DFB-Frauen zerlegen Brasilien

SID
Die DFB-Frauen hatten trotz großer Verletzungssorgen leichtes Spiel mit Marta & Co
© getty

Nachdem die deutschen Fußballerinnen schon zwei Monate vor Beginn der Mission "Dritter Stern" die WM-Euphorie entfacht hatten, ließ sich die scheidende Bundestrainern zu einer Liebeserklärung hinreißen. "Ich bin ganz schön verliebt in meine Mannschaft. Sie hat das, was wir uns vorgenommen haben, hervorragend umgesetzt", sagte Silvia Neid im Anschluss an das 4:0 (2:0) gegen Brasilien.

Anzeige
Cookie-Einstellungen

Zuvor hatten die Spielerinnen des zweimaligen Welt- und achtmaligen Europameisters im vorletzten Härtetest vor der Endrunde in Kanada (6. Juni bis 5. Juli) eindrucksvoll unter Beweis gestellt, dass sie die Aufregung der vergangenen Tage hervorragend verkraftet haben. Weder der angekündigte Trainerwechsel noch die Verletzungsmisere brachten das Team aus dem Tritt.

Celia Sasic (26.) per Foulelfmeter, Simone Laudehr (35.), Melanie Leupolz (60.) und Dzsenifer Marozsán (86.) trafen für die Auswahl des Deutschen Fußball-Bundes (DFB), die inklusive der langzeitverletzten Weltfußballerin Nadine Keßler ohne 13 (!) Spielerinnen auskommen musste. "Das war sehr wichtig. Nun können wir mit sehr viel Selbstvertrauen in die unmittelbare Vorbereitung gehen", sagte Neid in der ARD.

"Tut mir ein bisschen Leid für Steffi"

Neben den Verletzungsproblemen wurde das Team durch die Negativ-Schlagzeilen rund um den Wechsel auf der Trainerbank (Novizin Steffi Jones löst im nächsten Jahr Neid ab) belastet. "Es tut mir ein bisschen leid für die Steffi, dass man sie nicht einfach mal anfangen lässt und dann darüber diskutiert, ob sie die Richtige ist, sondern dass sie von vornherein jetzt gar keine Chance bekommt", sagte Neid vor dem Anpfiff: "Das stört mich."

Die 15.043 Zuschauer in Fürth sahen eine schwache Anfangsphase der Gastgeber. Die Deutschen, die erst vor einem Monat den Weltranglistensiebten um die fünfmalige Weltfußballerin Marta mit 3:1 beim Algarve Cup geschlagen hatten, hätten nach zehn Minuten bereits im Rückstand liegen können. Erst nach einer Viertelstunde wurde die Neid-Elf besser.

Die Leistungssteigerung wurde prompt belohnt. Nach einem Foul an Laudehr traf Torjägerin Sasic vom Elfmeterpunkt zum 57. Mal im deutschen Dress. Kurz darauf konnte Sasic die große Möglichkeit zum zweiten Treffer nicht nutzen (30.). Laudehr machte es dann besser.

Zu Beginn des zweiten Durchgangs vergab Alexandra Popp per Kopf (48). Leupolz sorgte dafür, dass sich die klare Überlegenheit der Gastgeber auch auf der Anzeigentafel widerspiegelte, Marozsán für den Endstand.

Kader-Nominierung für WM Ende Mai

Nach dem Spiel gegen Brasilien geht es in den Saisonendspurt, ehe das finale WM-Trainingslager am 18. Mai in der Schweiz beginnt. Am 24. Mai muss Neid ihren Kader nominieren, drei Tage später steht die Generalprobe auf dem WM-Belag Kunstrasen gegen die Schweiz an. Am 31. Mai fliegt der DFB-Tross nach Kanada.

Bei der ersten Endrunde mit 24 Teams treffen die Deutschen, die bei der zurückliegenden Heim-WM vor vier Jahren im Viertelfinale gegen den späteren Weltmeister Japan gescheitert waren, in der Vorrunde auf die Elfenbeinküste (7. Juni), Norwegen (11. Juni) und Thailand (15. Juni).

Alles zur Frauen-Bundesliga

Artikel und Videos zum Thema