Milan setzt Talfahrt fort

SID
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© Getty

Rom - So ungerecht kann Fußball sein: Verfolger AS Rom begeistert mit "Fußball furioso", am Ende aber jubeln die "Minimalisten-Kicker" von Inter Mailand.

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Während die Römer nach einem mitreißenden 4:4 gegen den SSC Neapel nur einen Punkt gut geschrieben bekamen, fuhr Titelverteidiger Inter mit seinem langweiligen 1:0-Arbeitssieg bei Reggina Calcio zum vierten Mal in Folge drei Zähler ein.

Nach dem achten Spieltag der Serie A führt Inter (20 Punkte) nun schon mit fünf Punkten vor Rom (15).

Milan unterliegt Empoli

Champions-League-Sieger AC Mailand (10) dagegen setzte seine Talfahrt fort und enttäuschte mit einer blamablen 0:1-Heimniederlage gegen Empoli.

Einziger Lichtblick aus Milan-Sicht war Didas theatralische Entschuldigung für seine Schauspieleinlage beim Champions-League-Spiel in Glasgow, die ihm eine Sperre von zwei Spielen einbrachte. Der Torwart entschuldigte sich mit einem Kniefall vor jeder Tribüne bei seinen Fans, wofür der Brasilianer großen Applaus erhielt. 

Juve schlägt Genua

"Die Saison ist aber noch lange nicht gelaufen", warnte indes Inter-Trainer Roberto Mancini vor verfrühten Jubel. Zufrieden war er nicht. "Auch über ein Unentschieden hätten wir uns nicht beklagen dürfen", räumte der Coach ein.

Das goldene Tor zum 1:0 fiel glücklich. Figo schoss in der 18. Minute den nach langer Verletzungspause wieder einsatzbereiten Adriano an und der Ball landete im Tor. Danach plätscherte das Spiel bis zum Abpfiff dahin.

Erster Verfolger der Nerazzurri bleibt Juventus Turin. Die Alte Dame gewann am Sonntagabend gegen den FC Genua durch ein Tor von Alessandro del Piero (36.) mit 1:0. Juve hat mit 17 Punkten drei Zähler Rückstand auf Inter.

25 Sekunden reichen Neapel zum Ausgleich

Ein ganz anders Spektakel boten dagegen der AS Rom und Aufsteiger SSC Neapel im Olympiastadion. "Das war das beste Spiel der Saison", titelte die "La Gazzetta dello Sport". Beide Teams lieferten sich einen offenen Schlagabtausch, der allerdings auch durch katastrophal schwachen Abwehrleistungen begünstigt wurde.

Vor allem Champions League-Starter AS Rom ließ sich immer wieder überrumpeln: Zwei Minuten nach Anpfiff lagen die Römer bereits 0:1 hinten, nach der Pause brauchte Neapel nicht einmal 25 Sekunden, um zum 2:2-Zwischenstand auszugleichen.

Roma ohne Biss

Drei Mal ging Rom mit einem Tor in Führung, drei Mal ließen sich die Platzherren wieder einfangen. Den Endstand zum 4:4 besorgte Marcelo Zalayeta in der 84. Minute. "Wo ist bloß das echte Rom geblieben?", fragte sich AS Rom-Geschäftsführerin Rosella Sensi auf der Ehrentribüne und schimpft, ihre Mannschaft habe "überhaupt keinen Biss" gezeigt. Auch Trainer Luciano Spalletti war enttäuscht: "Damit kann ich nicht zufrieden sein, da musste mehr als ein Unentschieden herauskommen."

Den Zuschauern hat die furiose Partie dennoch gefallen. Schade nur, dass das Olympiastadion halb leer blieb. Aufgrund der Feindschaft zwischen den neapolitanischen und römischen Fans hatte die Polizei aus Sicherheitsgründen nur Dauerkartenbesitzer ins Stadion gelassen. So verloren sich gerade mal 27.000 Zuschauer in der riesigen Schüssel des Olympiastadions.