Wolfsburg zum Zehnten: Wölfinnen triumphieren auch dank Patzer von Bayern Münchens Torhüterin Merle Grohs im DFB-Pokal der Frauen

SID
Die Spielerinnen des VfL WSolfsburg jubeln nach dem Sieg gegen den FC Bayern München im Finale des DFB-Pokals
© imago images

Die ewigen Pokalköniginnen um Alexandra Popp haben Bayern Münchens Traum vom ersten Frauen-Double zerstört. Der Rekordsieger VfL Wolfsburg bezwang im DFB-Pokalfinale die Meisterinnen aus München verdient mit 2:0 (2:0) und feierte seinen zehnten Triumph in Serie.

Anzeige
Cookie-Einstellungen

Die Wolfsburgerinnen hüpften wild auf und ab, reckten diese Silber-Trophäe schon wieder in die Höhe, Alexandra Popp plante bereits die wilde Party-Nacht von Köln - nur wenige Meter entfernt trug man beim FC Bayern Trauer, schon wieder. Die ewigen Pokal-Königinnen des VfL Wolfsburg waren einfach zu stark, Münchens Traum vom ersten Frauen-Double zerschellte. 2:0 (2:0) gewannen die Wölfinnen das Finale am Donnerstag und retteten eine durchwachsene Spielzeit.

"Das ist eine extrem große Erleichterung", sagte Kapitänin Popp im ZDF, "wir haben keine gute Saison gespielt, aber was die Mannschaft hier auf den Platz gebracht hat, das war der VfL Wolfsburg, das war DFB-Pokal, und das ist der Titel." Zum zehnten Mal in Serie geht der DFB-Pokal in die Autostadt: "Jetzt wird erstmal Köln auseinandergenommen, es wird extrem gefeiert, das haben wir uns verdient."

Aufseiten der Bayern mussten Herbert Hainer, Uli Hoeneß und Co. Männer-Drama in Madrid am Vorabend am Vorabend ein bitteres Deja-vu mitansehen - und schon wieder einen Torwartpatzer. Denn Münchens Keeperin Maria Luisa Grohs griff daneben, als Nationalspielerin Jule Brand (14.) per Aufsetzer aus rund 18 Metern zur VfL-Führung traf. Dominique Janssen (40.) erhöhte bei Wolfsburgs insgesamt elftem Triumph im Lieblingswettbewerb - seit 50 Pokalspielen ist der VfL ohne Niederlage.

FC Bayern verliert Finale im DFB-Pokal: "Wir haben uns das alles anders vorgestellt"

"Die Enttäuschung ist riesig", sagte Bayerns Klara Bühl, "wir haben uns das alles anders vorgestellt. Aber wir haben die erste Halbzeit verschlafen, waren immer einen Schritt zu spät. So kannst du nicht bestehen."

44.400 Zuschauer im ausverkauften Kölner Stadion, darunter Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier und DFB-Boss Bernd Neuendorf, hatten von Beginn an ein energisches Duell gesehen. "Wo der FC Bayern im Profisport antritt, da will er auch ganz vorne sein", hatte Bayern-Präsident Hainer vor Anpfiff bei Sky betont. Die Bedeutung des Showdowns unterstrich die versammelte Prominenz um Ehrenpräsident Hoeneß auf der Tribüne, die am Vorabend beim 1:2 der Männer im Champions-League-Halbfinale bei Real Madrid schon einen folgenschweren Fehler von Nationalkeeper Manuel Neuer hatten verdauen müssen.

Die in der Bundesliga noch unbezwungenen Bayern zeigten nach dem frühen Rückstand Nerven. Die künftige Münchnerin Lena Oberdorf (23.) prüfte Grohs, beim Elfmeterkrimi im Halbfinale gegen Eintracht Frankfurt noch die gefeierte Heldin, mit einem satten Linksschuss. Doch diesmal war die Keeperin zur Stelle.

Die stark aufspielende Oberdorf hatte neun Minuten später gleich nochmals das 2:0 auf dem Fuß. Besser zielte die Niederländerin Janssen per Kopfball nach einer Ecke von Svenja Huth kurz vor der Pause.

Nach dem Seitenwechsel verstärkten die Münchnerinnen mit dem Mute der Verzweiflung ihre Offensivbemühungen. DFB-Torjägerin Lea Schüller (58.) prüfte Merle Frohms nach einem Eckball per Kopf, doch die Nationaltorhüterin parierte die beste Bayern-Chance mit einem Klassereflex.