fixen Ideen habe, die ich durchsetzen und umsetzen muss."

Von Mai an wird Trappatoni, dessen legendäre Wutreden ("Ich habe fertig") als Coach des deutschen Rekordmeister FC Bayern München am 10. März 1998 und im Oktober 2006 als Trainer der Roten Bullen längst absoluten Kultstatus genießen, die Nationalmannschaft Irlands trainieren.

Nächste Aufgabe: Irland 

Der 69-Jährige soll versuchen, die Kicker von der Grünen Insel zur WM 2010 nach Südafrika zu führen. Er habe das Gefühl gehabt, "dass es notwendig ist, mich zu verändern. Für die Mannschaft, für alle. Irland ist eine neue Herausforderung für mich", sagte Trapattoni in einem Interview mit der österreichischen Nachrichtenagentur "APA".

Irland wird Trapattonis elfte Trainerstation sein. In seiner glorreichen Laufbahn als Coach holte der Maestro 22 Titel, als Spieler hatte er es zuvor auf ein halbes Dutzend gebracht.

In der Bundesliga arbeitete Trapattoni in der Saison 1994/95 und von 1996 bis 1998 als Bayern-Trainer, in der Spielzeit 2005/2006 hatte er beim VfB Stuttgart die Verantwortung.

Titel verpasst 

Nach der glücklosen und vorzeitig beendeten Ära bei den Schwaben heuerte der Italiener bei den Salzburgern an, anfangs noch im Verbund mit dem deutschen Rekordnationalspieler Lothar Matthäus. 2007 eroberte Salzburg den nationalen Gipfel. Von Matthäus trennte sich der Klub vorzeitig.

In diesem Jahr verpasste das Trapattoni-Team den Titel, dafür triumphierte Rapid Wien, das den Salzburgern jüngst mit 0:7 ein Debakel sondergleichen bereitete. Und auch bei seiner Verabschiedung musste Trapattoni Pfiffe ertragen. Aber er tat es mit seiner ihm eigenen Würde.

"Ich glaube nicht, dass mir das gegolten hat", sagte er der APA. "Außerdem ist es schon ein großer Erfolg, wenn zumindest 51 Prozent der Leute auf deiner Seite stehen. Das habe ich gelernt", so Trapattoni, der in bisher 86 Pflichtspielen als Bullen-Trainer 48 Siege errungen hat. Trapattonis Nachfolger wird der Niederländer Co Adriaanse.

Bewärhungsprobe am 24. Mai

In seinem neuen Amt wartet bereits am 24. Mai die erste Bewährungsprobe auf Trapattoni mit dem Länderspiel gegen Serbien, fünf Tage später trifft Irland auf Kolumbien.

Auf die Frage, ob Irland denn seine letzte Trainerstation sei, antwortete Trapattoni: "Ich weiß es nicht. Die Zukunft bringt immer neue Möglichkeiten." So ganz fertig hat Trap also noch nicht.