DFB-Frauen siegen souverän

SID
Die deutsche Frauennationalmannschaft siegt souverän, aber glanzlos gegen die Türkei
© Getty

Am Anfang saß Silvia Neid noch entspannt und lächelnd auf der Tribüne des fast leeren Fußballstadions von Izmir. Mit zunehmender Spieldauer aber hätte die Trainerin der deutschen Fußballfrauen lieber unten am Spielfeldrand lautstark eingegriffen, was ihr aufgrund einer Sperre jedoch verboten war. Die DFB-Elf besiegte in der EM-Qualifikation die Türkei zwar klar 5:0 (2:0), attraktiv aber war die erste Vorstellung im neuen Jahr nicht.

Anzeige
Cookie-Einstellungen

"Man muss ganz klar sagen, dass da nicht alles rund lief", sagte die Bundestrainerin. "Es ist schon ärgerlich, dass wir in der ersten Halbzeit so viele Chancen haben liegen lassen. Der letzte Pass ist oft nicht angekommen, ebenso wie die Flanken."

Ohne die Offensivkräfte Inka Grings (verletzt) und Fatmire Bajramaj (Anschlussflug verpasst) offenbarte die verjüngte Auswahl des Deutschen Fußball-Bundes gegen den international unerfahrenen Gruppenletzten weiterhin Schwächen im Kombinationsspiel und im Abschluss.

Vor kaum mehr als 100 Zuschauern in Izmir brachte Dzsenifer Marozsan die Deutschen bei ihrem Startelf-Debüt in Führung (10. Minute) Celia Okoyino da Mbabi (11.) erhöhte auf 2:0. Danach verflachte das deutsche Spiel. Erst 20 Minuten vor Schluss fing sich die Neid-Elf wieder: Linda Bresonik (71.), Alexandra Popp (76.) und Melanie Beheringer (90.) verschönerten das Ergebnis.

Fehlende Spielpraxis in der Winterpause

Es war der dritte Sieg im fünften Spiel auf dem Weg zur EM 2013 in Schweden. Ein weiterer, dem im Jahr eins nach der WM-Pleite der Glanz fehlte. Immerhin führt Deutschland die Qualifikationsgruppe zwei an. "Das Timing hat oft gefehlt, dazu schlechte Ballkontakte, da kam eins zum anderen", bilanzierte Bresonik.

Die Türkinnen, die noch nie ein großes internationales Turnier bestritten haben, waren gegen den zweimaligen Weltmeister überfordert. In der ersten Hälfte gelang den Gastgeberinnen kein einziger Angriff auf das Tor von Almuth Schult.

Die 21-Jährige stand erstmals zwischen den Pfosten, weil Spielführerin Nadine Angerer wegen einer Schleimbeutelentzündung nicht mit an die Ägäische Küste gereist war. In der 58. Minute musste Schult erstmals eingreifen.

Mitten in der Winterpause der Bundesliga taten sich die Deutschen jedoch schwer, ein ideenreiches Angriffsspiel aufzuziehen. "Ein wenig kann man die leichten Fehler mit der mangelnden Spielpraxis erklären, aber das soll keine Entschuldigung sein", sagte Neid. Eher betrübt verschwand sie am Ende in den Katakomben.

Fatmire Bajramaj im Steckbrief

Artikel und Videos zum Thema