Anzeige
GESPONSERT VON

Atletico im Finale gegen Bilbao

Von SPOX
Sergio Canales (r.) war gegen Atletico trotz Niederlage der beste Mann auf dem Platz
© Getty

Atletico Madrid und Athletic Bilbao stehen im Europa-League-Finale 2012! Die rein spanische Angelegenheit wurde durch ein 3:1 Bilbaos im Rückspiel gegen Sporting Lissabon möglich gemacht, nachdem sich Madrid beim FC Valencia mit einem 1:0-Sieg qualifiziert hatte.

Cookie-Einstellungen

 

FC Valencia - Atletico Madrid 0:1 (0:0)

Tore: 0:1 Adrian (60.)

Rote Karte: Tiago (79./Tätlichkeit)

Vor dem Anpfiff: Valencia-Coach Unay Emery geht die Mission Finale im Vergleich zum Hinspiel mit vier Änderungen an. Für Mathieu, Victor Ruiz, Tino Costa und Topal stehen Barragan, Albelda, Parejo und Canales in der Startelf.

Bei Atletico sitzen Alvaro Dominguez und Gabi zunächst auf der Bank, Godin und Tiago rücken neu ins Team.

Analyse: Die letzten drei Heim-Pflichtspiele im Mestalla hatte Valencia deutlich gewonnen und dabei jeweils vier Tore erzielt (4:0 gegen Alkmaar, 4:1 gegen Rayo Vallecano und 4:0 gegen Real Betis). Atletico war gewarnt und begegnete der Emery-Elf mit frühem und konsequentem Pressing.

Eine Viertelstunde lang ging das Rezept auf, erst dann drangen die Hausherren entscheidend bis zum Sechzehner vor.

So dauerte es bis zur 21. Minute, ehe Jonas im Anschluss an einen Eckball eine Feghouli-Direktabnahme gefährlich abfälschte und Thibaut Courtois zu einem Glanzreflex zwang. Keine sechzig Sekunden später feuerte erneut Feghouli aus knapp 25 Metern aufs Gehäuse, zielte aber zwei Meter zu hoch.

Lautstark angetrieben von knapp 50.000 Anhängern drängten fortan nur noch die Hausherren auf den Führungstreffer. Ein Soldado-Kopfball strich nach 33 Minuten haarscharf am linken Pfosten vorbei, Canales fand kurz vor dem Halbzeitpfiff mit seinem Schuss aus spitzem Winkel in Coutois seinen Meister.

Auch nach dem Seitenwechsel bot sich das gleiche Bild. Atletico mauerte, Valencia rannte, teilweise kopflos, an. Dann kam die 58. Minute.

Sergio Canales knickte bei einem Zweikampf erst unglücklich um und verdrehte sich bei der Landung schließlich noch das Knie. Für ihn ging es sofort mit der Trage vom Platz.

Zwei Minuten später dann der nächste Nackenschlag. Diego hob den Ball gefühlvoll ans rechte Strafraumeck, wo sich Adrian des gerade eingewechselten Jeremy Mathieu entledigte und die Kugel ins lange Eck zimmerte (60.).

Eine Viertelstunde vor Schluss überschlugen sich dann die Ereignisse. Der eingewechselte Tino Costa ging im Atletico-Sechzehner im Luftduell gegen Tiago mit der Hand zum Ball und der slowenische Schiedsrichter Damir Skomina entschied völlig überraschend auf Elfmeter für Valencia.

Nachdem er sich mit seinem Assistenten beraten hatte, nahm Skomina die Entscheidung zwar zurück, unter den Spielern ging das muntere Rudelbilden jetzt aber erst richtig los. Ergebnis der fast vierminütigen Tumulte: Gelb für Jordi Alba und Roberto Soldado, Tiago flog für seine Ohrfeige gegen Soldado mit Rot vom Platz.

Weniger aufregend verlief dann die Schlussphase. Atletico brachte die knappe Führung auch in Unterzahl über die Zeit und steht damit im Finale.

Der Star des Spiels: Sergio Canales. Erst Anfang April war der 21-Jährige nach einem Kreuzbandriss zurückgekehrt. Gegen Atletico war Canales der beste Mann auf dem Platz. Kluge Diagonalbälle, enormer Zug zum Tor. Beinahe jeder Angriff der Hausherren lief über seine linke Seite. Seine möglicherweise erneute Knieverletzung trifft Valencia besonders hart.

Athletic Bilbao - Sporting Lissabon 3:1 (2:1)

Tore: 1:0 Susaeta (16.), 1:1 van Wolfswinkel (44.), 2:1 Gomez (45.), 3:1 Llorente (88.)

Vor dem Anpfiff: Athletic mit Martinez für Ekiza in der Innenverteidigung und Gomez für de Marcos im Sturm. Sporting ohne Izmailov und Carrico. Dafür beginnen Pereirinha und Fernandez.

Analyse: Bilbao mit einem brutal laufintensiven Spiel, das in der Defensive fast an eine Art Manndeckung erinnerte. Sporting wurde bedingungslos über das Feld gescheucht und in den Zweikämpfen aggressiv attackiert.

Die Gäste konnten sich darauf überhaupt nicht einstellen und verloren etliche Bälle tief in der eigenen Hälfte. Bilbao schaltete dann blitzschnell um und war im Vergleich zum Hinspiel dabei deutlich passsicherer.

Überhaupt hatte die Partie enorm viel Zug und unterschied sich damit vom alles in allem doch ziemlich enttäuschenden Hinspiel. Erst nach 25 Minuten und nach dem 0:1 konnte sich Lissabon etwas befreien, die bessere Mannschaft mit den besseren Chancen blieb aber Athletic.

Auch der Ausgleich wie aus dem Nichts kurz vor der Pause schockte Bielsas Team nicht, quasi im Gegenzug endete eine blitzsaubere Kombination in der verdienten 2:1-Pausenführung.

Nach dem Wechsel wurden die Gäste etwas stärker, die erste gute Chance hatte aber Bilbao: Amorebietas Kopfball landete aber am Pfosten (52.). Drei Minuten später glich Lissabon in dieser Statistik aus, als Isua per Freistoß aus 30 Metern ebenfalls nur Aluminium traf.

Es wurde hektischer und zerfahrener, wobei Bilbao mehr die Initiative ergriff. Angriffe der Gäste gab es kaum, Bilbao fand immer besser den Mittelweg zwischen Manndeckung und sehr guter Raumaufteilung.

Es roch trotzdem schon nach Verlängerung, als der beste Spieler auf dem Platz doch noch die Erlösung für Athletic besorgte. Für Bilbao ist es der größte Erfolg seit 1977, als der Klub ebenfalls das Finale im UEFA-Cup erreichte.

Der Star des Spiels: Fernando Llorente machte ein tolles Spiel. Die ersten beiden Treffer bereitete der Nationalspieler technisch sauber vor, war im Strafraum kaum zu bremsen. Robust und gleichzeitig technisch ausgewogen beim entscheidenden 3:1. Dazu clever im Zweikampf, stark am Ball. Ein Stoßstürmer wie aus dem Bilderbuch.

Die EL-Torjägerliste